JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Zugspitz Region: Durchs Reintal

Anspruch:
schwer
Dauer:
10:00 Std.
Länge:
22 km
Aufstieg:
2230 m
Abstieg:
2230 m

Der längste Weg auf die Zugspitze. Der einfachste, aber auch längste Anstieg auf die Zugspitze und zugleich der Weg der ersten namentlich bekannten Besteiger führt durch die Partnachklamm zur Reintalangerhütte und weiter über das beeindruckende Zugspitzplatt bis auf den Gipfel von Deutschlands höchstem Berg. Ein langer Klassiker!

Beschreibung

Vom Skistadion in Garmisch wandert man zur Partnachklamm und erlebt auf dem ausgebauten Klammsteig (Eintrittsgebühr) einen ersten Höhepunkt dieser langen Tour auf die Zugspitze. Gischtend und laut rauschend fließt das Wasser der Partnach durch den engen Canyon; wir werden dem Bach folgen bis zu seinem Ursprung, der wenig über der Reintalangerhütte liegt. Dazu geht es nach der tief eingeschnittenen Partnachklamm auf einer Brücke über die Partnach und an ihr rechtes Ufer, um hier auf einem Sträßchen Richtung Reintalangerhütte aufzusteigen. Ohne besonderen Höhengewinn geht es anfangs direkt am Bach, dann ein wenig oberhalb immer nach Süden, Abzweigungen zum Kreuzeck und zur Stuibenhütte bleiben unbeachtet. Schließlich nähert sich der Weg nochmals dem Bach, der hier durch die sogenannte Hinterklamm fließt. Man wechselt die Bachseite, kommt zur Abzweigung des Hüttenwegs zur Oberreintalhütte links hinauf und nach einer weiteren Brücke über die Partnach zur Bockhütte. Das Reintal verläuft ab hier nicht mehr in südlicher Richtung, sondern nach Westsüdwest und wird zu beiden Seiten von Felswänden eingerahmt.

Fast fünf Kilometer Wegstrecke trennen uns noch von der Reintalangerhütte, für viele das herbeigesehnte Ziel einer ersten Tagesetappe. Über den überwiegend flachen Talboden geht es an der Quelle bei den sieben Sprüngen vorbei und allmählich etwas steiler hinauf zur Reintalangerhütte. Auf dem Weg zum Zugspitzgipfel ist hier Halbzeit. Bald nach der Hütte gabelt sich der Weg, die linke Möglichkeit folgt dem Gatterlbach, die rechte leitet an den Partnachursprung heran. Wenig oberhalb treffen die beiden Varianten wieder zusammen und nach einer flachen Passage heißt es im Folgenden, die Serpentinen zur Knorrhütte zu überwinden. Das Gelände wird nun endgültig hochalpin, der hellgraue Wettersteinkalk dominiert den Eindruck.

Die Knorrhütte steht am östlichen Rand des Zugspitzplatts und ist nochmals als Einkehr oder auch als Übernachtung eine gute Option. Steinig und über das weitläufige Platt zieht der Weg von hier nach Westen auf den Schneeferner zu – eine eindrucksvolle Karstlandschaft und bei schlechter Sicht ein anspruchsvoller Abschnitt, auch wenn Markierungsstangen bei der Orientierung helfen. Am Ende des Platts kommt man an die Wegverzweigung SonnAlpin und Schneefernerhaus/Zugspitze. Man hält sich rechts, lässt die Wintersportinfrastruktur im wahrsten Sinn links liegen und geht – etwas mühsam – durch den Felsschutt am Schneefernerhaus vorüber. Wenig oberhalb wird das Gelände schrofig und steil, der Gipfelaufbau der Zugspitze steht bevor, der letzte Abschnitt des langen Wegs auf Deutschlands höchsten Gipfel.

Anfangs steil bergauf geht es in etlichen Serpentinen, teils drahtseilversichert und mit KS2 bewertet, dann nach rechts heraus auf den Südwestgrat der Zugspitze. Hier mündet auch der ver­sicherte Steig von der Wiener-Neustädter-Hütte ein. Gemeinsam geht es am Grat entlang, teils am Drahtseil, hinauf zu den Gebäuden auf der Zugspitze. Zuletzt über Treppen gelangt man auf die Terrasse des Münchner Hauses und zu den Zugspitzbahnen. Der eigentliche Gipfel mit dem Gipfelkreuz ist über eine Leiter zu erreichen, über die man in eine kleine Scharte zwischen Münchner Haus und Gipfel gelangt. Über gut polierten Felsen geht es mit ein paar Schritten zum Gipfelkreuz hinauf. Je nach Tageszeit und Wetter sind Leiter und Gipfelanstieg eine »Staustelle« und man muss mit Wartezeiten rechnen, bis man wirklich am höchsten Punkt angelangt ist.

Touren-Charakter

Ab Reintalangerhütte schmal, über das Platt steinig. Der Gipfelaufbau teils versichert (KS2). Trittsicherheit ist nötig.

Ausgangspunkt

Parkplatz am Skistadion in Garmisch

Endpunkt

Je nach Bahnbenutzung
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