Via ferrata Angelo Viali
Hinter dem stattlichen Haus rechts (Wegzeiger), der Markierung 221 folgend, kurz aufwärts, dann um ein felsiges Eck herum und an Drahtseilen leicht bergab in den Schluchtgrund (ca. 1270 m). Rechts, etwas oberhalb des Weges, entdeckt man im Geröllbett eine Tafel: »Via ferrata Angelo Viali, 1978«. Helm auf und in der Klamm über Blockwerk und Geschiebe mühsam aufwärts zum ersten Drahtseil. Beeindruckende Szenerie mit hochragenden Felsflanken links wie rechts. Der Steig verläuft über knapp 200 Höhenmeter in der Schlucht, mit Fixseilen gut gesichert. Zwei mächtige Felsbarrieren lassen sich allerdings nur mit Hilfe langer Leitern überwinden; die erste, immerhin fast zwanzig Meter hoch, ist unten leicht überhängend. Auf die zweite Leiter folgt ein kaminähnlicher Steilaufschwung. Schließlich leiten Drahtseile aus dem wilden Schlund auf einen felsdurchsetzten Hang; hier folgen nochmals dreißig Leitersprossen, senkrecht übereinander. Eine seilgesicherte Querung leitet zuletzt direkt auf den »Sentiero Milani«.
Von dem ehemaligen Nachschubweg kann man wahlweise links auf dem »Sentiero Bertagnoli« oder rechts über einen aufgelassenen Steinbruch (Abzweigung knapp unterhalb des Passo del Mesole, kein Wegzeiger!) absteigen. Der Gipfelweg führt über einen latschenbewachsenen Rücken in eine steile Grasrinne; ein Felsaufschwung wird rechts umgangen. Der Weg steigt über den blumenreichen Wiesenhang im links-rechts-Takt an. Wer noch Lust auf einen kleinen Kraftakt hat, nimmt hier die »Direttissima« am dicken Drahtseil – hau ruck! (Abzweigung etwa zehn Minuten oberhalb des »Sentiero Milani« nach links). Vom Gipfel des Monte Gramolòn (1814 m) genießt man eine bemerkenswerte Aussicht auf die Piccole Dolomiti und den Pasubiostock – weitere schöne Ziele für Klettersteigler.
Abstieg.
Vom Gipfelkreuz über Wiesen nordwestwärts, den rot-weißen Markierungen folgend, abwärts zu einem Wegzeiger. Hier rechts Richtung Norden hinunter gegen den Passo Ristele (1641 m), wo man auf den »Sentiero Milani« stößt. Er schneidet, leicht an Höhe verlierend, die Westflanke des Monte Gramolòn. Am Passo della Scagina (1548 m, Wegzeiger) rechts abwärts, durch die schmale Scharte und in Serpentinen auf dem alten Kriegsweg hinunter in die wilde Schlucht. Am Einstieg zur »Ferrata Viali« vorbei und zurück zum Rifugio Bertagnoli.