Von Lindau nach Eglofs
Die Inselstadt Lindau
Bevor wir starten, lohnt ein Rundgang durch die Altstadt von Lindau. Am besten beginnt man ihn am Hafen, wo der Steinerne Bayerische Löwe und der 33 Meter hohe Neue Leuchtturm über das »schwäbische Meer« wachen. Der südlichste Leuchtturm Deutschlands wurde 1856 in Betrieb genommen. Interessierte Besucher können das Wahrzeichen der Stadt täglich von 10–19 Uhr besichtigen. Im Inneren informieren zahlreiche Schautafeln über den Turm und die Umgebung. Für Fotografen lohnt sich der Panoramablick über die Insel hinüber bis zu den Schweizer Bergen.
Stadteinwärts fällt der Blick auf den prächtigen Mangturm, der den neuen Leuchtturm um vier Meter überragt und seit dem 13. Jahrhundert die Uferpromenade ziert. Aus dem wehrhaften Mauerring Lindaus ragen mit dem Pulverturm und dem Diebsturm zwei weitere Relikte des Mittelalters in den Himmel. Wenige Hundert Meter von der Hafenanlage entfernt kann man einen Blick auf das zwischen 1422 und 1436 im gotischen Stil erbaute Alte Rathaus werfen. Im Inneren des im Zuge der Renaissance umgestalteten Gebäudes befindet sich die im Jahre 1538 gegründete Reichsstädtische Bibliothek. Das 1729/30 nach einem Stadtbrand neu errichtete Stadtmuseum gilt als »schönstes Bürgerhaus am Bodensee«. Unweit des Museums steht die über 1000 Jahre alte Peterskirche. Die inneren Kirchenwände sind mit bedeutenden Fresken ausgeschmückt.
Reisestart am Bahnhof von Lindau
Nach Norden fahren und die Insel verlassen, anschließend Schwenk nach Osten und dem Bodenseeufer ca. 3 km folgen. Bergan der Leiblach über Hangnach, Thumen bis Sigmarszell folgen. In aussichtsreicher Fahrt weiter nach Hergensweiler. Wir kehren dem Hauptbahnhof von Lindau den Rücken und starten nach links auf den Bodensee-Königssee-Radweg. Nach 130 Metern halten wir uns am Postamt links und erreichen sogleich den 1380 errichteten Diebsturm, einst Teil der ehemaligen Stadtbefestigung.
Anschließend führt uns der Radweg durch einen schön bewachsenen Park auf das Festland hinüber. Dort biegen wir vor dem Bahnübergang rechts ab und folgen der Straße Aeschacher Ufer bis zum Kreisverkehr, wo wir einen letzten Blick auf die mittelalterliche Altstadt mit ihren Kirchen und Wehrtürmen werfen. Im Kreisel benutzen wir die zweite Ausfahrt Bregenzer Straße, halten uns stets geradeaus und schwenken vor dem nächsten Bahnübergang rechts in die wenig befahrene Ladestraße ein. Wir münden in die Eichwaldstraße, der wir rechts folgen und das Strandbad Eichwald erreichen. Wenig später genießen wir rechter Hand einen spektakulären Blick auf die weite Lindauer Bucht und das dahinter liegende Bergpanorama des Alpstein-Massivs um den 2.501 Meter hohen Säntis.
Zu unserer Linken erkennen wir die weite Gebirgsöffnung des Rheintals und das lang gestreckte Bregenzerwaldgebirge. Nach gut einem Kilometer überqueren wir vorsichtig sowohl die Bahngleise als auch die B 12 (Zebrastreifen) und nutzen anschließend den Radweg, der uns durch eine Wohnsiedlung führt. Am Ortsende klettert die Fahrradroute steil bergan, überquert die A96 in Richtung Rickenbach und folgt dem Grenzbach Leiblach. Im Vorort Oberhochsteg schwenken wir nach rechts und strampeln auf einem schmalen, idyllischen Waldsträßchen bergan in Richtung Hangnach.
Nach einem Kilometer lichtet sich der Wald und wir folgen dem gewundenen Asphaltweg durch zersiedelte Bauernhöfe. Ab Kilometer neun geht es sehr steil bergauf, die Landschaft öffnet sich und wir radeln durch eine Wiesenlandschaft nach Thumen. 100 Meter nach dem Ortsschild biegen wir rechts in die Alte Landstraße Richtung Sigmarszell ab und gelangen links über die Zeller Straße an die B 308. Hier geht es für 500 Meter leicht abfallend auf dem Radweg der Bundesstraße entlang und dann links in den steilen Anstieg nach Hergensweiler hinauf.
