Wandern Allgäu: Über den Fiderepass ins Kleinwalsertal
Alpine Tour voller Überraschungen. Dank der guten Busverbindungen bietet sich diese spannende Streckenwanderung vom Stillachtal ins Kleinwalsertal an. Auf recht stillen Pfaden geht es hinauf zum Fiderepass mit seinen schroffen Felsgipfeln, der Abstieg Richtung Mittelberg erfolgt durch das malerische Wildental. Sicherlich anstrengend, aber sehr lohnend!
Aufstieg zur Fiderepasshütte
Die gewaltige Ausdehnung des oft sehr gut gefüllten Fellhornbahn-Parkplatzes lässt erahnen, welcher Betrieb dort oben herrscht. Wobei es auf unserer heutigen Tour weitaus stiller zugeht. Wir passieren das Gebäude der Talstation (927 m) auf der linken Seite und beginnen den Anstieg ins Warmatsgundtal. In weiten Serpentinen führt der Weg einen bewaldeten Hang hinauf, berührt zwischendurch kurz den Warmatsgundbach und stößt schließlich auf eine breite, quer zum Hang verlaufende Forststraße. Auf dieser halten wir uns links, erreichen gemächlich ansteigend nach einem knappen Kilometer eine kleine Lichtung mit der Höflealpe (1354 m) und weitere 750 m später schließlich eine größere Weidefläche, durch die der Warmatsgundbach mäandert. Am Südende der Almwiesen geht der Wirtschaftsweg in einen Wanderweg über, der sich – nun wieder steiler – den bewaldeten Hang hinaufzieht. Vor uns erheben sich die schattigen Nordabstürze der Hochgehrenspitze. Bald darauf stoßen wir auf einen Wanderweg, der von rechts von der Kanzelwand herüberkommt, und kurz danach auf die Hütten der Kühgundalpe (1744 m).
Hier beginnt unser Aufstieg durch ein wildes, geröllübersätes Tal, das eingerahmt wird von den hohen, steilen Dolomitflanken von Hochgehrenspitze und Roßgundkopf. Zum Ende steigen wir noch über ein paar steilere Serpentinen, dann stehen wir auf der weiten Wiesenschulter des Fiderepasses mit der Fiderepasshütte (2065 m). Direkt darüber recken sich die Felswände der Oberstdorfer Hammerspitze in den Himmel, während die Passhöhe auf der anderen Seite von den Felswänden des Nördlichen Schafalpenkopfes beherrscht wird. Dessen Gipfel ist die erste Spitze eines langen Felsgrates, über den der Mindelheimer Klettersteig führt.
Abstieg ins Wildental
Wir haben nun einen längeren Abstieg vor uns. Auf der gegenüberliegenden Passseite öffnet sich vor uns das hintere Wildental, in das wir über zahllose Serpentinen steil und teilweise auf etwas unangenehm gerölligem Untergrund hinabsteigen. Kurz nach Erreichen des Latschengürtels stoßen wir auf die Hütten der auf einer kleinen Wiesenschulter gelegenen Vorderen Wildenalpe. Im Anschluss geht es dann erneut recht steil durch Wald und über Wiesen hinab zur Fluchtalpe (1390 m). Damit haben wir den steilen Abstieg weitgehend hinter uns und stehen auf dem etwas flacheren Talboden des Wildentales.
Der restliche Weg verläuft nun auf breitem Schotterweg mit mäßigem Gefälle. Oberhalb des Wildenbaches wandern wir gemütlich durch die Almwiesen talwärts und erreichen schließlich die Innere Wiesalpe (1290 m). Wir halten uns geradeaus, wandern weiter talauswärts und verlassen etwa 750 m später – bei einem Gehöft – den breiten Schotterweg und biegen links in einen Wiesenpfad ein.
Auf diesem steigen wir hinab in den bewaldeten Einschnitt des Wildenbaches und erreichen so die Häuser von Höfle sowie eine Straße. Auf dieser gehen wir knapp 300 m nordwärts, dann links und hinab zur nahen Breitach, die wir auf einer überdachten Brücke überqueren. Auf der anderen Uferseite steigen wir in einigen Kehren auf einem Fahrweg an vereinzelten Häusern vorbei zur Hauptstraße von Mittelberg mit der Walserbus-Haltestelle Alpenrose.
Region
Touren-Charakter
In den Tälern breite, gute (Fahr-)Wege, oben hochalpines Gelände, teils grober Schutt auf den Wegen, steiler Abstieg ins Wildental.
Ausgangspunkt
Stillachtal, Faistenoy, Talstation der Fellhornbahn, 927 m
Endpunkt
Mittelberg im Kleinwalsertal, Bushaltestelle Alpenrose, 1180 m; Walserbus Baad–Oberstdorf alle 10 bis 20 Min.Wildbeobachtung
Mit etwas Geduld und Glück – insbesondere an Tagen, an denen sich die Zahl der Wanderer in Grenzen hält und es etwas ruhiger zugeht – lassen sich in den ausgedehnten, hellen Kalkschuttfeldern rund um den Fiderepass vereinzelt Steinböcke und Gämsen beobachten.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.