Leserbericht

Wandern in Norwegen: Der Königsweg über das Filefjell

Auf diesem historischen Weg bist du 100 Kilometer zwischen Ost- und Westnorwegen unterwegs und erfährst dabei viel über die Geschichte des Landes.

Rund 100 Kilometer geht es auf diesem historischen Weitwanderweg durch Norwegen. Gerda Pauler aus der Planet Outdoor Community war dort sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad unterwegs.
Rund 100 Kilometer geht es auf diesem historischen Weitwanderweg durch Norwegen. Gerda Pauler aus der Planet Outdoor Community war dort sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad unterwegs.© Gerda Pauler

Der Königsweg windet sich 100 km zwischen der öden Gebirgslandschaft des Filefjells und den fruchtbaren Anbaugebieten nahe Lærdalsøyri in Norwegen. Er vereint erstklassiges Wandererlebnis mit tiefen Einblicken in die Geschichte und Kultur des skandinavischen Landes. Zur Zeit der Fertigstellung im Jahr 1793 war dies die erste für Kutschen geeignete "Hauptverkehrsverbindung" zwischen Ost- und Westnorwegen.

Im Laufe der Zeit verlagerte man Wegabschnitte, und Vegetation überwucherte die ursprüngliche Trasse. Schließlich wurde sie gar nicht mehr benutzt. Im Jahr 2009 begann die norwegische Straßenverwaltung mit der Restaurierung der Strecke für Wanderer und Radfahrer. Gerda Pauler aus der Planet Outdoor Community war auf dem historischen Pfad unterwegs.

Wandern und Fahrradfahren auf dem Königsweg in Norwegen

Ich entdecke den Königsweg durch Zufall. Auf einem Parkplatz bei Vang steht eine Informationstafel, und da ich sowohl meine komplette Trekkingausrüstung als auch ein Fahrrad dabei habe, beschließe ich, mich auf den Weg zu machen.

Gelegentlich bin ich etwas blauäugig, und ich nehme an, dass die 20 Kilometer entlang des Seeufers ein netter, entspannter Fahrradausflug werden. Bereits nach wenigen Minuten werde ich eines Besseren belehrt. Um zur Uferstraße zu gelangen, muss ein Hügel überquert werden; ein anstrengender Anstieg von gut 300 Höhenmetern. Kein Vergnügen mit einem alten Stadtfahrrad. Allerdings werden meine Mühen reich belohnt. Ich darf eine rasante Abfahrt zum blauen Wasser der Vangsmjøsa genießen!

Das könnte dich auch interessieren
Gravel Bike auf der Wiese
RENNRAD-AUSRÜSTUNG
Gravel Bike vs. Rennrad: Die Unterschiede
Das Gravel Bike ist ein Allrounder unter den Fahrrädern, der vor allem sportive Biker anspricht. Fahrradfahren mit dem Gravel Bike macht Spaß, denn es macht alles mit.

Plötzlich katapultiert mich eine Zeitmaschine in verschiedene Epochen; Grabhügel aus dem 4. Jahrhundert, kleine Mühlen aus dem 17. Jahrhundert und ein perfekt restauriertes Bauernhaus, das um das Jahr 1350 von einem Ritter erbaut wurde. Höhepunkt am Ende der Etappe ist zweifelsohne die Stabkirche in Øye, die Gläubige um 1200 errichteten.

Die Stabkirche in Øye wurden die Gläubige um das Jahr 1200 errichteten.
Die Stabkirche in Øye wurden die Gläubige um das Jahr 1200 errichteten.© Gerda Pauler

Vanlife, Wandern und Fahrradtouren an norwegischen Seen

Normalerweise endet hier die erste Etappe, da geliehene Fahrräder an der Selbstbedienungs-Leihstation abgegeben werden können. Ich bin jedoch mit dem eigenen Zweirad unterwegs, und meine Wanderausrüstung liegt im Wohnmobil. Mir bleibt nichts anderes übrig, als die Strecke zurückzuradeln. Das ist nicht weiter tragisch, denn somit bekomme ich eine Gelegenheit den Tag mit einem (sehr!) kühlen Bad im kristallklaren Wasser des Sees am Strand von Vennis zu beenden.

