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Snowboard fahren lernen: So schaffst du deine ersten Kurven

Snowboarden gehört zu den spannendsten Wintersportarten: Hier zählt nicht nur die koordinierte Bewegung, sondern auch Tricks und Sprünge sind angesagt. Wir verraten dir, wie auch bei dir der Start klappt.

Snowboarding lernen Titelbild
Ein paar wichtige Basics gilt es zu beachten, bevor dann die ersten Kurven in Angriff genommen werden können.© yamasan - stock.adobe.com

Das Snowboarden ist neben dem Skifahren und Rodeln ein beliebter Wintersport und besonders in Skigebieten und Schneeregionen der Hit. Das Stehen auf dem Brett erfordert eine gute Balance, während sich das Tempo über die Boardkante gut regulieren lässt. Angelehnt ist der Sport an das Surfen, das auch die Basis für das Skateboardfahren ist. Gegenüber dem Asphalt oder der Wasseroberfläche ermöglicht die Schneeebene das sanfte Gleiten mit Adrenalinkick.

Das Snowboarden ist für viele eine eigene Lebensphilosophie und hat zur Entstehung vieler neuer Trendsportarten beigetragen, bei denen es darum geht, die eigenen Grenzen zu erkunden und zu überschreiten. Mit der richtigen Snowboard-Ausrüstung und einigen technischen Grundlagen kann es auf die Piste gehen.

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Snowboard fahren lernen - die besten Tipps und Tricks

In diesem Ratgeber verraten wir dir:

Was genau ist Snowboarden?

Das Snowboarden macht seit langer Zeit dem Skifahren Konkurrenz. Während es auf Skiern darum geht, die Körperhaltung und Bewegung aufeinander abzustimmen, wird das Snowboard durch Balance und Gewichtsverlagerung gesteuert.

Gleichzeitig stehst du nicht auf zwei Brettern nach vorne ausgerichtet, sondern seitlich zum Hang und bist auf dem einen Brett festgeschnallt. Die einzigartig dynamische Fortbewegung macht besonders auf Skipisten Spaß, wenn es darum geht, die Herausforderung zu suchen und den eigenen Fahrstil zu perfektionieren.

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Was ist einfacher, Snowboarden oder Skifahren?

Die klassische Frage, welche der Sportarten einfacher ist, lässt sich am besten in Hinblick auf die Techniken beantworten. Natürlich bleibt es eine Geschmacksfrage. Skifahrer erlernen auch schneller das Langlaufen, das mehr Gemütlichkeit und Entspannung verspricht. Snowboarden hingegen ist gerade beliebt bei Menschen, die ihren Fahrstil durch Tricks und Sprünge ausschmücken möchten.

Die Pistenabfahrt dagegen benötigt bestimmte Techniken, um den Halt zu gewährleisten und gleichzeitig die Geschwindigkeit zu steigern. Sie sind beim Skifahren aufwendiger, während es beim Snowboardfahren eher darum geht, Kurven richtig zu nehmen und den Körper geeignet auszubalancieren. Daher ist es etwas einfacher, Snowboard fahren zu lernen als steile Pisten auf Skiern zu bewältigen. Wenn du das Grundprinzip verstanden hast, wechselst du schnell von der Anfänger- in die Expertenebene.

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Welche Techniken gibt es beim Snowboardfahren?

Einsteiger lernen zunächst die beiden wichtigsten Techniken, die sich Backside und Frontside nennen. Beim Backside stehst du mit dem Rücken zum Hang und hältst die Balance, beim Frontside mit dem Blick Richtung Berg. Das Bremsverhalten ist unterschiedlich und auf die Front- und Backsidekante ausgerichtet.

Die Bewegungstechniken stehen in enger Verbindung mit der Situation, dem Ziel und der Richtung des Gleitens. Je höher die Geschwindigkeit, desto stärker wird das Board aufgekantet und rutscht und bremst entsprechend weniger. Das ermöglicht die Kontrolle über die genommenen Kurven.

Weitere Techniken liegen im Freeride- und Freestyle-Bereich. Freeride findet auf nicht präparierten Pisten statt und benötigt viel Erfahrung. Freestyle kombiniert Tricks und Sprünge während der Fahrt.

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Mit kleinen Schritten zum Zie: das gilt auch beim Snowboard fahren lernen.© buritora - stock.adobe.com

Was muss ich beim Snowboarding beachten?

Beim Snowboarding geht es am Anfang darum, ein Gefühl für das Stehen und Ausbalancieren zu erhalten und auch das Fallen zu lernen. Voraussetzung ist hier, dass deine Füße auf dem Brett festgeschnallt sind, wodurch du weniger Bewegungsfreiheit als beim Skifahren hast. Auch deine periphere Sicht ist deutlich eingeschränkter, da du seitlich stehst.

Du entwickelst mit der Zeit schließlich mehr Geschicklichkeit und Balance, um die Geschwindigkeit zu erhöhen oder einige Kurven und Sprünge zu wagen. Während beim Skifahren die Beine und Oberschenkel aktiv genutzt werden, überträgt sich die Kraft beim Snowboarding verstärkt auf die Rücken- und Bauchmuskulatur.

Achte darauf, dass du beim Fallen in die Knie gehst und deine Arme anwinkelst. Vermeide den Einsatz deiner Hände, sobald du nach vorne fällst und stütze dich lieber mit den Armen ab. Beim Fallen nach hinten gehst du in die Hocke und rundest deinen Rücken.

Eine weitere Herausforderung für Snowboarder ist das Liftfahren in Skigebieten. Auch hier ist die richtige Technik gefragt, indem das Brett in Fahrtrichtung gedreht ist und der hintere Fuß auf dem Anti-Rutsch-Bereich steht.

