WINTERWISSEN

Mit dem Skilift sicher auf die Skipiste

Mit einem Skilift kommst du im Winter ohne Anstrengung auf den Berg. Welche verschiedenen Arten von Skiliften es gibt und was du dabei beachten musst, erfährst du hier.

Viele verschiedene Skilifte führen über Skipisten, im Hintergrund sind verschneite Berge zu sehen, in Ischgl.
In den Alpen gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Arten von Skiliften. Welche das sind und was du dabei beachten solltest, erfährst du hier.© noemi santucci/EyeEm - stock.adobe.com

Der Wintersport in Skigebieten gehört zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Die schneebedeckte Landschaft lädt zum Skifahren, Rodeln, Snowboarden und Wandern ein.

Während auf Skiern die Piste hinabgefahren wird, dient ein Skilift dazu, dich wieder auf den Berg hinauf zu befördern. Die Art der Lifte unterscheidet sich und erfordert das Beachten bestimmter Sicherheitsregeln, damit es nicht zu Stürzen oder Unfällen kommt. In der Bauweise ermöglichen sie die Nutzung in voller Ski-Montur und vereinfachen den Ein- und Ausstieg.

Was ist ein Skilift und wie funktioniert er?

Genau genommen ist nur Schlepplift ein Skilift. Aber auch alle anderen Arten von Liften in Winterskigebieten sind mechanische Einrichtungen, mit denen du als Skifahrer auf den Berg ohne Anstrengung kommst und die präparierten Pisten erreichen und hinabfahren kannst.

Damit alles funktioniert, steckt eine ganze Wissenschaft und Technik dahinter. Früher arbeitete der Lift oftmals mit einem dreckigen  Verbrennungsmotor, heutzutage werden leistungsstarke Elektromotoren eingesetzt. In einigen Skigebieten wird der Strom dafür sogar nachhaltig erzeugt.

Vom Tal zum Berg führt mindestens ein Seil aus Stahl, das als Trag- und Zugseil fungiert. Es gibt auch Doppel- und Dreiseilumlaufbahnen. Das Seil wird es durch zahlreiche Stützen auf dem Weg nach oben (und wieder runter) gehalten.

Durch Skilifte  ist der Transport vieler Wintersportler möglich, so dass du nur selten auf die nächste Gondel oder den nächsten Sessellift warten musst.

Welche verschiedenen Liftarten gibt es?

Es gibt zwei verschiedene Arten von Skiliften. Bei Schleppliften wirst du direkt über den Schnee, also am Boden, gezogen. Bei allen anderen Lifttypen handelt es sich um Luftseilbahnen, weil du in der Luft schwebst. Damit sind auch größere Distanzen oder tiefe Schluchten überquerbar.

Diese Transportsysteme gibt es:

Die Unterscheidung verschiedener Skiliftarten erfolgt einmal durch die Seilführung, zum anderen durch die Bauweise und durch die Anzahl der Plätze.

Was ist ein Schlepplift?

Der Teller- oder Babylift ist eine Variante des Schlepplifts und bietet Platz für einen Skifahrer, der sich im Stehen festhält. Dieser Lift kommt auf Anfängerpisten zum Einsatz.

Der Bügel- und Ankerlift vereint zwei Sitze oder Bänke und gestattet dir das Sitzen während der Fahrt auf einem Bügel, so dass du eine leicht angewinkelte Körperhaltung einnimmst.

Eine Sonderform ist der sogennante Zauberteppich. Es ist ein bodennahes Liftsystem, das wie ein Fließband funktioniert. Meistens ist diese Variante für Kinder gedacht.

Ein stillstehender Schlepplift im Winter.
Zum Mitfahren beim Schlepplift wird der Bügel nach unten gezogen.© Natalia Gorsha - stock.adobe.com

Was ist ein Sessellift?

Der Sessellift ist die die größere Form des Skilifts. Mit Hilfe dieses Lifts ist der gleichzeitige Transport mehrerer Personen möglich. Sessellifte bieten dir den Vorteil, dass du deine Skier anbehalten kannst.

Sie gehören zu den Umlaufseilbahnen. An einem endlosen, dauernd umlaufenden Förderseil hängen in regelmäßigen Abständen die Sessel.

Kleinere und ältere Modelle sind fix geklemmt. Das bedeutet, dass der Lift immer gleich schnell fährt und in den Stationen zum Ein- und Aussteigen nicht langsamer wird. Die meisten Sessellifte aber sind inzwischen kuppelbar. In den Stationen werden die Sessel somit vom Trag- und Zugseil abgenommen und fahren besonders langsam. So kannst du sicher ein- und aussteigen. Gleichzeitig kann der Lift außerhalb der Stationen deutlich schneller fahren und erreicht etwa sechs Meter pro Sekunde.

Heutzutage gibt es viele Sessellifte, die den Komfort einer Wetterschutzhaube und beheizbaren Sitzen bieten. Bei den größten Anlagen können jeweils bis zu acht Personennebeneinander sitzen.

Ein moderner Sessellift im Winter in Betrieb in Ischgl.
Moderne Sessellifte sind groß und bieten viel Komfort.© Leonid Tit - stock.adobe.com

Was ist eine Gondelbahn?

Eine Gondelbahn funktioniert im Prinzip ähnlich wie ein kuppelbarer Sessellift: Die Gondeln sind an einem, manchmal auch mehreren, umlaufenden Seilen geklemmt. Auf der einen Fahrspur fahren sie hoch, auf der anderen Seiten kommen sie wieder herunter.