Das könnte dich auch interessieren
Wanderer an den Buchenegger Wasserfällen
Allgäu
5 Wasserfall-Wanderungen für heiße Sommertage!
Wasserfall-Wanderungen bieten die ideale Abkühlung an heißen Sommertagen. 5 der schönsten Wasserfall-Wanderungen im Allgäu verraten wir hier.

Am nächsten Morgen fahre ich nach Øye und packe für die 80 km lange Tour nach Lærdalsøyri. Glücklicherweise weiß ich von einer früheren Reise, dass es in Tyinkrysset einen kleinen Supermarkt gibt und so besteht kein Grund dafür, bereits von hier die komplette Verpflegung mitzunehmen.

Der Badestrand bei Vennis in Norwegen am Start der ersten Etappe des Königweges erwartet dich mit kristallklarem Wasser.
Der Badestrand bei Vennis erwartet dich mit kristallklarem Wasser.© Gerda Pauler

Königsweg: Historischer Straßenbau im 18. Jahrhundert

Beim Anlegen des Königswegs folgte man den damals geltenden strengen Regeln, die von französischen Straßenbaumeistern festgelegt wurden: 4 Meter Breite, ausreichende Entwässerung, mehrere Schichten unterschiedlich großer Steine - und immer geradeaus. Egal wie steil das Gelände war.

Die Kunst, Steinwände zu bauen, war in Norwegen weitgehend verloren gegangen, und man bat Sherpas aus Nepal um Unterstützung bei der Restaurierung des historischen Weges. Deutsche Handwerker halfen norwegische Kollegen bei Holzarbeiten an den zahlreichen Brücken. Das Projekt entwickelte sich zu einem internationalen Austausch von Erfahrung und Können.

Es sollte noch viel Zeit verstreichen, bevor man verstand, dass es vernünftiger war, eine Straße dem Terrain anzupassen als dieses zu erobern.

Wie mühevoll es wohl Ende des 18. Jahrhunderts gewesen sein muss, den rund 100 Kilometer langen Königsweg in Norwegen anzulegen?
Wie mühevoll es wohl Ende des 18. Jahrhunderts gewesen sein muss, diesen rund 100 Kilometer langen Weg anzulegen?© Gerda Pauler

Camping in Tyinkrysset: Wegkreuzung auf dem Filefjell

Zu Beginn führt ein Graspfad durch dicht bewaldetes Gebiet hinauf zur Varpe Brücke, wo Birken und Heidekraut die Fichten ablösen. Bereits auf diesem Abschnitt lässt sich erkennen, wie unsinnig die französischen Bauvorschriften waren, und wiederholt frage ich mich, wie man die steilen Hügel mit Kutschen sicher bewältigen konnte.

Bei Tyinkrysset verringert sich die Steigung und das Tal weitet sich. Krysset bedeutet Wegkreuzung – und viel mehr gibt es nicht zu entdecken; ein kleiner Supermarkt, eine Tankstelle, ein Sportgeschäft und viele Unterkünfte. Früher gab es auch einen Campingplatz, der nun aber geschlossen ist. Zum Glück treffe ich die frühere Betreiberin, und sie erlaubt mir, mein Zelt auf dem Gelände aufzubauen und die noch funktionierende Sanitäranlage an benutzen.

Auf dem Weg nach Tyinkrysset: Was früher eine hauptverkehrsroute war, ist heute ein traumhafter Weitwanderweg.
Auf dem Weg nach Tyinkrysset: Was früher eine Hauptverkehrsroute war, ist heute ein traumhafter Weitwanderweg.© Gerda Pauler

Sankt-Thomas-Kirche bei Vang: Ehemalige und neue Pilgerstätte

Ich decke mich mit Lebensmittel für einige Tage ein und verlasse Tyinkrysset am folgenden Morgen mit zusätzlichem Gewicht. Der aussichtsreiche Weg entlang des idyllischen Sees Otrøvann bringt mich nach Kyrkjestølane und der (neuen) St. Thomas Kirche. Das Original stammt vom Anfang des 13. Jahrhunderts.