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Wie kann ich richtig Snowboard fahren lernen?

Das Gleiten auf dem Snowboard benötigt eine präzise Lenkung mit dem Körper. Dabei verlagerst du dein Gewicht auf den vorderen Fuß und drehst den Oberkörper, während du leicht in die Hocke gehst. Du stehst seitlich zum Hang und lernst nicht nur das Halten der Balance und die Richtungssteuerung des Boards, sondern auch das Bremsen und Fallen.

Bevor du dich auf das Brett stellst, kannst du herausfinden, welche Haltung du einnimmst. Übe auf einer glatten Fläche und achte darauf, welcher Fuß automatisch vorne ist. Ähnlich ist der Stand auf dem Board, wobei der vordere linke Fuß als „Regular“ und der vordere rechte Fuß als „Goofy“ bezeichnet wird. Der Abstand zwischen dem vorderen Fuß zur Vorderkante und dem hinteren Fuß zur Hinterkante sollte relativ gleich groß sein.

Der vordere Fuß wird in die Bindung geschnallt, während du mit dem anderen Fuß das Brett anschiebst. Halte den Blick immer nach vorne in Fahrrichtung und nicht nach unten. Hast du genügend Schwung erreicht, stellst du das hintere Bein ebenfalls auf das Brett, das in der Regel über eine Anti-Rutschfläche verfügt.

Du lernst Snowboard fahren am besten, wenn du zunächst einige Meter über einen flachen Hügel bergauf fährst und dich dann mit dem Rücken zum Hang die Piste nach unten gleiten lässt. Dabei wird dein Körper entlastet, während das Abbremsen mit dem Fuß einfacher ist. Danach kannst du die andere Richtung ausprobieren, indem du auf den Berg blickst. Um zu bremsen, musst du hierbei das Gewicht auf die vordere Seite verlagern und mit den Zehenspitzen bremsen.

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Gerade am Anfang gehören Stürze zum Snowboarding dazu - mit der richtigen Technik kann dir aber nichts passieren.© Silvano Rebai - stock.adobe.com

Welche Ausrüstung benötige ich für das Snowboarden?

Der Sport ist als Geschwindigkeitsrausch ebenso beliebt wie als Freestyle mit spektakulären Sprüngen. Wenn du dich mit dem Snowboarding vertraut machen möchtest, solltest du ein hochwertiges Snowboard kaufen, das über Eigenschaften verfügt, die die Nutzung erleichtern. Das Körpergewicht, die Fliehkräfte und der Untergrund spielen eine wichtige Rolle, wie gut und schnell du vorankommst. Wichtige Kaufkriterien für das Board sind die Länge und Snowboard-Größe.

Du kannst Snowboards kaufen, die über eine positive oder negative Vorspannung verfügen. Diese bestimmt, wie flach sie auf der Schneeoberfläche aufliegen und wie sprungfreudig sie sind. Neben der Snowboard-Größe ist auch die Art des Boards entscheidend. Es gibt Freestyle-, Freeride-, Flat- und All-Mountain-Boards, die auf die Nutzung abgestimmt sind, ob du lieber mit Stunts und Sprüngen arbeitest oder steile, hart präparierte Pisten hinabfährst. Alternativ gibt es moderne Split-Boards, bei dem du das Brett in zwei Hälften teilen und so als Skier nutzen kannst.

Entscheidend ist das Bindungssystem, das deine Boots mit dem Brett verbindet und so für den stabilen Stand sorgt. Bekannt sind Platten-, Soft-, Flow-, Cinch- und Step-In-Bindungen. Wähle eine Bindung, die ein geringes Eigengewicht aufweist.

Als Beginner bist du mt einem Allmountain-Snowboard auf jedem Terrain gut aufgehoben. Folgende Modelle können wir dir empfehlen:

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Für das Board gibt es spezielle Schuhe und Soft-Boots. Diese besitzen einen größeren Toleranzbereich und ermöglichen mehr Bewegung beim Drehen und Lenken des Boards. Als Kleidung sind winter- und wasserfeste Materialien sinnvoll, die als Schichten übereinanderliegen. Statt synthetischen Materialien eignen sich für die Zwischenschichten natürliche wie Wolle oder Fleece, die atmungsaktiv sind.

Folgende Snowboard-Boot-Modelle haben sich bewährt:

Die Oberbekleidung bilden eine Snowboardjacke und Skihose mit einer Wassersäule von etwa 15.000 Millimeter. Zur Snowboard-Ausrüstung gehören darüber hinaus ein Helm, eine Skibrille, Handschuhe, Thermo- oder Funktionsunterwäsche, Schal und dicke Socken. Weitere Tipps zur optimalen Winterausstattung haben wir hier für dich zusammengefasst.

Wo lernt man Snowboarden am besten?

Jeder Anfang ist schwer. Im Handel und Internet kannst du dein Snowboard kaufen und dich dann auf die Piste begeben. Wo lernt man Snowboarden schließlich besser als vor Ort? Statt dich alleine abzumühen, empfiehlt sich ein Snowboardkurs direkt im Wintergebiet. Hierbei gibt es Kurse mit einem Lehrer für Einsteiger und Fortgeschrittenenkurse für Kurven und Sprünge. So kannst du Snowboard fahren lernen unter einer fachkundigen Anleitung und erfährst, worauf es ankommt.

Trage dabei wasserdichte Kleidung, da du am Anfang häufiger im Schnee landen wirst. Ein Kurs dauert etwa drei bis vier Stunden, um alle Basics einzuüben. Die Basics lernst du relativ schnell, da diese die immer die gleichen Grundvoraussetzungen haben. Bist du geübter, kannst du deine ersten Kurven fahren und danach schwierigere Pisten oder sogar Tricks und Sprünge angehen.

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