Wandern Berchtesgadener Land: Auf das Watzmannkar
Von den fünf Watzmannkindern ist das Dritte Watzmannkind das am leichtesten ersteigbare und naturgemäß auch ein Skitourengipfel. Doch die Wanderung durchs Watzmannkar wird auch als Sommertour zum absoluten Highlight mit sehr großem landschaflichem Reiz - ein Gang durch die Stille.
Eine lange, landschaftlich eindrucksvolle Wanderung, bei der wir das Watzmannkar in seiner ganzen Schönheit erleben können. Aufgrund der Länge nicht als Wanderung mit Kindern oder für Anfänger geeignet.
Von Hammerstiel folgen wir dem Fahrweg erst in südwestlicher Richtung, dann südsüdöstlich oberhalb des Schapbachs entlang, kommen am Standpunkt der ehemaligen Schapbach-Diensthütte vorbei und gelangen in den Schapbachboden. Bei einer markanten Kurve (»Benzinkurve«), wo die Straße sich gen Osten wendet, steigen wir entweder südlich auf dem ausgetretenen Pfad gleich hinauf in den Eingang des Kars oder (empfehlenswert) folgen weiter der Straße zur Kührointhütte (2:45 Std.).
Über den Falzsteig ins Watzmannkar
Ab der Hütte geht es zunächst auf dem Verbindungsweg zum Watzmannhaus (Falzsteig) mäßig ansteigend weiter. Kurz nach P. 146 (s. AV-Karte 1: 25 000 »Nationalpark Berchtesgaden«) zweigt linker Hand (südwestlich) der Pfad ins Watzmannkar ab. Ist man sich unsicher, kann man auch den Falzsteig bis zu den Holzbrunnen folgen und dann linker Hand zum Kar abzweigen.
Sobald man den Wald verlassen hat, geht es sehr steil auf einem Geröllsteig aufwärts. Dann wandern wir weniger anstrengend auf einem deutlichen Pfad im stillen und landschaftlich grandiosen Karboden hinauf, gehen vollständig an der imposanten Westwand des Kleinen Watzmann vorbei und hinter ihr schließlich links haltend unschwierig über die geneigte Gipfelplatte zum höchsten Punkt des Dritten Watzmannkinds (5:30 Std.), das zur Königsseeseite mit einer schroffen Wand abbricht. Steindauben am Pfad dienen uns hier zur Orientierung bis zum Gipfel.
Abstieg vom Gipfel des Dritten Watzmannkinds
Nahe des unteren Rands der Gipfelplatte befindet sich der Eingang in eine tiefe Doline, die bereits vor Jahren abgedeckt wurde. Als das noch nicht geschehen war, sind bisweilen vor allem Skibergsteiger, unter denen sich plötzlich der Boden auftat, hineingefallen. Meist fielen sie weich in den angestauten, abschüssigen Schnee und konnten gerettet werden. Da waren spektakuläre Rettungen darunter, vor allem, als es noch kein Stahlseilgerät gab und man normale (Hanf-)Seile aneinanderknüpfen musste.
Der Abstieg über Kühroint (7:30 Std.) nach Hammerstiel (9:45 Std.), unserem Ausgangspunkt, erfolgt auf der Anstiegsroute. Bahn- und Busfahrer folgen ab der Wimbachbrücke über das Schapbachtal der beschriebenen Route zur Kührointhütte und müssen dort eine Übernachtung einlegen. Die Gehzeit verlängert sich damit um eine Stunde gesamt bei 140 zusätzlichen Hm.
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Region
Ausgangspunkt
Hinterschönau, Ghs. Hammerstiel
Wegbeschaffenheit
Forststraße, Wanderweg, Bergsteig, Steigspuren
Freud & Leid
Zugegeben, der Anstieg durch das Watzmannkar ist im Hochsommer nicht nur steinig, sondern auch schweißtreibend. Doch die Tiefblicke vom Dritten Watzmannkind hinunter zum Königssee, verbunden mit der Stille und der romantischen Landschaft, dürften für den mühsamen Aufstieg entschädigen. In jedem Fall sollten Sie genug Proviant und zu trinken mitnehmen.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.