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Zugspitze: Traumhafte Wanderung durch das Reintal auf Deutschlands höchsten Berg

Von allen Wegen auf die Zugspitze ist die durch das Reintal die längste, aber einfachste Route. Für den langen Weg wirst du aber mit deutlich mehr Stille und Einsamkeit belohnt.

Reintal
Der Weg durchs Reintal ist der längste, aber auch der schönste Anstieg auf die Zugspitze.© Adobe Stock/ttoennesmann

Der Weg durch das Reintal ist der leichteste Anstieg auf die Zugspitze, aber auch einer der längsten. Er nutzt geschickt die „Schwachstellen“ des Berges und nähert sich ihm in einem weiten Bogen: zuerst von Norden, dann von Osten, um schlussendlich – nach einer traumhaften Wanderung – von Süden über steile Schrofen und Felsen den Gipfel zu erreichen.

Durch das Reintal auf die Zugspitze: Alle Informationen zur Wanderung

Die Zugspitze ist mit 2996 Metern der höchste Berg in Deutschland. Nur etwas für alpine Kletterer? Nein, denn auf dieser Route kommst du auch als Wanderer zum Gipfelplateau. In diesem Ratgeber erfährst du alles zur Route: zur Zugspitze via Reintal.

Wanderung auf die Zugspitze: Die Fakten der Bergtour durch das Reintal

  • Höhendifferenz: 2230 Höhenmeter
  • Dauer: 10–12 Stunden (Aufstieg), 8–10 Stunden (Abstieg)
  • Ausrüstung: normale Bergwanderausrüstung, Trekkingstöcke
  • Talort: Garmisch-Partenkirchen (708 m)
  • Ausgangspunkt: Olympia-Skistadion in Partenkirchen (725 m)
  • Öffentliche Verkehrsmittel: Stündliche Bahnverbindung ab München oder Innsbruck
  • Beste Jahreszeit: Hochsommer und früher Herbst
  • Übernachtungen und Höhenprofil:
    • Reintalangerhütte (1369 m), DAV München, Tel. +49 160 97 503 090. Geöffnet: Mitte Mai bis Mitte Oktober.
    • Knorrhütte (2051 m), DAV München +49 151 14 443 496. Öffnungszeiten von Anfang Juni bis Anfang Oktober.
    • Münchner Haus auf der Zugspitze (2959 m), DAV München +49 8821 2901. Geöffnet von Mitte Mai bis Anfang Oktober.

Charakter und Schwierigkeiten:

Sehr langer, aber landschaftlich wundervoller Anstieg auf Deutschlands höchsten Gipfel. Eine Übernachtung bietet sich an, denn der Anstieg ist lang und anstrengend. Wenn du dir den Aufstieg etwas erleichtern willst, kannst du die erste Etappe bis fast zur Reintalangerhütte mit dem Mountainbike fahren und sparst dir damit etwa zwei Stunden. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit beim Gipfelanstieg nötig!

Diese Tour ist für trainierte Sportler auch in nur einem Tag machbar, normalerweise wird die Wanderung aber auf zwei Tage aufgeteilt. Wenn du es ganz geruhsam angehen willst oder einfach die Hüttenromantik liebst, dann kannst du den Aufstieg mit einer Übernachtung in der Knorrhütte auch auf drei Tage ausdehnen.

Hier findest du den GPS-Track zur Wanderung auf die Zugspitze übers Reintal.

Anfahrt mit dem Auto zur Partnachklamm:

Von München auf der Autobahn A95 bis zum Autobahnende bei Eschenlohe bleiben. Anschließend weiter auf der B2 in Richtung Garmisch. Im Ort auf der B2 bleiben, am Ortsende rechts abbiegen, um dem Schild zum Parkplatz am Olympiaskistadion zu folgen.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Von München oder Innsbruck aus gelangt du mit der Bahn nach Garmisch (Fahrplan und Buchung). Von dort aus besteht die Möglichkeit, entweder zu Fuß oder mit der Buslinie 1 oder 2 zur Haltestelle „Skistadion“ weiterzufahren. Mit dem Bayern-Ticket können bis zu fünf Personen nach Garmisch reisen.

