Sächsische Schweiz

6 spannende Touren in der sächsischen und böhmischen Schweiz

Zwischen den bizarre Felsformen an der Elbe lässt es sich ideal Wandern. Wir präsentieren die schönsten und aussichtsreichen Routen im Elbsandsteingebirge.

 

Kletterfelsen Wehlnadel, hinten Basteibrücke und Lilienstein, Nationalpark Sächsische Schweiz, Deutschland
Das Elbsandsteingebirge bietet für Wanderer und Kletterer zahlreiche wunderschöne Touren und Routen mit grandioser Aussicht!© AVTG - stock.adobe.com

Das Elbsandsteingebirge liegt in Sachsen und im tschechischen Nordböhmen beidseitig der Elbe. Auf kleinem Raum wechseln sich Ebenen, Schluchten, Tafelberge und steile Felsnadeln ab und bietet damit Abwechslung für verschiedenste Wanderungen. Durch den Nationalpark Sächsische Schweiz und den Nationalpark Böhmische Schweiz wird die einzigartige Felslandschaft geschützt.

Von der wilden Schönheit der Felsen haben sich auch viele Künstler der Romantik inspirieren lassen: Der Maler Caspar David Friedrich kombinierte verschiedene Felszacken der sächsischen Schweiz in seinem Bild "Der Wanderer über dem Nebelmeer". Heutzutage bietet die abwechslungsreiche Landschaft das ideale Gebiet für Wanderungen aller Art. Wir stellen dir sechs besonders aussichtsreiche und spannende Wandertouren im Elbsandsteingebirge vor.

1. Über die Gamring-Höhle auf den Lilienstein

Der Lilienstein gilt mit seiner markanten Form als das Symbol des Nationalparks Sächsische Schweiz. Er ist der einzige Tafelberg am rechten Ufer der Elbe.

Die Wanderung auf den Lilienstein bietet in konzentrierter Form beinahe alles, was das Elbsandsteingebirge zu bieten hat. Von einem eher herkömmlichen Aussichtspunkt geht es sowohl durch Wälder, Täler und auch am Ufer der Elbe entlang, um als Höhepunkt der Tour einen der klassischen Tafelberge zu erreichen. Vom Gipfel hast du einen großartigen Blick auf die Festung Königstein, eine der größten Bergfestungen in Europa!

Der Lilienstein im sächsischem Elbtal von der Friedrichsburg auf der Festung Königstein.
Von der Festung Königstein sieht man den markanten Tafelberg auf der anderen Seite der Elbe.© Uwe Naumann - stock.adobe.com

2. Wilde Schlucht-Romantik in der Edmundsklamm und der Wilde Klamm

Die Sächsische Schweiz liegt nur in Deutschland, doch in Tschechien geht das Elbsandsteingebirge weiter. Bei dieser mittelschweren Wanderung kommst du durch gleich zwei Klammen. An ihren Engstellen sind sie so schmal, dass du zu Fuß nicht mehr weiter kommst, sondern auf einen Kahn umsteigen musst. Das macht diese Wanderung besonders romantisch

In den beiden Klammen herrscht ein besonderes Klima, sodass sich hier seltene Vogelarten am Wasser wohlfühlen, wie der Eisvogel und die Gebirgsstelze. Mit den fast senkrecht abbrechenden, 100 Meter hohen Felsen kommt hierbei Canyon-Feeling auf. Viele Felsen haben interessante Namen wie "Familie" oder "Krokodil". Erkennst, warum die Felsen diese Namen haben?

Die Edmundsklamm im Elbsandsteingebirge
Noch ist die Edmundsklamm breit genug für einen Fußweg, später muss auf einen Kahn umgestiegen werden.© rphfoto - stock.adobe.com

3. Doppeltes Gipfelglück mit perfektem Panorama-Blick

Die Kaiserkrone (355m), der erste Aussichtsgipfel, ist für jeden zu besteigen. Ein einfacher Stufenweg führt hier herauf, und einzelne Aussichtsplattformen sind mit Stahltreppen erschlossen. Seinen Namen trägt der Berg von den drei nebeneinander stehenden Felsgipfeln, die alle zu besteigen sind. Von hier hast du ein wirklich kaiserliches Panorama!