Von Hergensweiler nach Eglofs
Von Hergensweiler aus weiterhin in Nordostrichtung, entlang der Bahntrasse. Ab Hergatz im Zickzackkurs überwiegend ansteigend durch Wigratzbad und Muthen bis Maria-Tann. Teilweise steile Steigung durch die Weiler Lengatz und Edelitz. Auf kehrenreicher Straße bis hinunter zur B 12. Das erste Etappenziel Eglofs liegt oberhalb des Tals. In Hergensweiler lohnt das Heimatmuseum (Kirchweg 2) einen kurzen Besuch. Schwerpunkte sind das ländliche Leben und Arbeiten sowie eine umfangreiche Sammlung zur Volksfrömmigkeit zwischen Glaube und Aberglaube (geöffnet jeden 1./3. So im Monat 10:30–16Uhr, Führungen ganzjährig nach telefonischer Vereinbarung, Tel. 08388/589).
Es geht in Nordostrichtung wieder aus dem Ort hinaus, wo anschließend die Beschilderung den Weg nach Stockenweiler weist und man auf die B 12 trifft. Abstecher zum Naturschutzgebiet Stockenweiler Weiher: Den kleinen See erreichen wir, indem wir die B 12 überqueren und uns dort an das braune Schild halten. Nach Überqueren der Bahntrasse und einer Linkskurve treffen wir auf das in einer Jungmoränenlandschaft des Rheingletschers gelegene Gewässer. Um den Lebensraum von geschützten Pflanzenarten, u. a. Orchideen wie das Gefleckte Knabenkraut, Rosmarinheide, Moosbeere und Wollgras, zu sichern, wurden der Stockenweiler Weiher und seine Umgebung 1984 mit einer Gesamtfläche von 34 Hektar unter Naturschutz gestellt. Im vorderen gekennzeichneten Bereich ist das Baden gestattet.
Zurück in Stockenweiler, folgen wir über einen Kilometer der B 12 in Richtung Isny nach Osten, um dann links über die Bahngleise abzubiegen und gleich rechts in einen breiten Asphaltweg zu gelangen. Wir fahren längs der leicht ansteigenden Bahnstrecke und genießen dabei die beschaulichen Ausblicke auf das lieblich wirkende Naturschutzgebiet Degermoos, das auf der linken Seite langsam an uns vorbeizieht. In Hergatz (Bhf.) biegen wir 300 Meter nach dem Ortsschild rechts ab und gelangen auf der abschüssigen Bregenzer Straße in den Ortskern, überqueren dort die Bahntrasse und unterqueren auf dem Radweg die B 12, um anschließend nach Wigratzbad zu gelangen. Hier geht es nach 100 Metern links in den Kapellenweg Richtung Wigratz und nach Bleichen hinauf.
Nachdem wir die Dörfer durchquert haben, rollen wir zur Leiblach hinunter und strampeln nach der Bachüberquerung rechts die leicht ansteigende Straße »An der Reutenmühle« hoch. Diese mündet nach 600 Metern in die größere LI 7, der wir rechts folgen, um kurz nach der 1850–1853 erbauten Hämmerle-Eisenbahnbrücke den sehr steilen Anstieg nach Maria-Thann/Muthen in Angriff zu nehmen.
In Maria-Thann ist die Wallfahrtskirche Zu Unserer Lieben Frau einen Besuch wert. Die Kirche, der das Dorf seinen Namen zu ver danken hat, zählt zu den ältesten Gotteshäusern des Allgäus und ist im Inneren mit fein ausgearbeiteten Fresken und Stuckaturen ausgeschmückt. Nach der Besichtigung fahren wir oberhalb der Kirche rechts in den Giebelweg ein und verlassen das Dorf in Richtung Osten. An der markanten Baumgruppe folgen wir links der Beschilderung nach Lengatz und Edelitz. Das Asphaltsträßchen windet sich erneut in einem ermüdenden Auf und Ab über die weite Wiesenhochfläche, wobei man eine schöne Aussicht auf die lang gestreckten Berge hat. Am nächsten Waldrand geht es links und schließlich in rasanter Fahrt in das Tal der Oberen Argen hinunter.
Unterwegs sollten Sie einen kurzen Blick auf das ansprechende Schloss Syrgenstein werfen, das 1496 nach einem Brand neu errichtet wurde. Die gut erhaltene Schlossburg ist heute im Privatbesitz und kann leider nicht besichtigt werden. Unten angelangt, treffen wir auf die B 12, der wir auf dem Radweg rechts in das bereits zu Baden-Württemberg gehörende Eglofstal folgen. Um unser erstes Etappenziel zu erreichen, benutzen wir den schmalen und sehr steilen Weg, der hinter dem Gasthof zum Bären nach Eglofs hinaufführt.
GPS-Track
Bildergalerie
Tourendetails
Bahn: Direkte Zugverbindung von München nach Lindau
Hergensweiler: Gasthaus Alte Post
Eglofs: Gasthof Bären; Hofwirtschaft zum Löwen
Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH Lindau, Schützingerweg 2, Tel. 08382/2758410, www.bsb-online.com
Hotel-Pension Nagel, Bregenzer Str. 193 a, Tel. 08382/960 85
Eglofs: Gasthof Zur Rose, Dorfplatz 7, Tel. 07566/336
E-Mail: info@prolindau.de, www.lindau.de
Eglofs: Eglofser Gästeverein, Tel. 07566/679, www.eglofsgast.de