Schon bald nach der Errichtung entwickelte sich die Kirche nicht nur zum wichtigen Ziel für Pilger, die Gottes Wort lauschten und Vergebung der Sünden erhofften, sondern auch für Menschen, die Spaß haben wollten. Aufgrund exzessiver Trinkgelage, Raufereienund anderer Verwerflichkeiten im 17. und 18. Jahrhundert beschlossen Geistliche, dem sittenlosen Treiben ein Ende zu bereiten und veranlassten den Abbau der Kirche im Jahr 1808. Der Neubau aus dem Jahr 1971 ist heute wieder Ziel von Pilgern.

Die ursprüngliche Kirche wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts gebaut. Weil sie wegen unsittlichen Verhaltens der Pilger abgebaut wurde, kannst du heute nur noch den Neubau von 1971 besichtigen.
Die ursprüngliche Kirche wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts gebaut. Weil sie wegen unsittlichen Verhaltens der Pilger abgebaut wurde, kannst du heute nur noch den Neubau von 1971 besichtigen.© Gerda Pauler

Wandererlebnis mit Einblicken in die Geschichte und Kultur

Der Aufstieg von Kyrkjestølane zum höchsten Punkt bei Murkløpphøgda (1250 m) ist unproblematisch und mit 300 Höhenmetern schnell geschafft. Die Zeit verfliegt in Windeseile, da zahlreiche Informationstafeln zum Stopp auffordern.

Hier erfahre ich Wissenswertes über Straßenbau, Arbeitsbedingungen und Unglücke, die sich ereigneten. Kopien alter Gemälde und Auszüge aus Reiseberichten, die vor 200 Jahren verfasst wurden, lassen mich in eine Zeit entfliehen, die längst Vergangenheit ist. Die letzten Sonnenstrahlen verschwinden gerade, als ich mein Lager für die Nacht unweit des höchsten Punktes einrichte.

Auf dem Weg zur Murkløpphøgda (1250 m) findest du zahlreiche Informationstafeln, die dir Kultur und Geschichte des Königsweges näher bringen.
 Auf dem Weg zur Murkløpphøgda (1250 m) findest du zahlreiche Informationstafeln, die dir Kultur und Geschichte des Königsweges näher bringen.© Gerda Pauler

Trekking-Abenteuer an der Hängebrücke Brattebakken

Ich erwache an einem typischen norwegischen Sommertag: Wolken, Regen und keine Sicht. Laut einer Broschüre wäre von hier oben einen herrlichen Ausblick auf die Gipfel Jotunheimens... wäre! Das nasse Zelt verschwindet in einem nassen Rucksack, und ich wandere hinunter zur Maristova. Vergeblich hoffe ich auf eine Tasse mit heißem Cappuccino im dortigen Hotel. Wegen Renovierung geschlossen.

Das könnte dich auch interessieren
Sonnenaufgang in den Bergen
Unterhaltung
5 Abenteuer, die jeder Bergsteiger einmal im Leben gemacht haben muss!
Ein Bergjahr ist voll mit grandiosen Wander- und Bergtouren. Mit etwas Kreativität lassen sich dabei auch waschechte Abenteuer erleben. Diese 5 Berg-Abenteuer sollten Wanderer und Bergsteiger unbedingt einmal gemacht haben!

Meine Stimmung erfährt den benötigten Aufschwung, als ich die Brattebakken-Hängebrücke erreiche; Abenteuer voraus! In der Vergangenheit war der Abschnitt durch Raudgalden von den Reisenden in Kutschen gefürchtet. Für Wanderer kein Grund zur Besorgnis, aber nach starken Regenfällen ist Vorsicht auf dem Steig, der etwa 10 Meter oberhalb der Straße verläuft, geboten. Ein Sturz könnte fatale Folgen haben.

Mithilfe der Brattebakken-Hängebrücke am Königsweg in Norwegen kommst du sicher auf die andere Seite des Flusses.
Mithilfe der Brattebakken-Hängebrücke kommst du sicher auf die andere Seite des Flusses.© Gerda Pauler

Königsweg: Gut beschilderter Weitwanderweg in Norwegen

Der Königsweg ist in der Regel gut beschildert und markiert, aber bei Gram bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich noch richtig bin. Privatgrundstück! Verschlossenes Gatter! Ich nehme meinen Mut zusammen und betrete den Garten des Bauernhofs. Ist da jemand? Ja, mehrere Lämmer. Sie beachten mich nicht, und ich habe "freie Fahrt".

