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Bergwandern
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Wandern Allgäu: Auf den Besler

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
9.2 km
Aufstieg:
525 m
Abstieg:
525 m

Kantiger Fels mit großartiger Aussicht. Hoch über der Riedbergpassstraße ragt ein etwas klobig wirkender Felsgipfel aus dem Wald, der Besler. Unser Weg hinauf ist dank des Startpunktes weit oben auf der Riedbergpasshöhe recht kurz, sodass wir den Besuch auf dem herrlichen Aussichtsgipfel mit einer Runde durch das liebliche Lochbachtal abrunden können.

Beschreibung

Aufstieg zum Besler über die Schönbergalpe

Vom Parkplatz (1407 m) sind es wenige Schritte entlang der Hauptstraße in Richtung Balderschwang bis zu einem breiten Schotterfahrweg, der links auf den Besler zuhält. Und kaum haben wir die oft recht stark befahrene Riedbergpassstraße hinter uns gelassen, tauchen wir ein in eine stille, hübsche Hochebene mit kleinen Mooren, Wiesen und Alpenrosenbeständen. Wir wandern auf dem leicht abfallenden Weg direkt auf die vor uns hoch aufragenden Nordabstürze des Beslers zu und erreichen kurz darauf die Schönbergalpe (1346 m).

Hier beginnt unser Anstieg den steilen Hang hinauf, der fast das gesamte Jahr im Schatten liegt, sodass wir oft mit feuchten und matschigen Wegpassagen rechnen müssen sowie bis weit in den Frühsommer hinein mit Schneeresten. Es geht steil in vielen Serpentinen bergwärts, rechts über uns recken sich die nackten Felswände des Beslerkopfes in die Höhe. Dann durchqueren wir ein ausgedehntes Felssturz-Gebiet, das uns sehr plastisch vor Augen führt, dass die Felswände hoch über uns nicht ganz so unerschütterlich sind, wie sie aussehen. Kurz darauf stehen wir am Fuß des gewaltigen Beslerblocks.

Auf den Beslergipfel

Der eigentliche Gipfel des Beslers wird von einem mächtigen, locker bewaldeten, etwa 250 x 100 m großen Felsblock aus hellem Schrattenkalk gebildet und kann auf zwei Wegen bestiegen werden: Die erste Variante führt links unterhalb der hohen Felswand entlang und dann an deren Ostende – mit etwas seilgesicherter Kletterei – durch einen schrägen Kamin die Felswand hinauf direkt zum Gipfel und ist nur für sehr sichere Bergwanderer geeignet.

Wir wählen die leichtere Variante »hintenherum«. Dafür steigen wir rechts in wenigen Schritten zum Grat hinauf, auf der anderen Seite wieder leicht bergab und links haltend, um dann, den bewaldeten Südhang im Linksbogen querend, hinten um den Kalkklotz herumzuwandern. Zum Ende noch ein letzter Anstieg, dann stehen wir auf dem Besler-Kalkplateau (1679 m), dessen Oberfläche von unzähligen Karstrinnen und Löchern überzogen ist und sehr viele Stolperfallen parat hält! An seiner Nord- und Ostseite geht es ungeschützt senkrecht in die Tiefe (Vorsicht mit Kindern!). Sobald man sich einen sicheren Platz gesucht hat, kann man ungestört die fantastische Aussicht genießen: im Norden der Riedbergpass und das Riedbergerhorn, und im Osten die ganze Palette der Allgäuer Alpen mit dem hübschen Lochbachtal im Vordergrund.

Abstieg durch das Tal der Schönberger Ach

Der Abstieg erfolgt für die ersten 10 Minuten wieder auf demselben Weg wie hi­nauf über den bewaldeten Südhang bis zum westlichen Ende des Felsblocks. Nun gehen wir allerdings nicht (!) zurück über den Grat, sondern bleiben diesseits auf der Südflanke und wandern geradeaus. Kurz darauf präsentiert sich der Besler von ­einer ganz anderen, überraschenden Seite, denn wir stehen plötzlich auf einer steilen, sonnendurchfluteten Wiese, die sich rechts bis zum schmalen Grat hinaufzieht. Schräg vor uns krönt ein Gipfelkreuz die kleine Felsspitze des Beslerkopfes. Wir queren diese Wiese, bis der Weg allmählich an Höhe verliert, um dann schließlich gänzlich in den Wald einzutauchen. Uns erwartet nun ein sehr steiler, nicht wirklich knieschonender Abstieg. Zum Ende geht der Waldweg in eine Fahrstraße über, das Gelände vor uns öffnet sich und gibt schließlich den Blick frei auf die schöne, idyllische Almhochfläche des oberen Lochbachtales. Die Hintergrundkulisse wird vom lang gestreckten Felsenband der Gottesackerwände gebildet. Nach einem letzten, kurzen Abstieg haben wir die Fahrstraße im Lochbachtal erreicht (150 m links bietet die Freyburger Alpe eine Einkehrmöglichkeit).

Wir biegen nach rechts ab und wandern über eine schöne Hochebene mit ausgedehnten Almwiesen westwärts. An einer Biegung (1275 m) haben wir die Möglichkeit, links zur etwa 200 m entfernten Dinijörgenalpe zu gelangen. Für den direkten Rückweg ohne Einkehr verlassen wir hier die Straße und biegen rechts in den Feldweg ein. Nach wenigen Minuten wendet sich der Weg nach rechts und windet sich in weiten Kehren einen steilen Hang hinauf. Fast 100 Höhenmeter liegen vor uns, während uns schöne Ausblicke zurück über die hübsche Ebene begleiten. Dann haben wir den höchsten Punkt und auch wieder die Nordseite des kleinen Beslermassivs erreicht. Nach wenigen Minuten stoßen wir auch wieder auf die Schönbergalpe, wo sich unser Kreis schließt. Von hier fehlt nur noch ein letzter, kleiner Anstieg hinauf zur Riedbergpassstraße.

Touren-Charakter

Beim Aufstieg zum Besler auf seiner schattigen Nordseite oft matschig und im Frühsommer teils noch Restschnee. Der Abstieg über die Südflanke ist sehr steil und kniebelastend. Das letzte Drittel ist leicht, auf autofreien Teerwegen und breiten Wanderwegen. Im Gipfelbereich holpriger Karst (Vorsicht mit Kindern!).

Ausgangspunkt

Riedbergpass, etwa 9km westlich von Fischen, Parkplatz ca. 250m westlich der Passhöhe hinter der Brücke, 1407 m

Endpunkt

Riedbergpass, etwa 9 km westlich von Fischen, Parkplatz ca. 250 m westlich der Passhöhe hinter der Brücke, 1407 m

Das Beslermassiv

Der Beslergipfel mit seinem steil abfallenden, klobigen Felsblock fällt etwas aus dem Rahmen, wenn man sich die vielen Grasberge mit ihren sanften Hängen im weiten Rund so anschaut. Nur weit im Süden erblickt man mit den hoch aufragenden Gottesackerwänden Ähnliches. Geologisch gehört der Besler-Kalkklotz dazu und ist ein einsamer Ableger des Gottesackerplateaus, während der Rest in Jahrmillionen abgetragen wurde oder auf verschlungenen Pfaden im Untergrund verläuft.

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