wandern

Wandern im Allgäu: Vom Nebelhorn zu den Gaisalpseen

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
0 m
Abstieg:
1200 m

Herrliche Wanderung fast ohne Anstieg. Bergbahnbenutzung (am Wochenende häufig Warteschlange), meist leichte Bergwege, einige drahtseilgesicherte Passagen; der Abstieg vom unteren Gaisalpsee ist an manchen Stellen geröllig und unangenehm. Nicht nur bei Nässe sind Teleskopstöcke sehr zu empfehlen.

Gaisalpsee Allgäuwandern, mittel
Türkisfarbener Alpenzauber am Gaisalpsee© Matthias - stock.adobe.com

Information

Bus und Bahn nach Oberstdorf; Parkplatz an der Nebelhornbahn- Talstation

Beschreibung

Die direkte Umgebung der Station Höfatsblick ist nicht besonders spannend, beim ersten Besuch fast etwas enttäuschend und lässt kaum erahnen, wie viele wunderschöne Touren man von hier starten kann. Wir entfernen uns deshalb schnell von dem Trubel, ohne Wichtiges zu verpassen. Gleich neben dem Seilbahngebäude beginnt links der kinderwagentaugliche Panoramaweg, dem wir kurz folgen. Tief unten ist ein Teil Oberstdorfs zu erkennen, den Hintergrund bildet das Kleinwalsertal mit dem markanten Hohen Ifen.

Wandern unterhalb des Nebelhorns

Vom breiten Panoramaweg biegen wir nach rechts ab auf einen schmalen Wanderweg und folgen der Beschilderung zum Gaisalpsee. Es wird alpiner, und erfreulich schnell auch sehr viel ruhiger. Zügig schreiten wir auf dem Weg voran und genießen die Aussicht. Gelegentlich kommt ein Gleitschirmflieger vorbeigerauscht, ansonsten haben wir diesen Weg häufig für uns allein. Zur Mulde des Großen Gund hin verliert der Weg langsam an Höhe. Der Weg ist unschwierig, nur einige drahtseilgesicherte Passagen verlangen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Schließlich gelangen wir nach einem kurzen Anstieg auf den Gras bewachsenen Geißfußsattel. Der weitere Weg führt auf der anderen Seite des Sattels hinab, aber damit wir auf dieser Tour wenigstens einen Gipfel erklimmen, sollten wir uns die wenigen Meter hoch zum Wiesengipfel des Geißfußes (1981m) nicht nehmen lassen. Zumal sich das Panorama vom Geißfuß durchaus sehen lassen kann. Vor bzw. unter uns liegt der Obere Gaisalpsee in einem weiten Wiesenrund, drohend überragt von den mächtigen Dolomitwänden des Nebelhorns. Im Südwesten haben wir einen prächtigen Blick auf den weiten Talkessel von Oberstdorf mit seinen vielen Nebentälern. Und wenn wir einen Blick zurück zu unserem Startpunkt werfen, zeigt sich uns in der Ferne die fast perfekte Pyramide des Hochvogels in ihrer ganzen Pracht.

Zwei Seen warten auf uns

Wir verlassen diesen schönen Platz und wenden uns dem Oberen Gaisalpsee (1769m) zu. Ein geruhsamer Abstieg führt uns am Hang oberhalb des Sees entlang. An einem Abzweig zum Entschenkopf wenden wir uns nach links, umrunden den See auf seiner Nordseite und verlassen das Kar über eine kleine Karschwelle, die uns eine Etage tiefer bringt. In diesem nächsten Kar befindet sich anstelle eines Sees nur eine kleine Hütte, die wir links liegen lassen, um die nächste Karstufe in Angriff zu nehmen. Tief unter uns können wir bereits den wunderschönen Unteren Gaisalpsee erblicken. Recht steil und manchmal etwas rutschig steigen wir auf gerölligem Weg durch Latschengestrüpp ab, bis wir die Wiesenufer des Unteren Gaisalpsees (1508m) erreichen, an denen es in der Regel immer etwas belebter zugeht. Ein Karsee wie aus dem Bilderbuch erwartet uns. Man kann sich fast noch den riesigen Gletscher vorstellen, der auf seinem Weg vom Nebelhorn abwärts wie in einer gewaltigen Wellenbewegung die einzelnen Vertiefungen ausgeschürft hat, um über die Karschwellen in die nächste Stufe hinabzustürzen. Der Gaisalpsee hat sich hinter einer schön ausgeprägten Karschwelle aufgestaut, hinter der es fast senkrecht in die Tiefe geht. Überragt wird der See vom mächtigen Klotz des viel bestiegenen Rubihorns.

Abstieg nach Oberstdorf

Ein einstündiger Abstieg bringt uns durch einen Latschenkieferhang und später durch Wald hinab zur Gaisalpe bzw. zur Richtersalpe. Einige ausgesetzte Stellen unterwegs sind mit Seilen gesichert, der eine oder andere kleine Bach, der den felsigen Weg unangenehm glatt werden lässt, ist zu überqueren. Besonders bei Nässe sind manche Wegpassagen recht rutschig, man sollte dann auf jeden Fall Teleskopstöcke dabeihaben. Schließlich erreichen wir die Weideflächen der Gaisalpe und der Richtersalpe. Jede Alpe versucht, durch entsprechende Hinweisschilder den Wanderer in ihre Richtung zu locken und den Wegverlauf zu beeinflussen, aber letztlich treffen alle Wege unterhalb der beiden Alphütten an einer Brücke über den Gaisalpbach wieder zusammen. Wir kreuzen den Bach, folgen nicht dem Tobelweg hinab nach Reichenbach, sondern der Fahrstraße, bis wir nach wenigen Metern eine Kapelle und den Beginn des Wallraffweges erreichen. Auf diesem wandern wir gemütlich durch Wald zurück in Richtung Oberstdorf. Kurz vor dem Ort stößt der Waldweg auf die Fahrstraße von der Seealpe, der wir zehn Minuten bergab folgen, bis wir die Skisprungschanze erreichen, Austragungsort u.a. der Vierschanzentournee, und angesichts der hohen und steilen Absprungschanze immer ein ungläubiges Kopfschütteln wert. Weniger beeindruckend, eher etwas verwirrend nach einer so intensiven Naturerfahrung, wirkt das überdimensionierte gewaltige Gerüstbauwerk der Tribüne, unter dem wir auf unseren letzten Metern entlanggehen, ehe wir wieder unseren Ausgangspunkt erreichen

Touren-Charakter

Eine wunderschöne Runde durch die Bergwelt zwischen Rubi- und Nebelhorn. Hat man erst einmal mit der Seilbahn die Höhe gewonnen, geht es ohne große Anstrengung über aussichtsreiche Panoramawege und auf weiten Wiesenhängen durch eine herrliche alpine Landschaft zu zwei großartigen Bergseen.

Beste Jahreszeit

Sommer, Herbst

Ort

Oberstdorf

Ausgangspunkt

Mittelstation Höfatsblick, 1927m

Endpunkt

Nebelhornbahn-Talstation
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.