WANDERN

Berge und Meer: Das sind die 6 schönsten Inseln für alle Wander-Fans

Wer sich für einen Urlaub am Meer entscheidet, muss keineswegs auf Wanderfreuden verzichten. Wir stellen 6 Inseln vor, auf denen auch Wander-Fans auf ihre Kosten kommen!

Wandern auf Madeira
Auf diesen 6 Inseln kommen Wander-Fans auf ihre Kosten!© Adobe Stock/miniloc

Lange Strände, das blaue Meer und Sonnenscheingarantie – was für viele die Definition eines gelungenen Urlaubs ist, stößt bei eingefleischten Wander-Fans nicht immer auf uneingeschränkte Zustimmung. Zu wenige Berge, kaum Wandermöglichkeiten und nur in der Sonne liegen, statt aktiv in der Natur unterwegs zu sein – hier kann der Bergfex schon einmal unruhig werden.

Wie gut, dass es auch anders geht. Denn Berge und Meer lassen sich schließlich auch ideal miteinander verbinden. Die sechs Inseln, die wir hier vorstellen, bieten dutzende Tourenmöglichkeiten und sind wie geschaffen für einen gelungenen Wanderurlaub. Ob man auf alten Eselspfaden wandert und dabei die Aussicht aufs Meer genießt oder durch längst erloschene Vulkane steigt – für Wander-Fans gibt es hier einige Höhepunkte zu entdecken.

1. Korfu, Ionische Inseln: Kaiserliches Wandervergnügen

Bereits die österreichische Kaiserin Sisi wusste Korfu zu schätzen. Das ganzjährig milde Klima und die „Spaziergänge im endlosen Olivenschatten“ hatten es der Monarchin so sehr angetan, dass sie sich dort sogar einen eigenen Palast errichten ließ. Was Sisi nicht wusste: Nicht nur vom Palastgarten aus lassen sich die Vorzüge Korfus genießen, sondern auch auf den vielen Wanderwegen, die die Ioneninsel bietet.

Am besten ausgeschildert ist der 2001 etablierte Corfu Trail. Der 220 Kilometer lange Weitwanderweg führt einmal rund um die Insel und passiert dabei lange Küstenabschnitte, steile Bergpfade und grüne Olivenwälder. In seiner vollen Länge ist der Trail in rund 12 Tagesetappen zu bewältigen. Die einzelnen Abschnitte eignen sich aber auch als Tageswanderungen.

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  • Beste Zeit: Ganzjährig. Ab April beständiges Wetter, vorher ist das Wetter unberechenbar und es muss mit mehr Niederschlag als auf anderen griechischen Inseln gerechnet werden.
So viel grün wie auf Korfu findet man in Griechenland nur selten.
 So viel grün wie auf Korfu findet man in Griechenland nur selten. © Foto: Adobe Stock/Georghita

2. Menorca, Balearen: Im Schatten der Schwester

Abseits vom Ballermann-Tourismus ist Mallorca längst auch als Wanderinsel bekannt. Dass sich die benachbarte Baleareninsel Menorca ebenfalls bestens erwandern lässt, blieb bislang aber relativ unbemerkt. An den Höhenmetern hapert es zwar ein wenig, trotzdem bietet Menorca alles, was das Wanderherz begehrt. Berge im Norden, sanftes Hügelland im Süden, dazu felsige Steilküsten, Buchten und weite Sandstrände.

Sogar einen Weitwanderweg gibt es: Auf dem gut beschilderten und 185 Kilometer langen Cami de Cavalls lässt sich die ganze Insel in rund zehn Tagen umrunden. Möchte man unterwegs eine der 189 Kletterrouten ausprobieren, empfiehlt es sich, mehr Zeit einzuplanen.

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  • Beste Zeit: Ganzjährig. Ideal zum Wandern von April bis Juni und von September bis November. In den Wintermonaten können trotz milder Temperaturen kalte Winde wehen.
Der Weitwanderweg "Cami de Cavalls" führt rund um die Insel Menorca.
Der Weitwanderweg "Cami de Cavalls" führt rund um die Insel Menorca. © Foto: Turismo Menorca

3. São Miguel, Azoren: Vulkankunst vom Meer umringt

Vulkane können verheerend sein. Sie können aber auch Naturwunder erschaffen. So etwa die größte der neun Azoreninseln, São Miguel. Kohlschwarze Strände aus Vulkangestein, mehr als 300 Krater, von denen sich die meisten heute zu malerischen Seen gewandelt haben und steile Hänge, die wegen des fruchtbaren Bodens der Insel das ganze Jahr in sattem Grün erstrahlen – auf der Atlantikinsel finden sich beeindruckende Landschaften.

Kein Wunder also, dass São Miguel auch bei Wanderern beliebt ist. Mit knapp 30 markierten Wanderwegen bietet die Insel das umfangreichste Wanderangebot auf den Azoren. An der Küste entlang oder querfeldein durchs Landesinnere ist für jeden Typ Wanderer das Passende dabei. Kraterblicke lassen sich am besten an der Caldera Sete Cidades genießen. Sie ist groß genug, um neben zwei Kraterseen auch ein ganzes Dorf zu beherbergen.

