Wandern im Allgäu: Vom Tegelberg nach Neuschwanstein
Wohl kein Bauwerk prägt das romantische Bild Bayerns so wie das vom Märchenkönig Ludwig II. erbaute Schloss Neuschwanstein. Unser Weg leitet uns heute über einen Bergkamm abwärts, der uns abseits des Touristenrummels herrliche Tiefblicke zum Schloss gewährt.
Diese Tour ist mit seinen Gipfeln, dem Schloss Neuschwanstein und der Pöllatschlucht eine äußerst abwechslungsreiche Wanderung. Allerdings gibt es einige steile Passagen, weswegen Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erfordert wird.
Tegelberg: Abstecher zum Branderschrofen
Vor der Bergstation der Tegelbergbahn (1720 m) beginnt ein breiter Wanderweg, der nach links ansteigt und uns Richtung Tegelberg führt. An der nahen Weggabelung halten wir uns links und folgen dem breiten Weg aufwärts. Bald ist eine aussichtsreiche Wiese erreicht, an der die meisten der Seilbahnbenützer zurückbleiben.
Der Weg zum Tegelberg schlängelt sich weiter aufwärts bis zu einem schwach ausgeprägten Vorgipfel. Hier warnt ein Schild mit der Aufschrift »Stop – nur für Geübte« vor dem Weiterweg; es wird allerdings nicht von allen beachtet, für die es aufgestellt wurde.
Der Steig, der ab hier an einigen Stellen mit Drahtseilen gesichert ist, wird jetzt schmal und quert in die steile Südflanke. Ein kurzer Anstieg bringt uns auf die luftige Gratschneide hinauf. Der Fels ist stark abgeschmiert und bei Nässe ist ab hier Vorsicht geboten.
Wir steigen jetzt links des Kamms zum felsigen Gipfelaufbau des Tegelbergs, den wir in leichter Kletterei überwinden. Vom großen Metallkreuz auf dem Gipfel des Branderschrofen (1880 m) genießen wir die herrlichen Ausblicke. Vom Gipfel steigen wir wieder hinab zur Bergstation der Tegelbergbahn.
Abstieg vom Tegelberg nach Neuschwanstein
Von der Bergstation der Tegelbergbahn wandern wir links am Tegelberghaus vorbei und auf einem breiten Weg abwärts (Wegweiser Marienbrücke, Hohenschwangau). Bis hinunter zum Schloss Neuschwanstein läuft unser Weg gemeinsam mit dem Europäischen Fernwanderweg E4. Der breite Weg knickt nach kurzer Strecke nach rechts und führt uns unter der Seilbahn hindurch abwärts. Kurz nach einer Lifttrasse erreichen wir eine Weggabelung. Rechts führt der Normalabstieg hinab zur Talstation. Wir halten uns jedoch links (Wegweiser Marienbrücke/Hohenschwangau).
Kurze Zeit später biegt rechts der Direktabstieg durch die »Gelbe Wand«ab, der nur trittsicheren und schwindelfreien Bergsteigern angeraten werden kann. Wir gehen hier geradeaus weiter und wandern ein zweites Mal unter der Seilbahn hindurch. Teils eben, teils abwärts quert der Weg nun durch den steilen, waldreichen Nordhang des Tegelbergkopfes. Vorbei an einigen Felstürmen unterhalb des Weges erreichen wir den westlich vom Tegelbergkopf steil abfallenden Bergkamm.
Der gute Weg wechselt auf die sonnige Südseite des Berges und führt uns nahe dem Westkamm bergab. An einer Stelle, an der der Steig eine steile Flanke quert, gibt ein vorsorglich installiertes Stahlseil zusätzliche Sicherheit. Danach windet sich unser Weg in Serpentinen zwischen latschenbewachsenen Felstürmen abwärts.
Immer wieder eröffnen sich Blicke hinab zum Märchenschloss Neuschwanstein, das nach und nach näher rückt und weitere Details erkennen lässt. Bald wird das Gelände zahmer und der Weg schlängelt sich durch Buchenwald abwärts.
Noch einmal erreichen wir einen phantastischen Aussichtspunkt, von dem wir nach Neuschwanstein hinabsehen, ehe der Weg im Tal der Pöllat nach rechts knickt. Unvermittelt stehen wir vor der Marienbrücke, die in schwindelerregender Höhe den Eingang zur Pöllatschlucht überspannt. Hinter der Brücke erreichen wir eine Wegkreuzung, an der wir rechts zum Schloss Neuschwanstein hinabgehen (Wegweiser Pöllatschlucht/Tegelbergbahn).
Weiter geht's zur Pöllatschlucht
Kurz vor dem Schloss biegen wir rechts auf einen Treppenweg ab (Wegweiser Pöllatschlucht/Tegelbergbahn), der uns zur Pöllat hinabführt. Rechts rauscht ein mächtiger Wasserfall durch die enge Schlucht, über dem sich der Bogen der Marienbrücke spannt.
Unser Weg wendet sich im Tal nach links und bringt uns zum unteren Abschnitt der Pöllatschlucht. Die Felswände rücken zu einer engen Klamm zusammen und ein Metallsteg vermittelt uns über dem tobenden Fluss den Weiterweg. Das Tal wird bald wieder weiter und neben einer alten Gipsmühle erreichen wir eine Wegkreuzung.
Wir folgen dem breiten Weg nach rechts (Wegweiser König-Ludwig-Weg), gehen an der nächsten Gabelung geradeaus (Wegweiser Tegelbergbahn) und halten uns dann nach wenigen Metern rechts (Wegweiser Tegelbergbahn). Wir wandern auf dem Dammweg 400 m am Flüsschen entlang bis zu einem schmalen Sträßchen. Auf ihm nach rechts (Wegweiser Abkürzung zur Tegelbergbahn) und hinter der Brücke links auf den Wanderweg.
Nach 300 m gehen wir an der Weggabelung rechts. Bald wendet sich unser Weg nach links und bringt uns zur nahen Talstation der Tegelbergbahn (820 m).
Region
Touren-Charakter
Abstecher zum Branderschrofen nur für schwindelfreie, trittsichere Bergsteiger (zusätzlich 170 Höhenmeter/ca. 40 min). Abstieg nach Neuschwanstein auf steinigem Steig für trittsichere Bergwanderer mit gutem Schuhwerk.
Beste Jahreszeit
Frühling, Herbst, Sommer
Ausgangspunkt
Bergstation der Tegelbergbahn
Endpunkt
Wie AusgangspunktHütten
m Tegelberghaus an der Seilbahn-Bergstation
Information
Schloss Neuschwanstein: Angefacht durch seine romantische Mittelalterbegeisterung und angeregt durch einen Besuch der Warthburg ließ König Ludwig II., der einen Großteil seiner Jugend auf dem nahen Schloss Hohenschwangau verbrachte, an Stelle einer Burgruine ab 1869 Schloss Neu-Hohenschwangau erbauen. Bis zu seinem Tod im Jahre 1886 wurde an diesem Gesamtkunstwerk gearbeitet, das bis auf den Bergfried und die Kapelle größtenteils fertig gestellt wurde. Erst ab 1890 bürgerte sich für das Schloss, das heute zu den größten Touristenmagneten in Deutschland zählt, der Name Neuschwanstein ein.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.