Skibindung einstellen: Tipps und Tricks für die richtige Bindung
Die Skibindung bildet das Rückgrat des Skifahrens. Erst durch das richtige Modell und die korrekte Einstellung kann sie deinen Fahrstil gut unterstützen. Wir zeigen dir, wie du deine Skibindung selber und richtig einstellst.
Im Skisport wird das Thema Sicherheit großgeschrieben. Einen enormen Anteil daran hat die Skibindung, die eine kontrollierte Kraftübertragung gestattet. Sie ist ein komplexes Konstrukt, das ermöglicht, die Skier mit den Skischuhen zu verbinden.
Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass sich die Bindung sofort wieder löst, wenn es, zum Beispiel durch einen Sturz, erforderlich ist. Es gibt verschiedene Arten von Skibindungen, die an die unterschiedlichen Voraussetzungen beim Skifahren angepasst sind. Bei uns erfährst du, worauf du beim Thema Skibindungen achten musst.
Skibindung einstellen: die wichtigsten Informationen auf einen Blick
In diesem Ratgeber verraten wir dir:
- Was beim Thema Skibindungen wichtig zu wissen ist
- Welche Arten von Skibindungen es gibt
- Warum die Skibindung unbedingt richtig eingestellt sein sollte
- Worauf du beim Einstellen der Skibindung achten solltest
- Ob man das Einstellen der Skibindung nicht doch einem Experten überlassen sollte
Was ist wichtig bei der Skibindung?
Die Skibindung besitzt eine Vorderbacke und eine Hinterbacke, in denen der Skischuh eingesetzt wird. Der feste Halt ermöglicht ein sicheres Fahren und präzises Lenken und reagiert gleichzeitig, wenn die Kraftwirkung zu hoch ausfällt. In dieser Situation löst sich die Bindung automatisch, sodass die Skier vom Schuh gelöst werden, z. B. bei einem Skiunfall. Wenn die Skibindung zu stark eingestellt ist, wird sie sich im Falle eines Sturzes nicht lösen, was zum Beispiel deine Knöchel, deinen Schienbeinkopf, Hüfte und Knie verletzten kann. Wichtig ist, die für die eigene Fahrtechnik richtige Bindung zu finden und die Methoden zur korrekten Einstellung zu kennen.
Welche Skibindungen gibt es?
Für die Skibindungen gelten ähnliche Voraussetzungen wie für die Skischuhe. Damit eine gute Passgenauigkeit erreicht wird, sind Bindungen genormt und in einer Tabelle erfasst. Entsprechend gibt es verschiedene Arten der Skibindung. Viele Skifahrer wollen nicht nur die Pisten hinabfahren, sondern auch als Skitourengeher den Berg hinaufkommen. Unterschieden wird zwischen Alpin-, Tourenski-, Carving- und Telemarkbindungen, die sich im Bindungstyp unterscheiden, Rollen, Haken, Platten, Pins oder Federn aufweisen.
Alpinbindung
Diese Variante gehört zu den Standardbindungen und eignet sich für alle Terrains, darunter auch für Tiefschnee oder schwierige Pisten. Sie verfügt über eine Verstärkung der Verbindungsstege oder Platten und über ein Bremssystem im Fersenautomat. Du kannst die Alpinbindung in den Vorder- und Hinterbacken individuell anpassen und einstellen.
Über eine Federung wird das Skibrett vom Skischuh gelöst, sobald die Krafteinwirkung zu stark ist. Diese Sicherheitsbindung gestattet dir einen guten Halt, sorgt für Stabilität und sichert dir ein gutes Gefühl bei der Abfahrt.
Tourenskibindung
Wenn es nicht nur die Pisten hinuntergehen soll, sondern eine längere Skitour geplant ist, ist die Tourenskibindung die richtige Wahl. Diese erlaubt mehr Bewegungsfreiheit, wenn es bergauf geht und unterstützt gleichzeitig deine natürliche Gehbewegungen.
Möglich ist das, weil der Fersenbereich flexibel befestigt ist, während die Fußspitze im Ski fixiert bleibt. Mit dieser Bindung kannst du nach dem kräftezehrenden Aufstieg auf Fellen ebenfalls den Hang hinunterfahren, indem du die Ferse wieder in die Bindung einrasten lässt.
