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Bergwandern
wandern

Wandern Allgäu: Höfats-Umrundung

Anspruch:
mittel
Dauer:
07:00 Std.
Länge:
17.7 km
Aufstieg:
860 m
Abstieg:
950 m

Herrliche Tagestour durchs Dietersbach- und ­Oytal. Eine lange und sehr lohnende Tour für konditionsstarke Wanderer. Wir besuchen die historische Alpsiedlung Gerstruben, durchwandern auf dem Hinweg das wilde Dietersbachtal und auf dem Rückweg das schöne Oytal, erklimmen zwischendurch den Älpelesattel und treffen unterwegs immer wieder auf urige Alphütten in prächtiger Umgebung.

Beschreibung

Zur Alpsiedlung Gerstruben

Wegen der recht langen Tour nehmen wir für einen Teil des Hinweges den Pendelbus (der alternative Fußweg ab Oberstdorf-Trettachbrücke entlang der Trettach bis zum Mumme-Stüble dauert ca. 90 Min.). Dieser bringt uns vom Bahnhof Oberstdorf bis zur Haltestelle Christlessee (910 m). Von dort queren wir die Trettach, biegen nach ca. 100 m links ab und steigen ganz leicht zu den Wiesen von Dietersberg hinauf. Gegenüber dem Mumme-Stüble (925 m) beginnt rechts ein ­schmaler Wiesenpfad, der schnurgerade auf den nahen Wald hinaufzieht. Sobald wir den Waldrand erreicht haben, tauchen wir auch schon in den Hölltobel ein. Der Weg wird etwas holpriger und steigt allmählich an, um dann in steilen Serpentinen den bewaldeten Berghang hinaufzuziehen. Rechts rauscht der Dietersbach durch seinen engen Einschnitt, und unterwegs führen zwei kurze Abstecher zu Aussichtsplattformen über Klamm und Wasserfall.

Dann haben wir den steilen Anstieg hinter uns, stoßen auf eine Teerstraße und haben wenige Meter weiter die historische Alpsiedlung Gerstruben (1150 m) erreicht. Von dem auf einem sonnigen, südseitigen Hang am Ausgang des Dietersbachtals gelegenen, bis ins 19. Jh. bewohnten Bergbauerndorf sind eine Handvoll schön restaurierter Alphütten sowie eine kleine Kapelle erhalten. Zusammen mit einigen ­alten Ahornbäumen ein wunderschönes ruhiges Plätzchen mit vielen Details zum Entdecken.

Ins Dietersbachtal

Anschließend ver-lassen wir diesen schönen Ort und wandern auf einem breiten Fahrweg durch eine hübsche Ahorn­allee ins Dietersbachtal hinein. Der Weg führt anschließend immer leicht ansteigend mal über Almwiesen, mal durch kleine Baumgruppen und passiert dabei die uralte Gerstruber Alpe (1216 m). Nach etwa einer Stunde erreichen wir den beeindruckenden, wilden Talschluss mit der schön herausgeputzten und inmitten einer weiten Weidefläche gelegenen Dietersbachalpe (1325 m).

Über den Älpelesattel zur Käseralpe

Nach den recht gut zu begehenden Wegen und den mäßigen Steigungen erwartet uns nun ein etwas anstrengenderes Teilstück der Tour. Hinter der Hütte beginnt der Aufstieg zum Älpelesattel: Es geht auf ­schmalem, teils etwas matschigem Pfad die steil abfallende Talflanke hi­n­auf, bis wir schließlich als Lohn der Mühe den Kamm (1780 m) erreichen. Links steigt das Gelände zur Höfats an, rechts geht es ebenso steil Richtung Rauheck hinauf, und vor uns öffnet sich der weite Talkessel des hinteren Oytals mit der Käseralpe. Den Hintergrund bilden die Dolomitgipfel des Großen Wilden. Ein beeindruckendes Panorama! Der Abstieg in diesen Talschluss erfolgt auf ähnlichem Weg wie der Aufstieg zum Sattel, teils ist der Pfad recht matschig und ist durch dichtes Erlengestrüpp ­etwas eingeengt. Dann haben wir den Talboden erreicht, queren den kleinen Schartenbach und gelangen zur urigen Käseralpe (1400 m) mit ihrer aussichtsreichen Terrasse. Hoch ragen Höfats und Himmeleck über uns auf – ein schönes Fleckchen!

Rückweg durchs Oytal

Der weitere Abstieg führt uns auf breitem Fahrweg talauswärts, schon bald lassen wir die Hochebene hinter uns und steigen in einigen weiten Kehren abwärts, wobei wir einen schönen Überblick über das gesamte vor uns liegende Tal genießen. Wir passieren den – je nach Wassermenge – durchaus beachtlichen Stuibenfall direkt am Wegesrand und verlieren so allmählich an Höhe. Am Prinzenkreuz (1089 m) haben wir die Steilstufe bewältigt, queren erneut den Bach und haben den anstrengendsten Abstieg der Tour hinter uns.

Der restliche Weg ist nun ein entspanntes Auslaufen. Gut 500 m weiter talauswärts gelangen wir zur Unteren Gutenalpe. Auf breitem, angenehm zu gehendem Weg schreiten wir weiter talauswärts und erreichen nach gut 30 Min. das Oytalhaus (1010 m) am Rande einer ausgedehnten Wiese, im Hintergrund eingerahmt von mächtigen, steil aufragenden Felswänden. Und spätestens hier erwartet uns auch der quirlige Ausflugsverkehr aus Oberstdorf. Wir folgen der (autofreien) Teerstraße, die durch eine schöne Platanenallee hindurchführt, lassen die offenen Wiesen hinter uns und verlassen nach knapp 30 Min. auch wieder die Straße, indem wir nach links in einen schmaleren Schotterweg einbiegen (Dr.-Hohenadl-Weg). Dieser bringt uns allmählich hinab zum munter rauschenden Oybach und an dessen Ufer weiter talauswärts. Der schöne Uferweg durch einen lichten Laubwald leitet uns schließlich zur Trettach (854 m) und zu einer Straße, auf der wir uns nach rechts wenden. Der restliche Weg führt uns entlang der Trettach auf breiter Fahrstraße durch eine hübsche Schlucht in etwa 30 Min. zurück nach Oberstdorf.

Touren-Charakter

Geteerte Fahrstraßen und breite Schotterwege (in den Tälern) sowie steile, schmale Wanderpfade (im Hölltobel und am Älpelesattel). Lange Tour.

Ausgangspunkt

Oberstdorf, Bahnhof/Busbahnhof im Ortszentrum, 813m; von dort Pendelbus ins Trettachtal bis zur Haltestelle Christlessee (stündlich; Info: www.brutscher-reisen.de)

Endpunkt

Oberstdorf, Trettachbrücke bei der Talstation der Nebelhornbahn, 827 m

Bergbauerndorf

Unterwegs passieren wir die am Ausgang des Dietersbachtales gelegene sehenswerte, denkmalgeschützte Alpsiedlug Gerstruben (Info: www.gerstruben.de). Auf einem sonnigen Wiesenhang stehen vier sorgfältig restaurierte 400 bis 500 Jahre alte Alphütten, dazu eine pittoreske Marienkapelle; ein uriger Berggasthof lädt hier zur Einkehr.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.