Rheinmündung in den Bodensee: Wanderung von Hard
Eine Wanderung an der Rheinmündung - wo alles beginnt: Aus den Alpen kommend fließt der Rhein in breitem Schwemmland in den Bodensee. Wir folgen ihm von Hard bis weit über das Ufer hinaus und sind mitten in einer blauen Lagune.
Vom Bahnhof Hard-Fussach mit seinem Wirtschaftswundergebäude wenden wir uns nach links über den Bahnhof in Richtung Rheinstraße. Wiederum links laufen wir auf dem Fuß- und Radweg diesen bis zum Ortsende entlang zu den Brücken. Eigentlich streifen wir Hard nur kurz.
Wissenswertes zur Gemeinde Hard
Hards weit über 10 000 Einwohner siedeln zerstreut in der Schwemmebene ohne zentralen Ortskern. Schwemmebene bedeutet aber auch: Strand. Und deshalb ist Hard ein beliebter Freizeitort mit vielfältigen Sport- und Fitnessangeboten. Das große Hafenbecken beherbergt einen besonderen Bewohner, das historische Schiff "Hohentwiel"; der Raddampfer ist noch immer für Sonderfahrten im Einsatz.
Für Kulturfreunde bietet Hard zudem die Mittelweiherburg, der Weg zu ihr ist bereits vom Bahnhof aus beschildert. Allein inmitten von Wiesen und zwischen den Siedlungen steht der kuriose Bau, eine Art schlanker Wohnturm mit Turm. Die Form erklärt sich durch einen Brand Anfang des 19. Jahrhunderts. Heute befindet sich darin das Textildruckmuseum (im Sommer geöffnet; Mittwoch und Samstag 17–19 Uhr, Sonntag 10–12 Uhr).
Von Hard über Brücken zum Rhein
Am Ortsschild von Hard geht es nun auf die Brücken, erst über die Dornbirnerach, dann über den Lustenauer Kanal und anschließend unübersehbar über den Rhein, ebenfalls kanalisiert, um die früher regelmäßigen Überschwemmungen zu verhindern und die Sedimentablagerungen zu steuern.
Der Altrhein mäandert aber weiter westlich zwischen Gaißau (A) und Rheineck (CH) als Landesgrenze in den See. Aus dem Gebirge bringt der Fluss jährlich sagenhafte 2,5 Millionen Kubikmeter Geröll mit, eine Fläche von zwei bis drei Hektar. Durch die Rheinregulierung wird dieses kontrolliert in den See verteilt, und ihm verdanken wir auch den linken Mündungsdamm, auf den wir uns nun für einige Kilometer begeben.
Da er in großen Teilen aus Kieseln besteht, bekommen wir zusätzlich eine kostenlose Fußreflexzonenmassage. Rechts von uns findet Kiesabbau statt – links von uns beginnt das Naturschutzgebiet Rheindelta.
Im Naturschutzgebiet Rheindelta
Neben dem Wollmatinger Riedund dem Eriskircher Ried befinden wir uns hier im bedeutendsten und mit 2000 Hektar größten Reservat des Bodensees, in dem sich insbesondere zahlreiche Wasservögel tummeln.
Eine Besonderheit ist zudem, dass dieses Naturschutzgebiet stets der Veränderung unterliegt. Die täglich angeschwemmten Gerölle werden an den Dammenden angefügt beziehungsweise im See versenkt.
Die blaue Lagune an der Rheinmündung
Die erste Abzweigung mit dem Hinweis auf eine Lagune haben wir ignoriert und sind auf dem Damm geblieben. Dieser ist noch lange nicht zu Ende, wenn der Wanderweg, nun schon weit im See, erneut links zur Lagune abbiegt. Im Hintergrund liegen gut erkennbar Bregenz mit dem Pfänder, die Insel Lindau und Wasserburg.
Wir biegen also auf den kleineren Damm um die Lagune ein, mitten ins Naturschutzgebiet. Der Blick wird auf den See im See gelenkt, aber auch durch die schleifenartige Wanderung auf das Schweizer Seeufer um St. Margrethen und das herrliche Alpenpanorama mit dem eingeschnittenen Rheintal. Links und rechts von Wasser umgeben, kommen wir nach gut einer halben Stunde wieder auf den großen Rheindamm und von dort auf bekanntem Wege zurück.
Region
Touren-Charakter
Sehr flache Tour ohne jegliche Steigung. Da es am See ganzjährig recht windig zugehen kann, empfiehlt sich entsprechende Kleidung und Kopfbedeckung. Für Familien geeignet.
Ausgangspunkt
Hard-Fussach Bahnhof
Endpunkt
Hard-Fussach BahnhofDas Rheindeltahaus nahe unserem Wanderweg, Abzweigung Schwedenschanze, Im Böschen 25, gibt viele Informationen über das Naturschutzgebiet Rheindelta (geöffnet von April bis Oktober Dienstag bis Freitag 14-–17 Uhr, Samstag bis Sonntag 11–17 Uhr, www.rheindelta.org).
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.