Tag 1: Durch die Partnachklamm zur Reintalangerhütte

Der Anstieg beginnt gleich mit einem Paukenschlag: mit der gigantischen Partnachklamm. Hier bist du gut beraten, für die schäumende Gischt, die über die düsteren Felswände herunterprasselt, die Regenjacke griffbereit zu haben. Nach einer halben Stunde des Schauens und Staunens trittst du nach einem letzten Stollen plötzlich hinein ins gleißende Sonnenlicht.

Die Partnach wird wieder zum lieblichen Fluss, der träge dahinplätschert. Ohne nennenswerte Steigung geht es vom Ausgang der Klamm auf breiten Wegen und Forststraßen dahin. Die erste Übernachtungsmöglichkeit, die 1052 Meter hoch gelegene Bockhütte, erreichst du nach gut drei Stunden.

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Wenig später verengt sich der Weg zu einem schmalen Pfad, und bis vor wenigen Jahren war hier die legendäre „Blaue Gumpe“, eine der schönsten Plätze im gesamten Wettersteingebirge. Im Sommer 2005 führten die starken Niederschläge und die damit verbundenen Murenabgänge jedoch dazu, dass die „Blauen Gumpen“ wohl für immer verschwunden sein werden.

Bald ist das Tagesziel erreicht, die idyllisch gelegene Reintalangerhütte auf 1369 Metern Höhe. Hier hast du bereits ein Großteil der Wegstrecke geschafft, an Höhenunterschied zwischen Tal und Gipfel aber erst ein gutes Viertel!

Idyllisch gelegen: Die Reintalangerhütte auf 1369 Metern Seehöhe.
Idyllisch gelegen: Die Reintalangerhütte auf 1369 Metern Seehöhe.© Foto: Wikipedia/Maddl79 (CC BY-SA 3.0)

Tag 2: Über die Knorrhütte und das Zugspitzplatt zum Gipfel

Am nächsten Morgen steigst du Kehre um Kehre zur 2051 Meter hohen Knorrhütte, dem letzten Vorposten der Zivilisation, die kanzelartig über dem Reintal thront.

Du folgst weiter dem gut markierten Steig, der sich je nach Jahreszeit mal mehr, mal weniger unter den Altschneeresten versteckt. Inmitten dieser eiszeitlichen Urlandschaft künden Lifte und der Bahnhof der Zugspitzbahn am Restaurant „Sonnalpin“ von der regen Erschließungsgeschichte an Deutschlands höchstem Berg.

Der letzte Vorposten der Zivilisation: die Knorrhütte.
Der letzte Vorposten der Zivilisation: die Knorrhütte.© Foto: Adobe Stock/topics

Aber das hat auch seine guten Seiten. Denn falls schlechtes Wetter droht oder dir Kondition und Höhenverträglichkeit ein Schnippchen schlagen wollen, sind die Zahnradbahn oder die Gipfelseilbahn ein willkommenes Hilfs- oder Fluchtmittel.

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Die letzten dreihundert Höhenmeter sind die anspruchsvollsten des ganzen Anstieges. Anfangs mühsam und anstrengend durch steiles Geröll, später mit Drahtseilen gesichert führt der Weg über zahlreiche Felsstufen auf den luftigen Südgrat und weiter zum Gipfel.

Apropos Gipfel: Der höchste Punkt von Deutschland ist mit 2962 Metern der Ostgipfel der Zugspitze. Auf ihn führt von der Besucher-Plattform am Westgipfel ein kurzer „Klettersteig“ mit einem besonders exponierten letzten Gipfelgrat bis zum markanten Kreuz.

