Wandern Allgäu: Auf den Hohen Ifen
Fantastische Tour auf eine markante Felsplatte. Wohl kaum eine Bergsilhouette im Kleinwalsertal ist so unverkennbar wie die des Hohen Ifen. Auf dieser traumhaften Wanderung steigen wir auf das ausgedehnte Gipfelplateau mit seiner sensationellen Aussicht hinauf und durchwandern auf dem Rückweg das schöne Schwarzwassertal mit der gleichnamigen Berghütte.
Aufstieg zum Hohen Ifen
Nach der gemütlichen Seilbahnfahrt hinauf zur Bergstation und Ifenhütte (1586 m) beginnt unsere Wanderung direkt ohne gemütliches Einlaufen: Es geht steil einen Wiesenhang hinauf, während sich links über uns die eindrucksvolle Nordostwand des felsigen Ifen-Plateaus erhebt. Nach etwa 30 Minuten teilt sich der Weg: Geradeaus geht es weiter hinauf Richtung Hahnenköpfle, während wir uns links halten. Anfangs verlaufen beide Wege noch fast parallel nebeneinander her. Schließlich wendet sich unser Weg allmählich der Felswand zu, durchquert ein ausgedehntes Geröllfeld und steigt dann steil bergan bis direkt zum Fuß einer senkrechten Felswand. Nachdem wir diese mit ein wenig leichter Kraxelei überwunden haben, überrascht uns oben – im scharfen Kontrast zur schattigen Nordwand – eine herrliche, ausgedehnte, sonnige Wiese. Wir stehen am Rand einer schräg nach Süden fallenden, etwa 300 mal 1500 Meter großen Platte, über die wir, uns rechts haltend, auf einem ziemlich steilen Weg zum Gipfel des Hohen Ifen (2230 m) hinaufsteigen.
Oben angekommen, können wir von den weiten Wiesen das großartige Panorama genießen: Westlich des Gipfelkreuzes stürzen die Felswände schwindelerregend fast 700 Höhenmeter in die Tiefe ab, im Norden erstreckt sich das karge Gottesackerplateau und den südlichen und östlichen Horizont füllen unzählige Alpengipfel. Herrlich!
Abstieg ins Schwarzwassertal
Für den weiteren Weg folgen wir anfangs wieder für gut 200 Meter dem Aufstiegsweg zurück, um uns dann am nächsten Abzweig Richtung »Schwarzwasserhütte« zu orientieren. Es geht zunehmend steil über die schräge Wiese abwärts, bis wir die südliche Kante der Platte erreicht haben und auch die wohl einzige Stelle, an der die so unüberwindlich wirkende Felswand eine Abstiegsmöglichkeit bietet. Allerdings erwartet uns hier eine – besonders bei Nässe – etwas unangenehme Passage mit glatten, schrägen Felspartien, wobei Seile und hilfreiche Eisentritte das Weiterkommen unterstützen. Trotzdem staut es sich hier meist etwas wegen fehlender Überholmöglichkeiten bzw. Gegenverkehr.
Am Fuße der Felswand angekommen, haben wir den schwierigen Teil der Wanderung hinter uns und können uns auf ein gemütliches Restprogramm im schönen Schwarzwassertal freuen. Der Weg zieht sich in weitem Bogen über offene Wiesen durch das hintere Schwarzwassertal bis zur Ifersguntalpe (1750 m) und weiter bis zur schön gelegenen Schwarzwasserhütte (1620 m). Während sich vor uns die steilen Grasflanken von Grünhorn und Ochsenhofer Köpfen ausbreiten, erhebt sich in unserem Rücken die hoch aufragende, mächtige Südseite des Hohen Ifen. Beeindruckend!
Gemütlich zurück zum Ausgangspunkt
Der weitere Abstieg von der Schwarzwasserhütte erfolgt auf breitem Weg durch einen hübschen Mix aus stillen Hochmooren und kleinen Wäldchen und entlang des munter plätschernden Schwarzwasserbaches hinab zur Melköde (1346 m) am Grund des Schwarzwassertales. Von dort spazieren wir auf einem Schotterfahrweg am Rande des völlig ebenen Talbodens talauswärts, passieren unterwegs noch einen eindrucksvollen Bergsturzbereich, wo sich der Fahrweg durch gewaltige Felsblöcke hindurchwindet, und erreichen schließlich unseren Ausgangspunkt an der Talstation der Ifenbahn (1279 m).
Region
Touren-Charakter
Alpine Wege, teils sehr steil. Beim Aufstieg auf die Ifenplatte grober Kalkschutt. Beim südseitigen Abstieg wartet eine kurze, etwas knifflige Passage.
Ausgangspunkt
Hirschegg, Schwarzwassertal, Talstation der Ifenbahn, 1279m. 10er-Kabinen-Umlaufbahn; Betriebszeiten Ende Juni-Ende Oktober 8.15-16.30 Uhr; Tel. +43 5517 52740, www.ok-bergbahnen.com
Endpunkt
Hirschegg, Schwarzwassertal, Talstation der Ifenbahn, 1279 m. 10er-Kabinen-Umlaufbahn; Betriebszeiten Ende Juni–Ende Oktober 8.15–16.30 Uhr; Tel. +43 5517 52740, www.ok-bergbahnen.comGeotop Schwarzwassertal
Auf dem Wanderweg durchs Schwarzwassertal bekommt man einen spannenden Einblick in geologische und geomorphologische Zusammenhänge: Kurz vor Ende der Tour windet sich der Weg durch ein Wirrwarr aus gewaltigen Felsblöcken, allesamt Zeugen eines prähistorischen, mächtigen Bergsturzes vom Hohen Ifen herab. Der dadurch aufgestaute See im Tal ist im Laufe der darauffolgenden Jahrtausende zu der völlig ebenen Auwiese verlandet, die den Talboden östlich der Melköde bildet.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.