Wandern Allgäu: Vom Obertal zu den Seen am Koblat
Aufstieg zum Engeratsgundsee
Mit dem Pendelbus gelangen wir tief hinein ins Hintersteiner Tal. Wir starten bei der Haltestelle »Aufstieg Schwarzenberghütte« und beginnen den Aufstieg direkt neben der Brücke über die noch junge Ostrach. Anfangs über eine Lichtung, später durch dichten Wald steigen wir den Hang hinauf, bis wir schließlich die Schwarzenberghütte am oberen Rand einer weiten, wunderschönen Almwiese erreichen. Uralte Ahornbäume verteilen sich in der freien Fläche, und im Hintergrund überragt der markante Hochvogel den Talschluss des Bärgündeletals. Nun am Waldrand leicht bergab westwärts bis zu einem Wirtschaftsweg, auf diesem rechts durch einen kleinen Einschnitt, über einen Bach und drüben hinauf zur nahen Käseralpe. Hier beginnt der längere Aufstieg durch ein weitläufiges Tal, anfangs auf der linken Seite an den steilen Ausläufern der Laufbichelkirche entlang, vorbei an der Gündleshütte, dann im Bogen um eine felsdurchsetzte Steilstufe und über eine breite Karschwelle, hinter der sich der herrliche Engeratsgundsee befindet. Ein wunderbarer Ort, eingerahmt von steilen Grashängen und im Westen überragt von den steilen Felswänden des Großen Daumen.
Auf der Koblat-Hochebene
Wir verlassen den See und wandern westwärts – leicht ansteigend – in Richtung Nebelhornbahn. Wir passieren die Laufbichelkirche zur Linken, deren steile Ostflanken uns bereits beim Aufstieg begleitet haben, die sich nun, wo wir selbst stark an Höhe gewonnen haben, aber nur noch als schmaler Grasgrat präsentieren, der sich nur wenig über die Umgebung erheben. Bald haben wir den schönen Laufbichelsee erreicht, das Gelände wird allmählich felsiger, und kurz darauf stehen wir am kleinen Koblatsee, dessen Ufer – im Gegensatz zu den beiden vorherigen Seen – ziemlich schuttlastig ist. Vor uns liegt nun ein längerer Weg über den Koblat, eine gewellte Karst-Hochebene aus Fels und Gras, durch die sich der Weg – teils etwas holprig – hindurchschlängelt. Rechts hoch über uns verläuft der lange Grat zwischen Nebelhorn und Großem Daumen (mit dem Hindelanger Klettersteig), links breitet sich das Obertal aus und dahinter bilden unzählige Alpengipfel – mit dem Hochvogel als zentralem Blickfang – die Hintergrundkulisse. Schließlich erreichen wir einen Grat, der zwischen Zeiger (links) und Westlichem Wengerkopf (rechts) verläuft und hinter dem sich das weite Becken mit der Nebelhornbahnstation öffnet (wer mag und sich nicht an etwas Trubel stört, kann kurz zur nahen Station absteigen mit diversen Verpflegungsmöglichkeiten). Ansonsten geht man auf dem Grat links bzw. südwärts, bis nach wenigen Minuten links der Abstieg ins Obertal beginnt (im Gratbereich einige ausgesetzte Stellen).
Abstieg durchs Obertal
Das gesamte Obertal wird intensiv almwirtschaftlich genutzt, sodass den Wanderer ausgedehnte, freie Almwiesen erwarten, die nur gelegentlich von kleinen Waldflächen unterbrochen werden. Eingerahmt wird das Tal von hoch aufragenden, steilen Grasbergen wie dem schmalen Grat zwischen Giebel und Laufbacher Eck, den wir beim Abstieg direkt vor uns haben. In zahlreichen Serpentinen windet sich der Pfad abwärts über alpine Matten und Wiesen bis zur Oberen Wengenalpe und weiter durch das vom Wengenbach durchflossene Hochtal, wir passieren die Bäch-Hütte und queren den Wengenbach. Der Wanderpfad geht hier in eine Schotterstraße über, auf der wir weiter zur Unteren Wengenalpe absteigen. Dort beginnt die asphaltierte Alpstraße, die uns für den Rest des Weges erhalten bleibt. Ein paar Schritte unterhalb der Hütte an einer Kreuzung links und schließlich parallel zum Obertalbach auf der Straße gemächlich absteigend talauswärts. Wir passieren die etwas links oberhalb gelegene Laufbichelalpe und bald darauf auch die Engeratsgundalpe, wo wir die schönen Wiesen des weiten Obertals hinter uns lassen. Das letzte Stück der Tour ist ein gemütlicher Abstieg durch den Wald hinunter zum Giebelhaus (Gasthaus und Bushaltestelle).
Region
Touren-Charakter
Gefragt sind Kondition und Trittsicherheit. Recht steile An- und Abstiege, auf dem karstigen Koblat teils etwas holprig-steinige Wege; gegen Ende im Obertal (autofreie) Teerstraße
Ausgangspunkt
Hinterstein, großer Parkplatz am südlichen Ortsende (882 m)
Route
Bushaltestelle Schwarzenberghütte 1:10 Std. Engeratsgundsee 1:20 Std. Laufbichelsee 0:40 Std. Obere Wengenalpe 1:40 Std. Engeratsgundalpe 1:45 Std. Giebelhaus 0:25 Std.
Höchster Punkt
Nähe Nebelhornbahn (2023 m)
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.