Über einen kurzen Klettersteig geht es auf den Gipfel der Zugspitze
Über einen kurzen Klettersteig geht es auf den Gipfel der Zugspitze© Foto: Adobe Stock/Sina Ettmer

Durch das Reintal auf die Zugspitze: Die Route im Detail

Aufstieg: Vom Skistadion in Partenkirchen geht es zunächst auf der Straße nach Südwesten zum Elektrizitätswerk und weiter in Richtung Eingang der Partnachklamm. Die Straße quert die Partnach; gleich hinter der Brücke biegt man rechts ab und folgt einem steilen Fahrweg zur Partnachalm.

Wandern Zugspitz Region: Zugspitze übers Reintal

Von dort auf dem Hohen Weg in mehrmaligem Auf und Ab durch Wald und in einem weiten Bogen nach Südwesten. An der Verzweigung auf 1020 m nach rechts in den Antoniwald hinein, den Sulzgraben queren und nach Süden weiter. Bei der Abzweigung geradeaus und rechts zum Forsthaus.

In der Wiese links, auf schmalem Fahrweg zur Bodenlaine hinunter, dann wieder steil hinauf, in etlichen Kehren abwärts und zum Fahrweg im Reintal. Diesem nach Süden zum Umschlagplatz für die Reintalangerhütte folgen.

Dort endet die Straße, und ein guter Weg führt über der Hinterklamm nach Süden zur Partnach. Dem Bach folgen, an der Bockhütte vorbei und gegen Westen an den Blauen Gumpen vorbei, durch eine Schuttreise unter dem Hochblassen, zum Wasserfall und zur Reintalangerhütte.

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Hinter der Hütte durch lichten Wald, über die Partnach, einen weiten Boden queren und ins Blockwerk hinein. Der markierte Steig wendet sich nach Nordwesten und wird ziemlich steil und felsig. Unter eindrucksvollen Felsenwänden gabelt er sich.

Der linke Weg steigt gegen Westen, später Nordwesten an, führt am Veitelbrünnl vorbei und schließlich zur Knorrhütte. Darüber kommt man aufs Zugspitzplatt. Dort wird der Anstieg, der noch kurz nach Norden, dann immer gegen Westen gleichmäßig hinaufführt, ziemlich trist und monoton, bis er schließlich in der Nähe des alten Schneefernerhauses (nun „Sonn-Alpin“) in einen steilen Schutthang mündet.

Der Anstieg verläuft in felsigem Gelände und steigt zum Wettersteingrat an. Auf ihm gegen Nordosten zum Münchner Haus. Hinunter zum Gipfelsteig, auf einer Leiter hinauf und gleich darauf steht man auf dem höchsten deutschen Gipfel.

Abstieg von der Zugspitze: Über den Stopselzieher oder mit der Bergbahn nach Garmisch-Partenkirchen

Für den Abstieg hast du gleich mehrere Möglichkeiten. Wenn du wieder zu Fuß zurück zum Ausgangspunkt möchtest, solltest du am besten den Aufstiegsweg wählen, wobei auch beim Abstieg eine Übernachtung sinnvoll ist. Bist du fit genug und hast schon Erfahrung in Klettersteigen, kann auch der Weg über den „Stopselzieher“ zur Wiener-Neustätter-Hütte und weiter zum Eibsee eine Option sein. Über den Klettersteig ins Höllental solltest du dagegen nicht absteigen, allein schon durch den starken Gegenverkehr ist er keine Option, um sicher ins Tal zu kommen.

Die einfachste Variante ist natürlich die Abfahrt mit einer der Bergbahnen. Mit der Gletscherbahn und der Zugspitzbahn kommst du sogar wieder an deinem Ausgangspunkt an, genauer gesagt kannst am Bahnhof von Garmisch-Partenkirchen direkt in den Zug Richtung Zuhause einsteigen. Besser und umweltfreundlicher geht’s nicht!

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