CAMPING

Trekkingplätze: Wo du in Deutschland legal Wildcampen darfst

In freier Natur sein Lager aufzuschlagen, wird immer populärer. Doch in deutschen Wäldern war das lange verboten. Nun gibt es immer mehr Regionen, die Wildnis-Trekkingplätze anbieten.

Ein Trekkingplatz zum übernachten in freier Natur im Frankenwald.
Die Rehwiese ist eine der Trekkingplätze zum Übernachten unter freiem Himmel.© Sebastian Faltenbacher / Frankenwald Tourismus

 Mit Sack und Pack, Zelt und Kocher durch die Wälder stromern: Das ist gerade ein echter Trend! Doch Tannen und Gehölz waren jahrelang ein Closed Shop. Schlafen unterm Blätterdach? Ein ziemliches No-Go. Jetzt kommt offenbar ein Kulturwandel: Der deutsche Wald macht auf.

Wildnis-Camps und Trekkingplätze locken vor allem mit ihrer schlichten Ausstattung: Meist liegen sie abseits von Ortschaften, sind nur zu Fuß zu erreichen und verfügen über ein paar Zelt-Stellplätze, eine Feuerstelle und ein Toilettenhäuschen. In der Regel werden die Schlafplätze online gebucht.

Die GPS-Koordinaten, mit denen sich die Camps im Wald aufspüren lassen, gibt es häufig erst nach der Bu-
chung. Dafür aber auch das Versprechen von Wildnis, Abgeschiedenheit und Freiheit.

Wildnis-Trekking ist in diesen Regionen möglich:

Trekking und Campen im Frankenwald

Auf Rollrasen gebettet, wo gibt’s denn sowas? Mancher Trekkingplatz im nordbayerischen Frankenwald verfügt über diese ungewöhnliche Natur-Matratze. Das schont den sensiblen Zeltboden. Und Häringe lassen sich auf den gepolsterten Camping-Flächen auch prima einstechen.

An fünf Orten kannst du jetzt "Schlafen unterm Sternenhimmel". Als Weitwanderer darfst du dein Zelte auf ausgewiesenen Waldlichtungen aufstellen – aber jeweils nur für eine Nacht. Dann musst du deinen Rucksack schnappen und weiterziehen.

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Biwakieren ist aufregend. Aber welche Regeln gelten, welches Equipment benötigst du und wie wird die Nacht sicher und komfortabel? Hier erfährst du es!

In der Rennsteigregion warten die Plätze "Kobach" und "Thüringer Warte" auf dich, im Hofer Raum locken "Döbraberg" und "Rehwiese" zum naturnahen Übernachten, ebenso wie das idyllische "Leitschtal"-Camp bei Steinwiesen. Die Wald-Oasen bieten Platz für maximal vier Zelte. Außerdem gibt’s Feuerstellen und Outdoortoiletten.

Alle Camps liegen an Wanderwegen und sind untereinander vernetzt.

  • Lage & Anreise: Selbitz ist ein guter Ausgangsort für Wildnistreks im Frankenwald. Dort kommst du auch gut mit der Bahn hin. Weitere Starpunkte, die du gut öffentlich erreichen kannst, sind Bad Steben oder Naila.
  • Geöffnet: April bis Oktober
  • Mehr Informationen dazu findest du hier: www.frankenwald-tourismus.de/draussen/trekking/touren
Ein Trekkingplatz zum übernachten in freier Natur im Frankenwald.
Die Rehwiese ist eine der Trekkingplätze zum Übernachten unter freiem Himmel.© Sebastian Faltenbacher / Frankenwald Tourismus

Forststeig: Trekkingplätze im Elbsandsteingebirge

Kurz hinter dem Bahnhof Schöna zeigen nur gelbe Farbkleckse an den Bäumen die Richtung an. Wegweiser? Fehlanzeige! Schon der Anstieg zum Großen Zschirnstein macht klar, dass in den nächsten Tagen mit 3000 Höhenmetern kein Spaziergang wartet.

Behutsam wurden einige Holzarbeiterhütten mit Stockbetten für dich hergerichtet. An anderen Trekkingplätzen brauchst du dein mobiles Heim, sprich: Zelt. Kompost-Toiletten komplettieren die Infrastruktur. Trinkwasser musst du allerdings selbermitbringen.

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Sächsische Schweiz
Die wilden Wände und dürren Felsnadeln der Sächsischen Schweiz sind immer einen Besuch wert. Hier gibt es die besten Tipps zu dieser Region.

Bald folgt der schmale Trampelpfad dem Grenzverlauf von Deutschland und Tschechien, immer tiefer geht es in die Sächsische Schweiz hinein. Bizarre Sandstein-Felsnadeln, wie von Riesen in die Landschaft gesteckt säumen deinen Weg. Rotstein oder Lampertsstein ragen aus dunklen Schluchtwäldern.

Den auffälligen Tafelbergen dagegen, von denen immerhin 13 überschritten werden, verdankt die Sächsische Schweiz ihr originelles Aussehen. Schließlich stürzt sich der Forststeig ins Elbtal bei Bad Schandau hinunter.

