Rund um die Stuttgarter Hütte
Die wenigsten Stützpunkte können mit einem so eleganten, abwechslungsreichen und spannenden Zugang aufwarten wie die Stuttgarter Hütte. Heute liegt das Ziel sogar 20 m tiefer als der Ausgangspunkt – die große Seilbahn zum Rüfikopf macht's möglich. Karböden mit schönen Mattenpolstern, drei Scharten und ein sehr eindrucksvolles Felsbergszenario lassen bestimmt keine Langeweile aufkommen. Der Fels an den meisten Gipfeln ist auffallend zerborsten, große Geröllreißen am Fuß der Wände sie die Folge davon. Dieses typische Bild schafft das hier vorherrschende Gestein Hauptdolomit.
Man kann die Tour zudem mit der Besteigung von nicht weniger als vier mächtigen Kalkgipfeln, auf die kleine Steige führen, »anreichern«. Außer denen, die noch genauer beschrieben werden, gibt es noch die Rüfispitze (2632 m), die man in 1 1/2 Std. über steiles, schuttreiches Gelände mit mancher einfachen Kletterstelle (I) vom Monzabonjoch aus besteigt. Relativ einfach lässt sich die Fanggekarspitze (2640 m, Aufstieg 1 1/2 Std.) erreichen; man wandert von der Hütte über grüne Böden zum Erlijoch (2430 m), steigt auf einem Minipfad steil und steinig zum Hohen Kasten hinauf und folgt dann dem Grat zum Gipfel mit seinem großen Kreuz.
Vom Rüfikopf zur Stuttgarter Hütte (2305 m)
Wir fahren zunächst mit der Seilbahn zur Bergstation (2325 m). Auf einer breiten Rampe geht es rechts am Rüfikopf (2362 m, kurzer Abstecher) vorbei, wenige Meter empor in eine Lücke und drüben zwischen intensiv roten Felsen hinab ins Monzabonjoch (2270 m). Hier wenden wir uns nach links und laufen über die Hänge erst gerade, dann schräg hinab auf den von Bachläufen zerteilten Boden des Ochsengümples (tiefste Stelle 2180 m) am Fuß der wild zerklüfteten Rüfispitz-Nordwand. Erst geht es eben, dann steigend in den Hintergrund des Hochtals, bei der Verzweigung unter dem Bockbachsattel rechts und in einem Bogen über Gras und Geröll in die Rauhekopfscharte (2415 m, höchster Punkt). Wir wandern über den ersten Hang hinab und queren dann noch lange zur Stuttgarter Hütte.Von der Hütte nach Zürs
Von der Hütte führt ein Weg in eine kleine Grasmulde hinab und zur Kante, wo das Gelände steil wird. Hier rechts unter den Felsen geht es über die Halden (mit vielen Murmeltieren) schräg abwärts zum Wangbach, auf der anderen Seite durch eine Lücke und hinab auf den breiten, teilweise steinigen Boden des Pazieltals. Wir wechseln auf die andere Talseite, steigen wieder etwas empor zur Trittalpe und dann auf Fuß- und Fahrweg hinab nach Zürs (1720 m, Bus nach Lech).Gipfel am Weg – Wösterspitzen (2556 m).
Im Norden über dem Ochsengümple ragt das breite Massiv der drei Wösterspitzen auf. Vom Bockbachsattel führt ein kleiner Pfad über den weiten Grasrücken und einen Vorgipfel zum Massiv, das sich plötzlich steil aufschwingt. Trotz des Steigleins braucht man unbedingt gute Trittsicherheit, um in dem steilen Gelände aus Gras, Blumen und schönem, festem Fels ohne Probleme hinaufzuturnen. Ein ganz kurzer, aber schmaler Grat führt dann auf die Südliche Wösterspitze (2537 m, 50 Min. ab Höhenweg). Wer Lust hat, kann dem nun harmlosen Rücken noch 500 m bis zum Hauptgipfel folgen.