  • Lage & Anreise: São Miguel ist die größte Insel der zu Portugal gehörenden Azoren und liegt mitten im Atlantik. Flugdauer ab Frankfurt 4-5 Stunden direkt (nur im Sommer) oder via Lissabon ganzjährig.
  • Beste Zeit: Ganzjährig. Durch die Lage der Insel kann das Wetter sehr wechselhaft sein. Sonnenschein an der Küste und Starkregen im Landesinneren.
Der Lagoa do Fogo ist einer der vielen Kraterseen auf Sao Miguel.
Der Lagoa do Fogo ist einer der vielen Kraterseen auf Sao Miguel. © Foto: Mauricio de Abreu/Drt

4. Amorgos, Kykladen: Wandersirtaki auf Eselspfaden

Wenn es um Wandern in Griechenland geht, hat kaum jemand die kleine Kykladeninsel Amorgos auf dem Schirm. Und genau das macht ihren Reiz aus. Im Gegensatz zu Santorin und Naxos ist Amorgos vom Massentourismus noch relativ unberührt geblieben. Das hat auch einen Grund: Die Insel ist nur über eine Fährverbindung erreichbar und die Anreise kann da schnell einmal mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Wer sie trotzdem auf sich nimmt, wird mit einer griechischen Landschaft wie aus dem Bilderbuch belohnt. Auf alten Eselwegen wandert man von kleinen Dörfern durch zerklüftete Berglandschaften und genießt dabei immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die ägäische Inselwelt. Inzwischen gibt es sogar acht markierte Wanderwege.

  • Lage & Anreise: Amorgos ist die östlichste Insel der Kykladen. Anreise mit dem Flugzeug nach Athen, Naxos oder Santorin, Weiterfahrt mit Fähre. Flugdauer ca. 2 Stunden, Fährdauer je nach Insel, Saison und Fähre 2–7 Stunden.
  • Beste Zeit: Ganzjährig. Im Winter können teils starke Winde auftreten.
Ein Wanderhighlight auf Amorgos: der Aufstieg zum Kloster Panagia Chozoviotissa.
 Ein Wanderhighlight auf Amorgos: der Aufstieg zum Kloster Panagia Chozoviotissa. © Foto: Adobe Stock/Pat on Stock

5. Sizilien, Italien: Heimat der Superlative

Mit Superlativen sollte man vorsichtig sein. Bei der ungeheuren Vielfalt an Pflanzen auf Sizilien fällt das aber wirklich schwer. Die Reiseliteratur bestätigt unseren Eindruck und spricht von der „artenreichsten Insel des Mittelmeers“. Höchster Berg der Insel – und zugleich Europas höchster aktiver Vulkan – ist der 3345 Meter hohe Ätna. Noch ein Superlativ, aber was soll man machen.

Doch es gibt auch Schattenseiten. Wegmarkierungen findet man lediglich in Naturschutzgebieten, Einkehrmöglichkeiten sucht man meist vergebens. Das ist doppelt schade, denn die sizilianische Küche, die italienische, arabische und griechische Einflüsse verbindet, ist ebenfalls ein Fall für den Superlativ.

  • Lage & Anreise: Sizilien grenzt an den südwestlichen Zipfel Italiens an. Von München in zwei Flugstunden erreichbar.
  • Beste Zeit: Ganzjährig. Über 2000 Meter ist im Winter Schnee möglich.
Der Ätna ist der höchste Berg Siziliens – und der höchste aktive Vulkan Europas.
Der Ätna ist der höchste Berg Siziliens – und der höchste aktive Vulkan Europas. © Foto: Adobe Stock/Sergi Figurnyi

6. Madeira, Portugal: Kontrastreich und wild

Wer mit dem Flugzeug nach Madeira reist, und das werden die meisten Urlauber tun, lernt als Erstes den Cristiano-Ronaldo-Flughafen kennen. Der schon zu Lebzeiten legendäre Fußballer ist ein echtes Kind Madeiras. Die rund 250 000 Einwohner der Insel sind auf ihren Cristiano natürlich besonders stolz. Die meisten Wanderer werden sich aber ziemlich sicher aus einem anderen Grund für die portugiesische Atlantikinsel entschieden haben.

Als Insel der Kontraste ist sie bekannt, mit üppig blühenden Pflanzen im Süden, einer rauen und zerklüfteten Küste im Norden und dazwischen nebelverhangenen Lorbeerwäldern und schroffen Bergen bis zu 1862 Metern. Eine Besonderheit auf Madeira sind die Levadas – Kanäle, die die ganze Insel durchziehen und Wasser vom Norden in den trockenen Süden transportieren.

Auf den kleinen Pfaden (Gesamtlänge inklusive Verzweigungen rund 2500 km) entlang dieser Kanäle lässt es sich wunderbar und relativ eben wandern – auch in Täler, die sonst völlig unzugänglich wären. Einmal im Jahr findet auf Madeira ein Ultra Trailrun quer über die Insel statt. Wer nicht gerade unmittelbar danach die Insel überquert, sollte das lieber mit Wanderführer tun, da insbesondere der wuchernde Stechginster die Wegfindung sonst schwierig macht.

  • Lage & Anreise: Madeira liegt rund 700 Kilometer westlich von Marokko im Atlantik und ist mit dem Flugzeug in 4 Stunden ab München erreichbar. Außerhalb der Saison mit Umstieg in Lissabon.
  • Beste Zeit: Ganzjährig, ausgeglichen und mild. Regenarm ist hauptsächlich der Hochsommer. Das Wetter kann schnell umschlagen. Grundsätzlich ist der Süden trockener.
Zerklüftete Berge und viele Wandermöglichkeiten zeichnen Madeira aus.
Zerklüftete Berge und viele Wandermöglichkeiten zeichnen Madeira aus.© Foto: Adobe Stock/Piotr Krzeslak

Nicht nur auf einer Wanderinsel, sondern auch am Gardasee oder anderen Orten lässt es sich bestens wandern.

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