  • Lage & Anreise: Ein guter Ausgangspunkt ist der Bahnhof Schöna in der Sächsischen Schweiz. Dahin kommst du bequem mit der S-Bahn von Dresden aus.
  • Geöffnet: April bis Oktober
  • Mehr Informationen dazu findest du hier: www.forststeig.sachsen.de
Auf dem Forssteig im Elbsandsteingebirge kommst du an skruilen Felsnadeln vorbei.
An skurilen Felstnadeln geht es vorbei zum nächsten Übernachtungsplatz.© Folkert Lenz

Wald-Übernachtung im wilden Schwarzwald

Das Natur-Erlebnis "Wald-Übernachtung" ist jetzt seit fünf Jahren auch im Schwarzwald erlaubt. 19 Trekking-Camps warten auf dich!

Ganz einfach ist es aber nicht, die Wald-Zeltplätze anzusteuern. Denn die genaue Lage verrät erst eine Mail, die du nach der Online-Buchung deiner Trekkingplätze erhälst. Erst dann ist klar, wo genau der letzte Kilometer zum Nachtlager verläuft. Abenteuerlich, oder?

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Schwarzwald
Der Schwarzwald lädt im Südwesten Deutschland zu herrlichen Touren durch seine malerischen Wälder und Dörfer ein.

Von Freudenstadt gen Baden-Baden verläuft eine Trekking-Route durch den Nordschwarzwald. Wer mehrere Tage Zeit hat und vom Trekking-Camp "Loßburg" bis nach "Schwarzenbach" läuft, der nimmt gut 90 Kilometer unter die Sohlen seiner Wanderstiefel.

Und hat eine gute Auswahl, wo er die Etappen für eine Draußen-Nacht unterbrechen kann. Für einen sportlichen Kurz-Trip mit zwei Wandertagen bietet sich eine Route durch den Südschwarzwald bei Menzenschwand an. Wer will, der kann die Trekking-Runde aber auch auf vier Tage mit rund 50 Kilometern ausweiten.

  • Lage & Anreise: Für die Nordschwarzwaldroute bietet sich Freudenstadt als guter Ausgangspunkt an. Dorthin kommst du mit der S-Bahn aus Karlsruhe. Für die Südroute empfiehlt es sich, mit der Bahn nach Freiburg zu fahren und
    von dort weiter mit dem Bus nach Todtnau oder Hinterzarten.
  • Geöffnet: Mai bis Oktober
  • Mehr Informationen dazu findest du hier: www.wanderservice-schwarzwald.de/de/tourenplaner/
Auf der Trekking-Tour durch den Nord-Schwarzwald zwischen Freudenstadt und Baiersbronn wird am Camp Kniebis am Forbach übernachtet.
Unter schattigen Bäumen darfst du, wie hier am Camp Kniebis, dein Zelt ganz legal aufstellen.© Fabian Teuber / Trekking Schwarzwald

Mehrtagetour und Trekkingplätze im Pfälzerwald

Jetzt bloß nicht verlaufen! Schließlich ist der Pfälzerwald das größte zusammenhängende Waldgebiet in Deutschland! Hier kannst du untertauchen ... unters Blätterdach. Für dich als Wander-Fan, der Auslauf sucht, bietet die Region mittlerweile 15 Trekkingplätze an. Etwas ab vom Schuss liegen diese, nicht an einem Hauptwanderweg, aber dennoch gut von einer Ortschaft oder einem Bahnhof erreichbar.

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Im Südwesten Deutschlands lädt die Pfalz zur Erkundung ihrer schönen Landschaft ein. Hier findest du die besten Wanderwege und Touren.

Auch hier gilt: Die genauen Koordinaten bekommst du nur, wer sich über das Buchungsportal anmeldet. Dort sind auch Routenvorschläge zu finden, wie man die Trekkingplätze sinnvollerweise aneinanderreiht.

Dann aber steht einer Tour nichts im Wege, bei der du Burgruinen, skurrile Sandsteinfelsen oder lauschige Flusstäler passierst. Und zum Einschlafen heult dann der Waldkauz über dem Zeltdach, während das Lagerfeuer leise knisternd verglüht.

  • Lage & Anreise: Von Bad Bergzabern gelingt ein einfacher Einstieg in die Pfälzer Trekkingrouten. Dahin kommst du per Zug über Winden. Das andere Ende der Route kann von Olsbrücken aus angesteuert werden, dort fährt die Lautertal-Bahn.
  • Geöffnet: April bis Oktober
  • Mehr Informationen dazu findest du hier: www.pfalz-info.com/trekking-in-der-pfalz/
Ein Pärchen sitzt auf einem Baumstamm im Wald an einem Lagerfeuer, im Hintergrund ist ein gelbes Zelt zum übernachten zu sehen.
Im Pfälzerwald hast du die Qual der Wahl: 15 Trekkingplätze warten auf dich!© Rolf Goosmann / Südliche Weinstraße

Noch mehr Touren für Entdecker: Bergsteiger mit Wanderbeilage

Diese Touren und insgesamt mehr als 20 Wege für Entdecker aus ganz Deutschland findest du in der Wander-Beilage der Bergsteiger Ausgabe 09/22.

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BS 09/21 Teaser
© Covermotiv: Manfred Kostner