Vom Watzmannhaus auf das Watzmann-Hocheck
Das Hocheck ist der nördlichste und am einfachsten zu ersteigende der Watzmanngipfel. Eine Gerade-noch-Bergwandertour, für die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich sind. Eine Besteigung, die lebenslang im Gedächtnis bleibt, und ein landschaftliches Highlight ohnegleichen.
Man sollte diese Tour nicht unterschätzen. Sie ist teilweise recht ausgesetzt und verlangt eine sehr gute Kondition, Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit.
Der Wegverlauf
Vom Watzmannhaus steigen wir auf schmalem Pfad (Weg Nr. 441) in Südwestrichtung anfänglich noch mäßig steil aufwärts. Dann geht es in Kehren auf einem schrofigen Steig bis unter die Hocheckschulter. Ein Steilaufschwung (1:00 Std.) (Hochstieg, P. 2200) wird an Sicherungen überwunden. Wer an dieser Schlüsselstelle Probleme hat und sich überfordert fühlt, sollte besser umkehren!
Beeindruckendes Watzmann-Panorama
Danach geht es immer westlich der Gratlinie entlang über Schrofen und Geröll zum Watzmann-Hocheck (2:30 Std.) mit seinem kleinen, schönen Gipfelkreuz und der an den Fels gelehnten Unterstandshütte.
Lohn für die Anstiegsmühen ist die grandiose Gipfelschau über weite Teile der östlichen Nordalpen (nah und markant die Hochkaltergruppe und die Leoganger Steinberge) und der eindrucksvolle Blick auf den benachbarten Gipfel, die wild ausschauende Watzmann-Mittelspitze.
Weiterweg über den Watzmann nur für Geübte
Dorthin würde der »Weg« durchaus etwas schwieriger zu bewältigen sein. Glatter, abgespeckter Fels erwartet die Watzmann-Mittelspitze-Aspiranten. Klammern und Drahtseile helfen, es ist ein gesicherter Steig, kein Klettersteig. Und der höchste Punkt der Mittelspitze ist klein.
Doch die Rundumschau hat sich geweitet, wie es auch der Erstersteiger Valentin Stanicˇ um 1800 erlebte. Dieser Übergang vom Hocheck her hat ihn äußerst beeindruckt, und Valentin musste sich was trauen, sich überwinden, um ihn überhaupt anzugehen. Stanicˇ war auch der Erstbesteiger des Hohen Göll.
Drama am Hocheck
Das Hocheck war freilich nicht immer Schauplatz freudiger Taten. Große Tragödien spielten sich an diesem nördlichen Watzmanngipfel ab. Man denke nur an die frühen 1920er-Jahre, als von sieben Bergsteigern nur drei von einer Ostwandtour und der anschließenden Gratüberschreitung zurückkehrten.
Das Drama vollzog sich nicht in der Wand, sondern eben am Grat – bis hinunter zur Hochstieg, an der man heute, ohne sich was zu denken, vorübergeht. Dort starb auch der leistungsstarke Kletterer Otto Leixl. Deshalb ist die Einholung von Wetterdaten in der Touristinfo für diese Tour unerlässlich, denn auch im Hochsommer sind Wintereinbrüche möglich.
Der Rückweg zum Watzmannhaus (4:30 Std.) erfolgt auf dem Anstiegsweg.
Der Watzmann - alles zum Berg bei Planet Outdoor
Region
Ausgangspunkt
Watzmannhaus, 1930 m
Wegbeschaffenheit
Forststraßen, Wanderwege, Bergsteige; kurze Stellen mit Drahtseilen
Freud & Leid
Viele Bergsteiger, die die Watzmannüberschreitung in Angriff nehmen möchten, dürften Ihnen auf dieser Tour begegnen. Klar, Sie wollen auch schönes Wetter haben. Nutzen Sie deshalb Tage außerhalb der bundesweiten Ferienzeiten und zudem einen Werktag. Das verschafft Ihnen auch Vorteile, wenn Sie zuvor auf dem Watzmannhaus übernachtet haben.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.