Der Zirkelstein dagegen erfordert neben Trittsicherheit auch Schwindelfreiheit, die steilen Eisentreppen auf den Aussichtsfelsen sind nicht jedermanns Sache. Das Panorama von hier oben steht dem der Kaiserkrone in nichts nach, nur dass der Ausblick nach Norden hin zu den Schrammsteinen nun von dem Ort Schöna und der Kaiserkrone, dem ersten Aussichtsberg, umrahmt wird. 

Blick auf den Zirkelstein und die Kaiserkrone, im Vordergrund sind die typischen Felsstrukturen des Elbsandsteingebirges zu sehen.
Vorne die Kaiserkrone, im Hintergrund ist schon der Zirkelstein zu erkennen.© Ralf Lehmann - stock.adobe.com

4. Über abenteuerliche Wege zur perfekten Aussicht auf die Schrammsteine

Die lang gestreckte, sehr zerklüftete und markante Felsgruppe liegt östlich von Bad Schandau. Die Schrammsteinaussichtist mit gut 417 Metern der höchste Punkt der Schrammsteinkette. Viele unterschiedlich schwere Wanderwege sowie zahlreiche Kletterrouten ziehen sich durch das Felsmassiv.

Einst stand die Burgwarte Schramensteyn auf dem Vorderen Torstein. Sie war für die Herrschaft Wildenstein ein Beobachtungsstand über dem Elbtal. Erst 1993 wurden hier die Reste einer Herdstelle mit Holzkohle- sowie Keramikresten und eine Pfeilspitze entdeckt. Heutzutage ist die Schrammsteinaussicht einer der beliebtesten Aussichtsfelsen. Die Ausblicke über die Elbe sind hinreißend, und die abenteuerlichen Stufen- und Leiternwege begeistern auf dieser außergewöhnlichen Tour ebenfalls.

Sächsische Schweiz und die Schrammsteine, Aussicht vom Schrammsteinblick
Von diesem Aussichtspunkt hast du den perfekten Blick auf die bekannten Schrammsteine.© StockPixstore - stock.adobe.com

5. Auf dem Reitsteig zur Hickelhöhle

Auf diesem Weg kann man im wahrsten Sinn des Wortes seine Seele baumeln lassen: am Reitsteig – einem der wohl schönsten Wanderwege in der Hinteren Sächsischen Schweiz.

Auf diesem Weg wirst du wohl meistens alleine sein, nur die Geräusche der Natur werden dich begleiten. In vielen Kehren zieht der Weg unter den Felsformationen durch die mystisch anmutenden Wälder. Heller, ja weißer Sand unter den Füßen an einigen Wegabschnitten unter den Felswänden macht diese Wanderung zu einem Erlebnis für Augen und Füße gleichermaßen, denn hier kann man getrost barfuß gehen. Die wildromantische Fels- und Waldszenerien begleiten dich bis zum Portal der Hickelhöhle.

Hickelkopf in der Sächsischen Schweiz
Auf dem Weg zur Hickelhöhle kommst du auch am Hickelstein vorbei. Kaum zu glauben, dass die Felsnadel nicht umkippt!© Seewald - stock.adobe.com

6. Über den Oberen Affensteinweg zum Frienstein und zur Idagrotte

Über den Kuhstall, eine Höhle, geht es zum Frienstein. Der Frienstein ist eine ca. 130 Meter hohe Felsenburg. 1410 wurde dort eine Burgwarte errichtet; dabei konnte die Ida­grotte als natürlicher Felsraum genutzt werden. Die Idagrotte erreichst du nur über ein schmales Felsenband, das direkt über dem Abgrund führt. Deshalb solltest du diese Tour nur machen, wenn du schwindelfrei und trittsicher bist!

Von einem der Aussichtsplätze auf dem Oberen Affensteinweg kann man das Panorama der Hinteren Sächsischen Schweiz besonders gut genießen. Eine wirklich beeindruckende Landschaft, die viel Weite und ursprüngliche Natur zu bieten hat.

Der schmale Steig zur Idagrotte in der Sächsischen Schweiz.
Für den Pfad über das Felsband zur Idagrotte solltest du unbedingt schwindelfrei und trittsicher sein!© Alexander - stock.adobe.com