Vier Wege auf die Zugspitze
Zu Tausenden strömen die Touristen auf die Zugspitze hoch über dem Loisachtal. Die Bergbahnen machen es ihnen leicht, den höchsten Gipfel Deutschlands zu erreichen. Für Bergsteiger jedoch ist der Weg das Ziel – vier Routen, die eine Annäherung der besonderen Art möglich machen.
Welch ein Berg! Ganz gleich, von welcher Seite man sich der Zugspitze nähert – sie wirkt massiv und gewaltig.
Mit mehr als 2000 Höhenmetern in Fels und Eis ragt der Koloss aus den Tälern rundum empor und übertrifft deutlich alle umliegenden Gipfel. So erklärt sich auch die starke Anziehungskraft der Zugspitze auf alle Bergsteiger.
Zugspitze: Erstbesteigung bereits 1820
Bereits am 27. August 1820 kletterte Leutnant Josef Naus auf den Westgipfel - die erste nachgewiesene Besteigung der Zugspitze.
Trotzdem ist es höchst wahrscheinlich, dass die Zugspitze schon früher bestiegen wurde – Indiz dafür ist eine handgezeichnete Karte mit genauen Zeitangaben, die aus den Jahren zwischen 1750 und 1780 stammen dürfte. Seither gelangten die Menschen tausende Male auf den verschiedensten Routen auf ihren Gipfel.
Auf die Zugspitze über Reintal, Höllental, Stopselzieher
Die mit Abstand am häufigsten begangenen Anstiege sind die durch das Reintal und durch das Höllental, deutlich weniger oft begangen wird der Weg aus dem Tirolerischen über die Wiener-Neustädter-Hütte und den "Stopselzieher".
Krönung: Zugspitze über den Jubiläumsgrat
Die Krönung der viel begangenen Wege auf Deutschlands Höchsten ist zweifelsohne der Jubiläumsgrat – allerdings stellt er weitaus höhere Anforderungen als die vorgenannten Routen und fordert den erfahrenen Bergsteiger, der sich auch im ungesicherten Felsgelände im II. Schwierigkeitsgrad wohlfühlt.
Zugspitze ist Deutschlands höchster Berg
Trotz zweier Seilbahnen und einer Zahnradbahn, trotz Skizirkus am Zugspitzplatt, trotz Gipfelhaus mit Tourismus-Rummel – die Zugspitze hat als mächtigster und höchster Berg Deutschlands nichts von ihrer Faszination verloren.
Und wer sich der Zugspitze wie ein "richtiger" Bergsteiger, also über eine der hier genannten Routen nähert, wird dabei mit Sicherheit unvergessliche Stunden erleben.
Vier Wege auf die Zugspitze
- Durch das Höllental: Mehr als zwei Kilometer Höhenunterschied gilt es zwischen Hammersbach und dem Gipfel zu überwinden.
- Durch das Reintal: Der einfachste Weg auf die Zugspitze ist zugleich auch der beschaulichste und vielleicht schönste...
- Über den "Stopselzieher": Buchstäblich im Schatten der beiden anderen Normalwege steht der anspruchsvolle Anstieg durch die Westflanke.
- Der Jubiläumsgrat: Der Jubiläumsgrat ist mehr als "nur" ein Klettersteig - er ist eine Tour die den ganzen Bergsteiger fordert...
Außerdem gibt es noch eine fünfte, unbekannte Route auf die Zugspitze: Erst vor wenigen Jahren wurde ein alter Steig wiederentdeckt, den die Tunnelbauer für die Zahnradbahn angelegt hatten.
Eine besonders alpine Route ("Eisenzeit"), die wegen der schwierigen Orientierung lieber mit Bergführer gemacht werden sollte.