Außerhalb von Borlaug erblicke ich einen passenden Zeltplatz für die kommende Nacht. Über Jahrhunderte hinweg war die kleine Ansiedlung ein zentraler Knotenpunkt gewesen. Vielleicht gefielen die umliegenden Wälder? Ich liebe sie. Pilze suchen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, und es dauert nicht lange, bis ich einen großen Steinpilz und Pfifferlinge zum Aufwerten der Tomatensuppe finde.

Das könnte dich auch interessieren
Campingkocher
Camping-Ausrüstung
Campingkocher im Test: die besten Modelle im Vergleich
Campingkocher sorgen für warme Mahlzeiten unterwegs: Ob Campingkocher mit Gas oder ohne Gas, wir vergleichen die besten Campingkocher im Test.

Dessert gefällig? Ein kurzer Spaziergang genügt, und es gibt Kekse mit Blaubeeren zum Nachtisch. Gestärkt besuche ich nach dem Abendessen den Borlo-Hof, ein Museum in Privatbesitz. Informationstafeln an den Gebäuden erläutern deren Geschichte und das Leben in der Vergangenheit. Für Bauern in Bergregionen war es niemals einfach, und auch in der heutigen Zeit reichen die Einnahmen aus der Landwirtschaft nicht aus. Nahezu alle Menschen erzählen mir, dass sie mehrere Jobs haben; Zimmer- und Hüttenvermietung, Fischerei und Jagd, Touristenbusse fahren, Bergführer.... oder kleine Dorfmuseen leiten.

Der Borlo-Hof ist ein kleines Museum in Privatbesitz. Durch Informationstafeln an den Gebäuden erfährst du viel über die Geschichte und das Leben in der Vergangenheit in dem kleinen Ort.
Der Borlo-Hof ist ein kleines Museum in Privatbesitz. Durch Informationstafeln an den Gebäuden erfährst du viel über die Geschichte und das Leben in der Vergangenheit in dem kleinen Ort.© Gerda Pauler

Wanderung zum Vindhellaskaret, einem der schönsten Kulturdenkmälern

Bis jetzt waren mir keine anderen Wanderer begegnet. Eine ruhige Tour. Als ich in Borgund ankomme, ändert sich das. Die Stabkirche aus dem Jahr 1180 ist außergewöhnlich gut erhalten und gilt als eine der interessantesten Norwegens. Ein Touristenmagnet par excellence.  Das daneben liegende Besucherzentrum zeigt Ausstellungen über Stabkirchen, deren Rolle im Mittelalter und archäologische Fundstücke der Umgebung.

Viele Reisende kombinieren Ihren Besuch mit einer Wanderung zum Vindhellaskaret. Kein Wunder, dass ich auf dem Weg hinauf zum Pass nicht alleine bin. Bis zum Bau des Königswegs gab es auf dem gefährlichen Abschnitt nur einen Pfad für Packtiere. Allerdings erwies sich die Steigung der Straße mit 25% keineswegs als einfach; besonders im Winter. Im Jahr 1840 erfolgte eine Umgestaltung der Trassenführung. Zweifelsohne eine straßenarchitektonische Meisterleistung, die heute zu den schönsten Kulturdenkmälern gerechnet wird.

Vindhellaskaret zählt heute zu den schönsten Kulturdenkmälern.
Vindhellaskaret zählt heute zu den schönsten Kulturdenkmälern. © Gerda Pauler

Legendäre Olavsklemma, beeindruckender Laukebergbakken und sehenswerter Soknefossen

Von leichtem Nieselregen begleitet mache ich mich am frühen Morgen auf den Weg. Vor mir liegen die legendäre Olavsklemma (enge Passage), der beeindruckende Laukebergbakken (steiler Hügel), der sehenswerte Soknefossen (Wasserfall) und Galdane.

Alte Reiseberichte erzählen von Schwierigkeiten und Gefahren, wenn Eis und Schnee den Boden bedeckten. Im Frühling war es jedoch noch schlimmer. Lawinen und Steinschlag waren eine stete Gefahr. Wie oft mussten wohl Passagiere aussteigen, um die schwere Arbeit der Zugpferde zu erleichtern?