Um eine hohe Fahrgeschwindigkeit und gleichzeitig sicheres Ein- und Aussteigen zu bieten, sind die Gondeln nur selten fix geklemmt. In den Stationen werden die Gondeln somit vom Seil herausgenommen und auf einer langsamen Fahrspur durch die Station geführt. Erst danach werden sie wieder auf das Seil geklemmt.

In die meisten Gondeln passen zwei bis 15 Personen. An vielen Gondeln befinden sich außen Halterungen für Ski- oder Snowboards.

Eine Gondelbahn im Winter in den verschneiten Alpen Bergen.
In der Gondelbahn werden deine Skier außen in einen kleinen Korb, der an Tür montiert ist, gesteckt.© mRGB - stock.adobe.com

Was ist eine Kombibahn?

Die Kombibahn ist eine weiterentwickelte Variante und bietet die Vorteile der kuppelbaren Gondelbahn und des Sessellifts in einem. Bei diesem Seilbahntyp sind sowohl Sessel, als auch Gondeln unterwegs.

Aufgrund einer hohen Flexibilität des Systems eignet es sich sowohl für die Winter- und Sommernutzung. Außerdem kannst du so selbst entscheiden, ob du lieber die Skier anlässt und im Sessellift rauffährst, oder ob du lieber in einer geschlossenen Gondel unterwegs sein möchtest.

Wie funktioniert eine Pendelseilbahn?

Die Pendelseilbahn fährt immer zwischen Tal- und Bergstation hin und her, sie pendelt also. Im Gegensatz zu anderen Luftseilbahnen fährt sie in den Stationen aber keine Runde. Daher ist an einem Seil auch immer nur Platz für eine Kabine.

Viele Skigebiete haben deshalb gleich zwei Pendelseilbahnen nebeneinander, die beiden Kabinen fahren dann immer im Wechsel.

Die Kabinen der Pendelseilbahnen sind meistens recht groß. Sie können daher nur viele Personen mitnehmen, sondern auch die komplette Skiausrüstung. Dafür dauert es länger, bis die nächste Kabine wieder da ist.

Der Vorteil dieser Seilbahnart ist, dass auch sehr lange Strecken und zudem hohe Geschwindigkeiten gefahren werden können. Außerdem sind nur wenig, manchmal sogar gar keine Stützpfeiler notwendig.

Eine Sonderform sind die Gruppenpendelbahnen. Statt einer großen Kabine sind hier mehrere kleineren Kabinen aneinander gekuppelt.

Die Seilbahn von Sonnalpin auf den gipfel der Zugspitze
Auf den Gipfel der Zugspitze führen gleich drei Pendelbahnen.© tamme - stock.adobe.com

Wie sicher sind Skilifte?

Um das höchste Niveau an Sicherheit zu gewährleisten, ist es wichtig, die Regeln für die Nutzung der Lifte und Seilbahnen zu beachten.

Für alle Varianten, abgesehen von der Pendelseilbahn, gilt, dass der Ein- und Ausstieg zügig geschehen muss, damit es nicht zu Verzögerungen oder Verletzungen kommt.

Skifahrer, die einen Schlepplift zu zweit benutzen, steigen grundsätzlich immer hintereinander aus. Die Reihenfolge wird vorher ausgemacht. Hierfür ist das Rutschen vom Sitzbügel notwendig, während der zweite Fahrer die Aufhängestange festhält und den Bügel beim Aussteigen kontrolliert zur Seite schiebt.

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Bei einem Sessellift ist der Sicherheitsbügel die ganze Fahrt über geschlossen. Vor dem Ausstieg nimmst du deine Skier von der Fußstütze, hebst die Spitzen an und achtest darauf, dass die Stöcke frei sind und nichts blockieren. Erst kurz vor dem Ausstieg öffnest du den Bügel und gleitest über die Schneeebene hinweg.

Auch der Einstieg ist nicht ganz ohne und benötigt Sicherheit und Voraussicht. Lieber kannst du einen Sessellift vorbeiziehen lassen und in Ruhe den nächsten nehmen, als schnell und hastig einzusteigen und so einen Sturz zu riskieren. Achte darauf, dass dein Körper im Gleichgewicht ist und blicke direkt auf den Sessel. Das Hinsetzen erfolgt durch den Schwung des Lifts automatisch.

Beim Schlepplift kann es zu einem kurzen Ruck kommen, auf den du eingestellt sein solltest. Da du mit den Skiern direkt über den Boden gleitest, kannst du auf Eisplatten oder Schneehügel treffen. Ist ein Sturz nicht mehr zu vermeiden, lasse dich bewusst aus der Spur fallen.

Ein Sowboarder wird von einem Schlepplift mitgezogen.
Oberste Regel: Keine Hektik beim Einsteigen. Wenn du beim Schlepplift rausfällst, dann lasse den Bügel los, damit du nicht mitgeschliffen wirst.© ROMAN DZIUBALO - stock.adobe.com

Was kostet die Fahrt mit einem Skilift oder ein Skipass?

Die Fahrt hinauf auf die Pisten ist nicht kostenlos, kann aber durch einen Skipass deutlich vergünstigt werden. In der Regel gilt in Skigebieten ein Einheitsticket für die Nutzung des Lifts für mehrere Stunden oder den ganzen Tag.

Üblich sind Preise pro Tag ab 30 Euro für Erwachsene und für Kinder ab 15 Euro. Mit einem Skipass ist auch die Nutzung über mehrere Tage möglich, wobei der Preis dann für eine Woche bei 150 bis 200 Euro liegt, je nach Skigebiet und Land.

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