RENNRAD-AUSRÜSTUNG

Rennrad vs. Gravel Bike: Das sind die Unterschiede

Rennrad und Gravel Bike sind sich auf den ersten Blick sehr ähnlich. Wer genauer hinschaut, findet aber klare Unterschiede. Hier findest du heraus, was Gravel Bikes von Rennrädern unterscheidet und welcher Radtyp sich für welchen Einsatzzweck am besten eignet.

Gravel Bike auf der Wiese
Das Gravel Bike hat sich in den letzten Jahren zum absoluten Trend-Fahrrad entwickelt.© artrorat - stock.adobe.com

Gravel Bikes haben sich in den vergangenen Jahren zu absoluten Trendmodellen unter den Fahrrädern entwickelt und sind für all jene Untergründe geeignet, auf denen das Rennrad an seine Grenzen gerät. Doch wo unterscheidet sich das Gravel Bike wirklich vom Rennrad? Was sind die Stärken und Schwächen der beiden Fahrradtypen? In unserem Ratgeber erfährst du es.

Rennrad vs. Gravel Bike: Die wichtigsten Informationen im Überblick

In diesem Ratgeber erklären wir dir

Was ein Rennrad aus macht

Rennräder sind hochspezialisierte Fahrräder, die für maximale Geschwindigkeit und Effizienz auf asphaltierten Straßen entwickelt wurden. Mit ihrer aerodynamische Rahmengeometrie, den schmalen, profillosen Reifen und besonders leichten Rahmen, sind sie der ideale Partner für ambitionierte und erfahrene Radfahrer, die auf der Suche nach Geschwindigkeit und Effizienz sind. Trotz ihrer Dominanz in Profirennen wie der Tour de France, gibt es Varianten, die auf Komfort ausgelegt sind und sich auch für eine breitere Nutzergruppe eignen.

Rennräder sind jedoch aufgrund ihrer speziellen Konstruktion und oftmals minimalen Ausstattung, nicht für ungeübte Radfahrer oder für Fahrten abseits von befestigten Straßen geeignet.

Was ist ein Gravel Bike?

Auf den ersten Blick wirkt das Gravel Bike wie ein Rennrad mit dickeren Reifen. Und tatsächlich lässt sich diese noch relativ neue Fahrradvariante der Kategorie „Rennräder“ zuordnen.

Im Gegensatz zu Rennrädern, die speziell für das Fahrradfahren auf befestigten Straßen konzipiert sind, ist das Gravel Bike aber zum Radfahren auf Schotter, Kies und verschmutzten Strecken ausgelegt. Es kombiniert Elemente aus Rennrädern, Cyclocross-Bikes und sogar Mountainbikes und ist somit besonders vielseitig und robust. Ein perfektes „Rad für alle Fälle“.

Aktuell beliebte Gravel Bike Modelle sind:

Gravel Bike im Wald
Das Gravel Bike sieht auf den ersten Blick aus wie ein Rennrad.© baranq - stock.adobe.com

Die Besonderheiten der Gravel Bikes im Vergleich zu Rennrädern

Die Anwendungsmöglichkeiten für das Gravel Bike sind enorm, den es kombiniert die positiven Eigenschaften des Rennrads, insbesondere seine Agilität, mit mehr Grip auf unbefestigtem Untergrund und einer größeren Auswahl an möglichen Routen. Das führt letztlich zu deutlich mehr Fahrspaß und meistens werden Gravel Bikes deshalb auch als Alternative zu Rennrädern eingesetzt.

Je nach Strecke kannst du mit einem Gravel Bike sicher in einer Gruppe von Rennradfahrern mithalten, allerdings haben die Gravel-Bike-Reifen einen viel höheren Rollwiderstand. Auch der breite Lenker und eine niedrigere Sitzposition bringen aerodynamisch und biomechanisch eher Nach- als Vorteile, wenn du schnell unterwegs sein möchtest.

Rennrad vs. Gravel Bike: Das sind die größten Unterschiede

Neben dem Einsatzgebiet (Untergrund) sind es hauptsächlich die nicht auf Anhieb ersichtlichen Details, die das Gravel-Rad von herkömmlichen Rennrädern und Mountainbikes unterscheidet. Dazu gehören:

Nachfolgend gehen wir darauf weiter ein.

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1. Rennrad vs. Gravel Bike: Die Reifen

Wer sich ein Gravel Bike zulegt, hat meist die Wahl zwischen einer Reifenbreite von 30, 35 oder 40 mm. Bei Rennrädern haben sich inzwischen Reifen mit einer Breite von 23–28 mm etabliert. Durch die breiteren Reifen hat das Gravel-Bike mehr Traktion, sodass man komfortabler fährt, als mit einem Rennrad. Das Gravel Bike kommt damit mit allen Straßenbelägen und mit den unterschiedlichsten Witterungsverhältnissen zurecht.

