Wandern Allgäu: Über den Seealpsee ins Oytal
Spannende Pfade gegenüber der Höfats. Mit der Nebelhornbahn geht es hinauf in fast 2000m Höhe. Über den Zeigersattel mit seinem bekannten Panorama steigen wir zu den stillen Ufern des Seealpsees hinab und weiter auf dem ausgesetzten Gleitweg hinunter ins hübsche Oytal. Gemütlich gelangen wir entlang von Oybach und Trettach zurück nach Oberstdorf.
Zum Seealpsee
Fast den gesamten Aufstieg der heutigen Tour nimmt uns die Nebelhornbahn ab, die uns zügig von Oberstdorf herauf zur Bergstation Höfatsblick (1927 m) schweben lässt. Die Seilbahngebäude liegen inmitten eines weiten, nach Westen offenen Kessels. Im Norden darüber erhebt sich gut 300 Meter höher der Nebelhorngipfel, und im Osten und Süden verhindern hohe, grasbewachsene Kämme einen freien Blick. Umso schöner werden die Ausblicke auf unserer heutigen Tour.
Wir verlassen den Trubel der Seilbahn-Umgebung und folgen einem breiten Weg durch eine kleine Senke hinüber zu einem quer verlaufenden Graskamm, dem Zeigersattel. Und mit einem Mal verändert sich die Szenerie schlagartig! Auf der anderen Seite öffnet sich ein wunderschönes Panorama: Wir stehen am oberen Rand eines weiten, offenen Wiesenrundes, mittendrin der tiefblaue Seealpsee und im Hintergrund die Gipfelparade der Allgäuer Alpen mit der markanten Höfats. Ein herrliches Plätzchen!
Wir lassen den grasbewachsenen Sattel schließlich hinter uns und folgen dem Weg, der auf der linken Seite des Kessels schräg hinunter Richtung Seealpsee führt. Der breite Weg verliert stetig an Höhe und erreicht die kleine – während der Alpsaison bewirtschaftete – Hintere Seealpe (1750 m). Direkt dahinter zweigt rechts ein schmaler Pfad zum Seealpsee ab (geradeaus verläuft der direkte Weg Richtung Gleitweg, aber wir gönnen uns den kurzen Umweg zum Seeufer und stoßen später wieder auf den Hauptweg). Es geht noch etwa 100 Höhenmeter bergab, dann stehen wir am Ufer des schönen Sees (1628 m), der sich hinter einer Karschwelle aufgestaut hat. Direkt hinter diesem Felsriegel, der den See zum Oytal hin begrenzt, fallen die Seewände gefährlich steil fast 600 Meter tief hinab bis zum Talboden; Schilder warnen zu Recht vor leichtsinnigem Querfeldeingehen. Ein schmaler Pfad verläuft links an seinem Ufer entlang, dem wir für einige Minuten folgen, ehe links wieder der kurze Aufstieg zum Hauptweg erfolgt.
Abstieg ins Oytal
Der Weg biegt kurz darauf scharf links um eine Geländekante und quert den sich anschließenden Steilhang, wobei sich ein großartiges Panorama über das Oytal öffnet mit den markanten Gipfeln von Höfats und Großem Wilden. Schließlich beginnt der steile Abstieg über den extrem steilen Südhang. In unzähligen Kehren führt der sogenannte Gleitweg als schmaler, manchmal etwas grusiger und ausgesetzter Pfad abwärts und erfordert unsere volle Konzentration und Trittsicherheit. Der Talboden, der uns schließlich unten erwartet, ist dagegen tischeben und bringt uns in wenigen Minuten zum Oytalhaus (1010 m). Und damit ist der alpine – und auch stille – Teil der Wanderung schlagartig vorbei.
Gemütlich zurück nach Oberstdorf
Der weitere Rückweg erfolgt anfangs auf breiter, autofreier und sanft abfallender Teerstraße und hat eher den Charakter eines gut frequentierten Spazierweges. Etwa zwei Kilometer hinter dem Oytalhaus bieten sich uns zwei Varianten für den Rückweg nach Oberstdorf. Geradeaus führt die Teerstraße weiter, wir nehmen allerdings den etwas schöneren Wanderweg, biegen links in den Dr.-Hohenadl-Weg ein und spazieren leicht bergab in den Einschnitt des Oybaches. An dessen kristallklarem Wasser entlang erreichen wir bald die Trettach, wo wir uns rechts halten und am rauschenden Fluss entlang durch das schöne, bewaldete Trettachtal zurück zur Talstation der Nebelhornbahn (823 m) gelangen.
Region
Touren-Charakter
Bis zum Zeigersattel und zum Seealpsee meist breite Wege. Der Abstieg über den Gleitweg ins Oytal ist steil, abschüssig und nur für absolut trittsichere Wanderer geeignet (Teleskopstöcke!). Zwischen Oytalhaus und Oberstdorf Spaziergang.
Ausgangspunkt
Oberstdorf, Talstation der Nebelhornbahn, 823m. 10er-Kabinenbahn; Betriebszeiten Ende Mai bis Anf. Nov. 8.30-16.50 Uhr; Tel. 0700-555 33 666 bzw. +49 8322 9600-0, www.ok-bergbahnen.com
Endpunkt
Oberstdorf, Talstation der Nebelhornbahn, 823 m. 10er-Kabinenbahn; Betriebszeiten Ende Mai bis Anf. Nov. 8.30–16.50 Uhr; Tel. 0700-555 33 666 bzw. +49 8322 9600-0, www.ok-bergbahnen.comBilderbuch-Panorama
Ein Fotomotiv der Extraklasse: Wohl jeder, der auf diesem Wanderweg den Zeigersattel erreicht, wird angesichts des sich dort öffnenden grandiosen Panoramas – innerlich – ausrufen: »Ah, das Bild kenne ich!« Unten im weiten Kessel der blaue Seealpsee, dahinter die Höfats und die Allgäuer Alpen. Wunderschön und viel fotografiert.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.