Wellenreiten: Steigungsreiche Trainingsrunde im Norden von Dachau
Die Wahl der Qual
Denn vielleicht entdecken Sie gerade auf dieser Strecke Ihre Leidenschaft für die zwar kürzeren, aber heftigen Klassiker-Anstiege – auch wenn Sie sonst kein Bergfahrer sind. Als Trainingsstrecke ist diese Tour um den Saisonhöhepunkt herum geradezu ideal geeignet, um an den vielen Anstiegen die Form mit KA- und EB-Intervallen auf die Spitze zu treiben. Aber auch im Herbst lässt es sich in dieser Gegend schön fahren, wenn der Nebel die Landschaft in einen mystisch verklärenden Schleier taucht.
Vom Bahnhofsplatz in Dachau fahren Sie in nördlicher Richtung auf die Frühlingsstraße, die im weiteren Verlauf zur Martin-Huber-Straße wird, biegen nach einigen Hundert Metern rechts auf die Ludwig-Thoma-Straße. Kurz darauf wieder rechts abbiegen in die Konrad-Adenauer-Straße und an deren Ende geradeaus weiter in die Etzenhauser Straße fahren, bis es links auf den Weblinger Weg geht.
Ab jetzt wird die Orientierung wesentlich überschaubarer. Sie folgen nun dem Weblinger Weg, bis es nach Pellheim geht. Hier sind Sie hauptsächlich von Feldern und Streusiedlungen umgeben, ausgedehnte Waldstücke, wie etwa im Osten oder Süden von München, werden Sie hier kaum finden. Von Pellheim aus fahren Sie über Oberweilbach und Arzbach Richtung Röhrmoos. Kurz vor dem Ort biegen Sie dann bei Kleininzemoos links ab nach Großinzemoos und fahren, vorbei an Straßbach, Markt Indersdorf mit der im Ort gelegenen Klosteranlage entgegen. Auf dem Weg dorthin haben Sie ja bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die nun folgenden, etwas größeren Wellen bekommen.
Intervallkurve
In Markt Indersdorf fahren Sie durch den Ort am Kloster vorbei, nehmen an den zwei aufeinander folgenden Kreisverkehren jeweils die rechte Abfahrt und folgen der Straße bergauf nach Langenpettenbach. Dort fahren Sie im Ort rechts und an der Kirche vorbei aus dem Ort heraus. Jetzt geht es ständig steigend bis nach Stangenried, wo Sie links weiterfahren und über Lochhausen, Senkenschlag und Wagenried am Ende des Anstiegs Pipinsried erreichen. Da das Höhenprofil an dieser Stelle wie eine Intervallkurve aussieht, bietet es sich an, einfach nach Möglichkeit die Geschwindigkeit zu halten, der Anstieg und Abfall definiert die Dauer des Intervalls von alleine.
Auf dem Abschnitt nach Altomünster sieht man von Weitem den Kirchturm der Stadt über die Hügel hinausragen. Freuen Sie sich, denn in Altomünster können Sie exakt zur Halbzeit der Strecke ruhen und rasten. Dazu bietet sich der Brauereigasthof Hotel Maierbräu an, der neben dem Bier aus der hauseigenen Brauerei und zünftig bayrischer Küche auch internationale Spezialitäten und eine Auswahl an vegetarischen Gerichten zu fairen Preisen bietet. Eine Spezialität sind die sogenannten Biergerichte, wie etwa die Laugenbiersuppe oder Schweinemedaillons in Gerstenbierkruste. Essen Sie nicht zu viel, sonst sind Sie an den Anstiegen nach Oberzeitlbach und Plixenried zu schwer.
Von Plixenried aus rollen Sie durch waldiges Gebiet bergab bis nach Unterweikertshofen, dort über die Glonn und weiter über Welshofen, Altstetten und Oberroth nach Schwabhausen. Im Ort folgen Sie dem Verlauf der Straße, bis es rechts nach Puchschlagen abgeht. Die Beschilderung ist hier nicht ganz eindeutig, achten Sie vor allem auf den Rechtsknick der Straße. Sollten Sie nach drei Kilometern Puchschlagen nicht erreicht haben, drehen Sie um und probieren Sie Ihr Glück in Schwabhausen noch einmal. Nach Bergkirchen ist der Weg nun eindeutig, Sie kommen vorbei an Oberbachern und fahren in Bergkirchen weiter Richtung Günding, von wo aus Sie geradewegs nach Dachau hineinkommen und der Beschilderung zum S-Bahnhof folgen. Sollten Sie noch ein wenig Kraft in den Beinen haben und die Klassiker-Erfahrung dieser Tour noch mit etwas Kopfsteinpflaster abrunden wollen, dann fahren Sie die Rampe in die wunderschöne Dachauer Altstadt hinauf.