Schöne Aussichten: Höhenwanderung im Nationalpark Harz
Aufstieg auf den Ackerkamm
Von der Stieglitzecke bei der Magdeburger Hütte (Schutzhütte) weist die Markierung »x« des Europäischen Fernwanderwegs 6 zunächst in sachtem Anstieg den Weg auf den Ackerkamm, auf dem seit Menschengedenken der »Fastweg« (Firstweg) verlief, wechselt dann jedoch bald hinab in die bewaldete Südflanke des Kamms. Der aus besonders verwitterungsresistenten Quarziten aufgebaute, sich weit über die umliegenden Gebiete erhebende Acker-Bruchberg-Zug durchzieht den gesamten Oberharz zwischen Torfhaus und Osterode/Herzberg und fungiert als bedeutender Regenfänger. Wo sich der Kamm zum Rücken verbreitert, haben sich ausgedehnte Moore gebildet, die heute in der Ruhezone des Nationalparks liegen.
Durch Wälder und Moorlandschaften
Der Wanderweg bietet vor allem anfangs schöne Einblicke in die Randzonen der Moore, in denen zur Mittsommerzeit das Wollgras flockt. Zwischendurch lädt am fahrradfähigen Forstweg, der Ackerstraße, eine Schutzhütte zur Rast. Bald darauf passieren wir die Verzweigung, an der sich der Europäische Fernwanderweg 6 talwärts nach Sieber verabschiedet, und wandern geradeaus durch die Wälder auf der bequemen, weitgehend eben im Hang verlaufenden Ackerstraße (Markierung »blaues Dreieck«). An der Wegkreuzung Teilungspfahl wechseln wir, der Markierung »blaues Dreieck« folgend, rechts hinauf auf die windungsreiche Zufahrt zur Nationalpark-Waldgaststätte Hanskühnenburg.
Panoramablicke bis zum Thüringer Wald
Das in einem Aussichtsturm untergebrachte Ausflugsrestaurant wird zwar als höchstgelegene »Waldgaststätte« des Nationalparks Harz bezeichnet, tatsächlich erhebt sich der Aussichtsturm auf einer weitgehend entwaldeten Freifläche, die ein exzellentes Hoch- und Oberharzpanorama gewährt. Jenseits des Siebertals liegt die Bergstadt Sankt Andreasberg inmitten von Bergwiesen, dahinter ragen Achtermann, Wurmberg und Brocken auf, und bei guter Fernsicht schweift der Blick von der windumtosten Höhe über den Südharz hinweg auf das Thüringer Becken und bis hin zum Thüringer Wald, während sich im Westen jenseits des Leinetals die Kuppel des Sollings im Weserbergland rundet.
Abstieg über den Reitstieg
Der Rückweg folgt dem ebenfalls fahrradfähigen Reitstieg an der Hanskühnenburgklippe vorbei durch den Nordwesthang des Ackerkamms. Während sich auf der Ackerstraße immer wieder reizvolle Ausblicke über das Siebertal ergaben, bietet der Reitstieg Fernblicke über das Sösetal hinweg auf Clausthal-Zellerfeld, auf die Berge längs des Innerstetals und das Harzvorland. Nach knapp zwei Stunden ab der Hanskühnenburg sind wir zurück an der Stieglitzecke.