Das Rennrad ist durch seine dünneren Reifen primär auf asphaltierten Straßen in seinem Element. Dort sind auch höhere Geschwindigkeiten möglich als bei einem Gravel Bike.

Die meisten Nutzer bewegen ihr Gravel-Bike gar nicht so häufig über Kies- und Schotterpisten, sondern sind bevorzugt auf Asphalt unterwegs. Daher ist die goldene Mitte, also 35 mm, genau die richtige Reifenbreite, um überall bestens zurechtzukommen.

2. Rennrad vs. Gravel Bike: Der Lenker

Rennradlenker finden sowohl bei Rennrädern als auch Gravel Bikes ihren Einsatz, jedoch gibt es erhebliche Unterschiede im Design. Das Gravel Bike hat im Gegensatz zu Rennrädern ein höheres Steuerrohr und oft einen ausgestellten Unterlenker, was für mehr Stabilität und bessere Kontrolle sorgt. Der ausgestellte Lenker hat zudem einen höheren Luftwiderstand und eine aufrechte Körperhaltung zur Folge.

Beim Rennrad steht vorwiegend die Aerodynamik im Vordergrund. Die meisten Rennräder besitzen leichte Carbonlenker mit einer guten Dämpfung. Rennrad-Lenker bieten allerdings weniger Komfort, Stabilität und Kontrolle als Gravel Bike Lenker.

3. Rennrad vs. Gravel Bike: Die Bremsen

Während bei Rennrädern meistens die Wahl zwischen Felgen- oder Scheibenbremsen besteht, werden beim Gravel-Fahrrad so gut wie immer hydraulische Scheibenbremsen eingebaut. Im Gegensatz zu Felgenbremsen bieten Scheibenbremsen insbesondere bei schlechter Witterung, Nässe oder Dreck eine bessere Bremsleistung und einen kürzeren Bremsweg.

Scheibenbremse Gravel Bike
Scheibenbremsen greifen auch bei widrigen Bedingungen.© StockR Studio - stock.adobe.com

4. Zusätzliche Ausstattungsmerkmale von Gravel Bikes

Gravel Bikes zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit in der Ausstattung aus, die häufig Befestigungspunkte für Gepäckträger und Schutzbleche umfasst, um längere Touren und Abenteuerfahrten zu unterstützen. Einige Modelle bieten sogar die Möglichkeit, den Sattel mit einer Dropper Post nach unten zu senken, was insbesondere auf Mountainbike-Strecken von Vorteil ist, um stehend fahren zu können. Im Gegensatz dazu fokussieren sich Rennräder mehr auf leichte und leistungsstarke Komponenten, die speziell für rennorientierte Fahrten entwickelt sind.

Gravel Bike oder Rennrad: Welcher Radtyp eignet sich für wen?

Gravel Bike oder Rennrad? Wer vor dieser Entscheidung steht, sollte mehrere Faktoren beachten. Vor allem das Einsatzgebiet des Bikes und die persönlichen Vorlieben beeinflussen, welches Bike das Richtige ist.

Dank seiner Vielseitigkeit ist die Anschaffung eines Gravel Bikes etwa für alle lohnenswert, die regelmäßig verschiedene Strecken mit dem Fahrradfahren möchten oder müssen. Das Gravel Bike ist Langstrecken- und Touren tauglich, aber auch perfekt fürs anspruchsvolle Training. Am meisten profitieren aber sicherlich sportliche Radfahrer, die auch gerne jenseits asphaltierter Wege unterwegs sind, von diesem Fahrradtyp.

Wer allerdings primär auf asphaltierten Straßen unterwegs ist und nicht oder nur selten auf Schotterwege oder anderem Gelände fährt, ist mit einem Rennrad gut beraten. Vor allem, wenn man auch einen hohen Wert auf Geschwindigkeit legt.

Gravel Bike in den Bergen
Asphalt, Schotter oder Dreck: Das Gravel Bike macht alles mit© Scott - stock.adobe.com
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Über die Autorin:

Julika Brücke

Social Media- und Outdoor-Expertin

Seit 2023 ist Julika Brücke für Planet Outdoor und Bergsteiger in den Bereichen Online-Redaktion und Social Media als Werkstudentin tätig. Hier verbindet die Psychologiestudentin ihre Leidenschaft für kreatives Schreiben mit ihrem outdoor-affinen Lebensstil, der sie häufig in die Berge Skandinaviens führt. Ihr Interesse daran, die Magie der Natur in Wort und Bild einzufangen, spiegelt sich nicht nur in ihrer Arbeit wider, sondern findet auch Ausdruck in ihrem eigenen YouTube-Kanal. Julika ist fest davon überzeugt, dass die Natur nicht nur Inspiration, sondern auch ein Heilmittel für die Seele ist.


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