Jubiläumsgrat: schwierige Bergtour zwischen Alpspitze und Zugspitze
Die Begehung des Jubiläumsgrates zwischen der Alpspitze und der Zugspitze bietet eine sehr lange Gratüberschreitung mit faszinierenden Aus- und Tiefblicken sowie kräfteraubendem Auf und Ab. Wenn du ihn gehen willst, musst du absolut fit und sehr erfahren sein! Was du sonst noch benötigst und wissen musst, erfährst du hier.
Der Jubiläumsgrat zwischen der Alpspitze und der Zugspitze ist der schwierigste Anstieg auf Deutschlands höchsten Berg. Eine absolute Paradetour, die den ganzen Bergsteiger fordert und auf keinen Fall unterschätzt werden darf! Alle wichtigen Informationen zu der Tour findest du hier.
Über den Jubiläumsgrat von der Alpspitze auf die Zugspitze - Alle Information im Überblick
- Was ist der Jubiläumsgrat?
- Die richtige Ausrüstung für den Jubiläumsgrat: Das brauchst du
- Jubiläumsgrat in welcher Richtung: Zur Alpspitze oder zur Zugspitze?
- Die Entstehung des Jubiläumsgrat
- Alle Fakten zum Jubiläumsgrat kompakt auf einen Blick
Jubiläumsgrat: Alpine Grattour im Wettersteingebirge zwischen Zugspitze und Alpspitze
Der Jubiläumsgrat, oder kurz "Jubi" genannt, ist der Verbindungsgrat zwischen der Zugspitze (2962 m), Deutschlands höchstem Berg, und dem Hochblassen (2706 m) im Wettersteingebirge. Er ist mehr als fünf Kilometer lang!
Der Jubiläumsgrat ist die längste und schwierigste Route auf die Zugspitze.
Der Jubiläumsgrat ist wirklich keine Bergwanderung mehr, auch nicht nur ein Klettersteig, sondern eine Bergtour, die dich als ganzen Bergsteiger fordert. Nur wenn du dich in manchmal nicht ganz festem Fels ebenso wohl fühlst wie im Schrofengelände, du Klettersteig-Erfahrung hast und auch etwas Orientierungsvermögen im weglosen Gelände, solltest du eine Begehung des Jubiläumsgrates in Betracht ziehen.
Weil du auf dem schmalen Grat unterwegs bist, gibt es unterwegs kaum Möglichkeiten, die Tour vorzeitig zu beenden. Ungefähr in der Mitte befindet sich ein Notabstieg zur Knorrhütte. Doch auch das ist ein alpiner, schwieriger Steig, den du nicht unterschätzen solltest. Als Notunterkunft dient das Grathüttl, eine kleine Biwakschachtel (unverschlossen) mit zwölf Schlaflagern. Sie hat allerdings weder eine Kochmöglichkeit, noch eine Trinkwasserversorgung - du musst also alles selber mitnehmen!
Wie schreibt doch der kompetenter Kenner des "Jubigrates", Eugen E. Hüsler: "Um keine Zweifel aufkommen zu lassen: der 'Jubigrat', diese Traumroute im Wetterstein, ist auch Klettersteig, aber noch viel mehr. Und er verlangt auch mehr, nämlich einen ebenso erfahrenen wie ausdauernden Bergsteiger, der dem kräfteraubenden Auf und Ab am fast fünf Kilometer langen Grat gewachsen ist."
Klettersteigset am Jubiläumsgrat? Diese Ausrüstung brauchst du!
Wie du bereits weißt, ist der Jubiläumsgrat kein Klettersteig. Dennoch hat er einige, wenn auch nur wenige, versicherte Stellen. Lohnt es sich dennoch, ein Klettersteigset mitzunehmen?
Du wirst das Klettersteigset nur an wenigen Abschnitten wirklich brauchen. Ohne Klettersteigset ist die Tour dennoch nicht zu empfehlen. An der Vollkarspitze befindet sich eine steile, rund 30 Meter hohe Wand: der Klettersteig dort entschärft die Stelle zwar, trotzdem liegt der Schwierigkeitsgrad bei D im sehr ausgesetzten Gelände. Vor allem für diesen Abschnitt ist das Klettersteigset sinnvoll.
