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Bergwandern
wandern

Wandern Allgäu: Walser Hammerspitze und Kuhgehrenspitze

Anspruch:
schwer
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
5.5 km
Aufstieg:
450 m
Abstieg:
450 m

Panoramagipfel über dem Kleinwalsertal. Eine recht kurze Wanderung in hochalpinen Höhen: Die Kanzelwandbahn bringt uns weit hinauf, ehe wir auf ausgesetztem Grat mit leichter Kraxelei den Gipfel der Walser Hammerspitze erklimmen und die sensationelle Aussicht genießen. Auf dem Rückweg statten wir noch dem kaum weniger schönen Grasgipfel der Kuhgehrenspitze einen Besuch ab.

Beschreibung

Zur Kanzelwand

Die Kanzelwandbahn bringt uns bequem von Riezlern hinauf zur Bergstation (1957 m), die am Westende ­eines kleinen, länglichen Plateaus thront. Über diesen breiten Kamm wandern wir geradeaus auf die Felskuppe der Kanzelwand zu, die direkt vor uns aufragt. In weiten Kehren steigen wir zu einer kleinen Scharte auf, von der wir in wenigen Minuten links über etwas schrofiges Gelände – aber seilgesichert – zum eigentlichen Gipfel (2058 m) hinaufsteigen und den herrlichen Rundumblick über das Kleinwalsertal im Westen sowie das Stillachtal im Osten genießen.

Gratweg zur Walser Hammerspitze

Nach dem Gipfelabstecher geht es zurück zur Scharte, die den Übergang ins Warmatsgundtal bildet, das sich vor uns öffnet. Wir folgen für knapp 30 m dem Weg Richtung Fiderepasshütte, umrunden dabei einen kleinen Felssporn, wenden uns allerdings gleich dahinter nach rechts und beginnen unseren Aufstieg über den Grat. Der Wegeinstieg ist etwas schlecht markiert, ist aber im Grunde nicht zu verfehlen, weil sich der Pfad letztlich immer am schmalen Grat orientiert und auf diesem bergwärts führt. Man muss kein ausgewiesener Kletterer sein für diesen Aufstieg, aber der Grat ist schmal und felsig, der Weg nicht ganz einfach und gelegentlich muss man die Hände einsetzen, um sich bei etwas größeren Felsstufen abzustützen oder hinaufzuziehen. Trittsichere und schwindelfreie Wanderer dürften damit aber keine wirklichen Probleme haben.

Das erste Drittel über eine kleinere Erhebung ist recht einfach, erst hinter einer kleinen Senke beginnt der etwas knifflige Teil, bei dem man etwas mehr als sonst auf seine Schritte achten sollte. Kurz vor dem Gipfel stößt von rechts der Normalweg zu uns (unser Rückweg), und dann haben wir den Gipfel der Walser Hammerspitze (2170 m) erreicht. Ein fantastischer Rundumblick über das sich tief unter uns ausbreitende Kleinwalsertal erwartet uns, mit den Gipfeln von Hohem Ifen und Widderstein als markante Blickfänge. Und während sich die Nordostseite der Walser Hammerspitze als jäh abstürzende Felswand präsentiert, breitet sich auf dem Südhang eine steile, sonnige Wiese aus. Richtung Südosten zieht ein schmaler Wiesengrat, der dann abrupt in felsiges Gelände der Hochgehrenspitze übergeht.

Abstieg zur Kuhgehrenspitze

Vom Gipfel wandern wir etwa 150 m wieder auf dem Hinweg zurück und biegen am ersten Abzweig links ab. Mit dem Hohen Ifen, dessen schräges Gipfelplateau auf der gegenüberliegenden Talseite die Szenerie beherrscht, vor Augen, geht es in unzähligen Serpentinen einen sehr steilen Hang zum Kuhgehrensattel (1860 m) hinab. Hier führt links ein Weg hinab zur Inneren Kuhgehrenalpe, während rechts unser Rückweg Richtung Kanzelwandbahn auf uns wartet.

Vorher allerdings gönnen wir uns noch den kurzen Abstecher auf den Gipfel der Kuhgehrenspitze (1910 m), einen grasbewachsenen Flyschgipfel, der sich direkt vor uns erhebt. Und auf den sich trotz der schönen Aussicht nur wenige Wanderer verirren.

… und zurück zur Bergstation

Nach diesem kurzen Gipfel­erlebnis wandern wir wieder ca. 350 m zurück bis zum Kuhgehrensattel, halten uns an der dortigen Wegkreuzung links und nehmen unseren Rückweg in Angriff, der uns am Rande des weiten Kessels hinüber zur Bergstation bringen wird: Zu Beginn ein kurzer Abstieg durch einen Latschenbestandenen Hang, dann steigen wir allmählich im weiten Bogen wieder Richtung Bergstation an, während rechts über uns die steilen Felswände der Walser Hammerspitze hoch in den Himmel ragen. Zum Schluss passieren wir noch die Hütte des Adlerhorstes (1880 m), dann sind es nur noch wenige Minuten auf einem breiten Schotterweg hinauf zur Bergstation (1957 m).

Touren-Charakter

Alpines Gelände. Der Anstieg zur Walser Hammerspitze über den teilweise recht schmalen Felsgrat setzt unbedingt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus. Der Abstieg Richtung Kuhgehrenspitze ist zwar auch steil, aber leichter.

Ausgangspunkt

Riezlern, Talstation der Kanzelwandbahn, 1087m. 6er-Kabinen-Umlaufbahn; Betriebszeiten Mitte Mai-Ende Oktober 8.30-16.45 Uhr, ­Info-Tel. 0700-555 33 888 bzw. Tel. +49 8322 9600-0 oder +49 8322 9600-2421 (Wochenende), im Kleinwalsertal Tel. +43 5517 5274-0, www.ok-bergbahnen.com

Endpunkt

Riezlern, Talstation der Kanzelwandbahn, 1087 m. 6er-Kabinen-Umlaufbahn; Betriebszeiten Mitte Mai–Ende Oktober 8.30–16.45 Uhr, ­Info-Tel. 0700-555 33 888 bzw. Tel. +49 8322 9600-0 oder +49 8322 9600-2421 (Wochenende), im Kleinwalsertal Tel. +43 5517 5274-0, www.ok-bergbahnen.com

Kanzelwand für Kids

Wer das Gefühl hat, dass der Gratweg zur Walser Hammerpitze etwas zu ausgesetzt ist und sich die Kletterei über den Grat nicht zutraut, kann den Gipfel auch über dessen Westseite besteigen (beschriebener Abstieg vom Gipfel nach dem Gratweg): Hierfür geht es zurück zum Plateau vor der Bergstation, dann links bzw. südwärts an der Adlerhorst-Hütte vorbei im weiten Bogen zum Kuhgehrensattel und von dort in sehr vielen Serpentinen einen steilen Hang hinauf zum Gipfel.Zwar ist diese Tour für kleine Kinder nicht geeignet, aber wer z.B. nur hinüber zum Fellhorn wandern möchte und junge Gipfelstürmer dabei­hat, kann sich über den Burmiwasser-­Erlebnispfad zum Riezler Alpsee unterhalb der Kanzelwand freuen, mit vielen hübsch gestalteten Mitmachstationen rund um das kühle Nass.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.