Auf dem traumhaften Weitwanderweg Königsweg erwarten dich immer wieder neue, beeidnruckende Abschnitte, wie hier die Olavsklemma.
Auf dem traumhaften Weitwanderweg Königsweg erwarten dich immer wieder neue, beeidnruckende Abschnitte, wie hier die Olavsklemma.© Gerda Pauler

Archäologische Funde der Wikinger bei Bjørkum

Bei Bjørkum erwartet mich wieder die Zeit der Wikinger. Archäologen machten hier 2009 einen erstaunlichen Fund, der aus Webwerkzeugen, Zelten, Glasperlen, Schlüsseln und einem mit Runen versehenen Holzkamm bestand. Weltweit diskutierte man in Fachkreisen die Fundstücke. Unweigerlich denke ich an meine Schulzeit, als Geschichtsbücher die Wikinger als primitive Barbaren mit Hornhelmen darstellten.

Obwohl der letzte Teil meiner Wanderung einer Teerstraße folgt, beeinträchtigt Verkehr nicht das Erlebnis. Autos fahren hier selten, da die meisten die neue E 16  entlang rauschen. Spielt man mit dem Gedanken, einen Teil der Straßenwanderung zu "überspringen" und per Anhalter zu fahren, sind längere Wartezeiten einzuplanen. Eines der seltenen Fahrzeuge hält neben mir an, einfach so. "Willst du ein Stück mitfahren? Dein Rucksack sieht schwer aus", fragt mich eine ältere Frau. Dankend lehne ich ab. Vor mir liegen nur noch 12 Kilometer.

Lærdalsøyri: alter Handelsplatz mit sehenswerten Holzhäusern

Lærdals klimatische Bedingungen zeichnen sich durch (vergleichsweise) hohe Durchschnittstemperaturen und wenig Niederschlag aus. Das Tal ist für seine Kartoffeln, Äpfel und Kirschen berühmt. Während die Aufmerksamkeit der Bauern bei ihren Felder und Obstplantagen liegt, gilt meine Aufmerksamkeit den Himbeeren und Johannisbeeren, die in diesem begünstigten Mikroklima im Überfluss zu finden sind. Für Vitaminnachschub ist im Sommer immer gesorgt. 

Auch im eigentlich wasserreichen Norwegen setzen die Landwirte auf künstliche Bewässerung. Bevor Großflächenregner eingesetzt wurden, baute man Bewässerungskanäle, um die Äcker bewirtschaften zu können. Bei Ljøsne sind noch einige davon erhalten.

Am späten Nachmittag erreiche ich Lærdalsøyri, das erstmals im Jahr 1596 schriftlich erwähnt wurde. Mir blieb noch genügend Zeit, um das alte Zentrum mit seinen etwa 170 Holzgebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu besichtigen. In diesem denkmalgeschützten Ortsteil befinden sich kleine Geschäfte, nette Cafés und ein Museum für Post und Telekommunikation. Der wohl beste Platz, um eine Wanderung durch Norwegens Natur und Geschichte zu beenden und langsam Abschied zu nehmen. 

Das alte Zentrum von Lærdalsøyri besteht aus etwa 170 Holzgebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert
Das alte Zentrum von Lærdalsøyri besteht aus etwa 170 Holzgebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert© Gerda Pauler

Wandern auf dem Königsweg in Norwegen: Das musst du wissen

  • Weitwanderweg: Der Königsweg über Filefjell, Kongevegen over Filefjell, wurde 1793 als erste Straße zwischen Ost- und Westnorwegen fertiggestellt, die mit Pferden und Wagen befahren werden konnte, und die zwei größten Städte des Landes miteinander verband: Christiania (Oslo) und Bergen. Die Straße ersetzte den alten Pferdepfad aus dem Mittelalter und die Poststraße aus dem 17. Jahrhundert.
  • Länge: 100 Kilometer
  • Beste Reisezeit: Mitte Juni bis Mitte September
  • Package: Visit Kongeven bietet fertige drei- oder fünftägige Touren auf dem Königsweg an.
  • Auszeichnungen: Schönste Straße (2015), EU-Preis für Kulturerbe (2017)

Weitwandern: Weitere Tipps zum Wandern und Trekking