Diese Ausrüstung brauchst du für den Jubiläumsgrat:
Eine weitere, oft gestellte Frage ist, ob du für den Jubi-Grat ein Seil mitnehmen solltest. Schaden wird es dir, abgesehen vom zusätzlichen Gewicht, sicherlich nicht. Bedenke aber, dass du aus zeitlichen Gründen niemals alle Stellen abseilen beziehungsweise sichern können wirst. Fühlst du dich sicher genug, wirst du es nicht brauchen. Zweifelst du, ob du nicht doch ein Seil mitnehmen solltest, ist es möglicherweise besser und sicherer, wenn du die Tour zusammen mit einem professionellen und erfahrenen Bergführer machst.
Jubiläumsgrat: Welche Richtung ist besser oder sinnvoller?
Der mehr als fünf Kilometer lange Felsgrat zwischen Hochblassen und Zugspitze wird meist "von oben nach unten" begangen, also vom Zugspitzgipfel Richtung Alpspitze und über die Nordwand-Ferrata absteigend zur Gipfelstation der Osterfelderkopf-Seilbahn.
Du kannst ihn aber natürlich auch in der anderen, also eigentlich richtigen Richtung, von unten nach oben klettern – also von der Alpspitze (die du am schnellsten über die Nordwand-Ferrata besteigst) über Griesscharte, Vollkarspitze und Höllentalspitzen zur Zugspitze. Wenn du so gehst, hast du zwar Höhenmeter bergauf, allerdings liegen dann auch die schwierigeren, und damit zeitintensiven Passagen im Aufstieg – was leichter ist als im Abstieg. Nachteilig ist dafür die schlechtere beziehungsweise weiter entfernte Übernachtungsmöglichkeit zu Beginn.
Egal wie du gehst, du solltest in jedem Fall mindestens 9 Stunden für die Tour (reine Gehzeit!) einplanen. Daher solltest du auf jeden Fall sehr früh starten und idealerweise gleich in der Nähe der Route übernachten. Das geht am besten im Münchner Haus an der Zugspitze.
Jubiläumsgrat: Kontroverse Diskussion zur Versicherung
Der Name des Jubiläumsgrat stammt tatsächlich von einem Jubiläum: Zum 25-jährigen Bestehen der Sektion München des DAV im Jahr 1894 wurde Geld für den Wegebau gesammelt. Insgesamt kamen so rund 9400 Mark zusammen, die auch für den Bau des Höllental-Klettersteigs ausgegeben wurden.
Der Bau des Jubiläumsgrates war nicht unumstritten und die Sicherungsanlagen wurden nie komplett fertiggestellt, teilweise wurden sie sogar wieder zurückgebaut. Der Abschnitt zwischen der Inneren Höllentalspitze und der Zugspitze ist nach wie vor fast vollständig frei von Eisenklammern und Drahtseilsicherungen.
Georg Leuchs, der Autor des ersten Alpenvereinsführers über das Wettersteingebirge, schrieb damals: "Durch Versicherungen wird den Bergen gerade das genommen, was zu ihrer Besteigung anreizt, nämlich die Schwierigkeit. Die große Masse aber ist auch Klettersteigen nicht gewachsen; der Ungeübte wird durch sie auf ein Gelände gelockt, das für ihn gefährlich werden kann. Unfälle sind die Folge."
Jubliäumsgrat: Die Fakten auf einen Blick
- Höhendifferenz: 2250 Hm
- Dauer: 9 Stunden - je nach Kondition auch länger!
- Charakter: Anspruchsvolle Bergtour mit gesicherten Kletterpassagen sowie ungesicherter Kletterei bis III-. Eine sichere Wetterlage, Kondition, Schwindelfreiheit und sehr gute Trittsicherheit sind die zwingenden Voraussetzungen für diese Tour!
- Start: Bergstation der Alpspitzbahn am Osterfelderkopf (2030 m)
- Ende: Bergstation bzw. Gipfelkreuz der Zugspitze (2962 m)
- Hütten: unterwegs nur die Jubiläumsgrathütte (2684 m, offene Biwakhütte, kein Wasser vorhanden!)
- Route: Bergstation Alpitzbahn – Alpsitz-Ferrata – Grieskarscharte (2463 m) – Falsche Grieskarscharte (2560 m) – Vollkarspitze mit versicherter Schlüsselstelle (2618 m) – Äußere Höllentalspitze (2720 m) – Jubiläumsgrathütte – Mittlere Höllentalspitze (2742 m) – Abzweigung Notabstieg zur Knorrhütte – Innere Höllentalspitze (2741 m) – Zugspitze
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