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Bergwandern
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Wandern Allgäu: Zur Fiderepasshütte

Anspruch:
schwer
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
11.3 km
Aufstieg:
760 m
Abstieg:
760 m

Hochalpine Traumtour mit schroffen Felswänden. Wir starten die Wanderung an der Kanzelwand-Berg­station, steigen hinauf zum Kanzelwand-Gipfel und wandern hinüber zur eindrucksvoll gelegenen Fiderepasshütte. Der Rückweg führt uns durch die obere Etage des Wildentales und zu den steilen Grasflanken der Kuhgehrenspitze. Eine faszinierende Runde unterhalb hoher Felswände mit großen Aussichten.

Beschreibung

Via Kanzelwand ins Warmatsgundtal

Auf dem kleinen Plateau vor der Bergstation (1957 m) herrscht meist ein ziemlicher Betrieb dank der vielen Tourenmöglichkeiten hier oben, dem nahen Kanzelwand-Gipfel und natürlich dem populären Gratweg hinüber zum Fellhorn. Deshalb steuern wir zügig den felsigen ­Gipfel der Kanzelwand an, der sich direkt vor uns erhebt. Es sind nur ­wenige Serpentinen, und schon haben wir nach einem nicht allzu anstrengenden Anstieg eine Scharte erreicht; der eigentliche Kanzelwand-Gipfel (2058 m) liegt links über uns und ist in wenigen Minuten – über etwas schrofiges Gelände mit Seilsicherung – zu erklimmen. Ein Aufstieg ist unbedingt lohnenswert, denn von oben bietet sich ein herrliches Panorama über das gesamte Kleinwalsertal sowie hinüber ins Stillachtal.

Zurück an der Scharte beginnt der Abstieg ins Warmatsgundtal, ein Seitental des Stillachtales (Wegweiser »Fiderepasshütte«). Es geht recht steil gut 250 Höhenmeter die Ostflanke des Berges hinab, bis wir schließlich auf einen breiteren Weg stoßen, der von links vom Fellhorn herüberführt. Hier halten wir uns rechts und wandern mit nur leichtem Auf und Ab auf dem schönen Weg südostwärts über die offenen Hänge, die nur hier und da von lichtem Latschengestrüpp bedeckt sind. Rechts über uns ragen die schattigen, abweisenden Dolomitwände von Walser und Oberstdorfer Hammerspitze in die Höhe. Und schon bald haben wir die beiden (aufgegebenen) Hütten der Kühgundalpe (1744 m) erreicht.

Aufstieg zum Fiderepass

Hier beginnt unser Aufstieg durch einen geröllübersäten Taleinschnitt hinauf Richtung Fiderepasshütte. Gegen Ende des Anstiegs erwarten uns noch ein paar steilere Serpentinen, dann haben wir die weite, bucklige Wiesenschulter des Fiderepasses erreicht, auf der die gleichnamige Hütte thront (2070 m). Die Passhöhe wird auf der einen Seite von den mächtigen Dolomitgipfeln der Oberstdorfer Hammerspitze überragt, auf der anderen Seite vom hoch und etwas drohend aufragenden Nördlichen Schafalpenkopf.

Auf Letzterem sind oft Kletterer zu entdecken, die von dort die Überschreitung der Schafalpenköpfe auf dem Mindelheimer Klettersteig in Angriff nehmen. Das überlassen wir allerdings den Alpinisten, denn wir haben nun einen Abstieg vor uns.

Höhenweg über dem Wildental

Wir orientieren uns Richtung Westen, wo das Gelände steil ins Wildental abfällt. Enge Serpentinen führen talwärts, wobei wir bereits nach wenigen Kehren am ersten Abzweig rechts einen Weg Richtung »Innere Kuhgehrenalpe« einschlagen. Uns erwartet ein schöner Höhenweg mit freiem Blick über das Wildental und die umgebenden Berg­gipfel. Anfangs queren wir noch einige Schuttfächer unterhalb der ­Walser Hammerspitze, dann haben wir die Latschen-Höhenstufe erreicht. Gemütlich geht es oberhalb des Wildentales ­hinüber zur verlassenen Wannealpe (1813 m; hier stößt von rechts ein steiler Abstieg von der Hammerspitze zu uns). Wir halten uns geradeaus und wandern – anfangs kurz steil bergab, dann wieder angenehm flach – knapp oberhalb der Baumgrenze hinüber zur Inner­kuhgehrenalpe (1673 m), die aussichtsreich am unteren Rand eines offenen Wiesenhangs zur Einkehr lädt.

Kuhgehrensattel und Rückweg

Vor uns liegt nun ein längerer Anstieg. Auf einem Trampelpfad steigen wir den recht steilen Wiesenhang hinauf bis zu einem kleinen Kamm. Dahinter zieht sich der Weg in weitem Linksbogen – und dabei die unteren Ausläufer des Südwesthanges der Walser Hammerspitze querend – allmählich ansteigend zum Kuhgehrensattel (1860 m) hinauf. Von hier kann man links einen kurzen Abstecher zum Gipfel der Kuhgehrenspitze (1910 m) machen.

Am Kuhgehrensattel stehend breitet sich vor uns ein weiter ­Kessel aus mit der Walser Hammerspitze hoch über uns zur Rechten sowie dem Kanzelwand-Gipfel und der Seilbahn-Bergstation direkt vor uns. Nach einem kurzen Abstieg auf der von Erlengestrüpp gesäumten Nordseite des Sattels zieht sich der weitere Weg in weitem Bogen auf der rechten Seite dieses Kessels nordwärts, passiert dabei einige Schuttfächer, die von der Hammerspitze herunterführen, und stößt schließlich bei der Adlerhorst-Berghütte (1880 m) wieder auf einen Fahrweg. Dieser bringt uns in wenigen Minuten zur Bergstation der Kanzelwandbahn.

Touren-Charakter

Alpines Gelände. Guter Wanderweg zur Fiderepasshütte mit einigen Steigungen. Der Abstieg direkt hinter dem Fiderepass ist teilweise recht steil.

Ausgangspunkt

Riezlern, Talstation der Kanzelwandbahn, 1087m. 6er-Kabinen-Umlaufbahn; Betriebszeiten Mitte Mai-Ende Oktober 8.30-16.45 Uhr, ­Info-Tel. 0700-555 33 888 bzw. Tel. +49 8322 9600-0 oder +49 8322 9600-2421 (Wochenende), im Kleinwalsertal Tel. +43 5517 5274-0, www.ok-bergbahnen.com

Endpunkt

Riezlern, Talstation der Kanzelwandbahn, 1087 m. 6er-Kabinen-Umlaufbahn; Betriebszeiten Mitte Mai–Ende Oktober 8.30–16.45 Uhr, ­Info-Tel. 0700-555 33 888 bzw. Tel. +49 8322 9600-0 oder +49 8322 9600-2421 (Wochenende), im Kleinwalsertal Tel. +43 5517 5274-0, www.ok-bergbahnen.com

Erfrischung zum Schluss

Wer nach dieser anstrengenden Tour bei möglicherweise hochsommerlichen Temperaturen Abkühlung braucht, der hat es von der Talstation der Kanzelwandbahn nicht weit zum direkt gegenüberliegenden Freibad Riezlern mit großem Schwimmbecken, Sprungturm und Wasserrutsche.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.