Zur Auswahl stehen zwei Bauweisen, die rahmengeführte Bindung und die Pinbindung. Erstere gestattet die Lösung des gesamten Bindungsapparats mit flexiblem Ankerpunkt, letztere benötigt spezielle Tourenskischuhe, in denen Pins einrasten. Bei dieser Bindung verschiebt sich der Fersenautomat zur Seite oder nach hinten.
Carvingbindung
Cavingbindungen besitzen eine stärkere Taillierung und sind für spezielle Carvingskier konstruiert. Hier sorgt ein Flex-Material für mehr Bewegungsfreiheit, während die Bindung dreistufig eingestellt werden kann und die Fahreigenschaft beeinflusst. Für härtere Pisten eignen sich die Stufen 2 und 3.
Telemarkbindung
Telemarkbindungen sind für besondere Abfahrtstechniken gedacht und gestatten die volle Beweglichkeit der Ferse, um beispielsweise Ausfallschritte machen zu können. Diese Variante gehört zu den teureren Versionen und ist als Kabelzugbindung oder als Drei-Pin-Bindung zu haben. Die Kabelzugbindung besteht aus einem Metallkabel, das um die Ferse gelegt wird, während die Drei-Pin-Bindung über Pins, Stifte und Haken mit speziellen Skischuhen verbunden wird.
Warum muss die Skibindung richtig eingestellt sein?
Für ein sicheres Ski-Erlebnis muss die Skibindung unbedingt korrekt eingestellt werden. DieKrafteinwirkung soll schließlich nur dann das Lösen der Skibretter notwendig machen, wenn tatsächlich ein Sturz vorliegt und Verletzungen vorgebeugt werden soll. Ist die Skibindung nicht richtig eingestellt, können bereits scharfe Kurven oder ein ruppigeres Terrain den Effekt auslösen.
Genauso sorgt eine falsche Einstellung dafür, dass sich die Bindung bei einem Sturz nicht im richtigen Moment löst. Dafür ist die Ermittlung des Z-Werts notwendig, entsprechend die Festlegung der maximalen Krafteinwirkung, bei der sich die Bindung löst.
Worauf muss ich beim Einstellen der Skibindung achten?
Bei der Skiverbindung ist zunächst wichtig, die Sohlenlänge einzustellen, damit die Skischuhe nicht verrutschen und genau zwischen die Vorder- und Hinterbacken passen. Einfache Bindungen lassen sich mittels Schraubenzieher komplett abmontieren und skalieren. Speziellere Bindungen werden direkt an den Skiern angepasst. Es gilt, den richtigen Anpresspunkt zu finden. Dafür setzt du den Skischuh ein und prüfst den Indikator, den alle Bindungssysteme aufweisen. Der Anpressdruck lässt sich durch das Drehen der Schraube verändern.
Danach wird der sogenannte Z-Wert bestimmt und eingestellt. Dieser Wert bestimmt, ab welcher Krafteinwirkung die Mechanik nachgibt und sich der Skischuh, etwa im Falle eines Sturzes, aus der Bindung herauslösen lässt.
Es gibt drei unterschiedliche Skifahrertypen, die jeweils einen spezifischen Z-Wert für ihre Skibindungen benötigen. Anfänger, die sich eher sanft und mit geringer Geschwindigkeit auf flachen Pisten fortbewegen, sollten den Z-Wert gemäß der Tabelle wählen, um eine leichtere Auslösung der Skibindung zu ermöglichen. Fortgeschrittene Fahrer, die auch mittelflache und steile Pisten mit höherer Geschwindigkeit bewältigen, passen den Z-Wert um eine Zeile nach unten an. Profis mit aggressivem Fahrstil, vor allem auf steilen Pisten, sollten den Z-Wert sogar um zwei Zeilen nach unten korrigieren, um Fehlauslösungen unter hohem Druck zu vermeiden. Abhängig ist dein Basis-Z-Wert von deiner Körpergröße, deinem Körpergewicht sowie der Sohlenlänge und Skischuhgröße.
Skibindung selbst einstellen oder vom Experten?
Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, ist das Selbsteinstellen der Skibindung nicht zu empfehlen. Viele Wintersportler gehen deshalb vor dem Skiurlaub in ein Fachgeschäft, um die Einstellung von Experten machen zu lassen, die ein Prüfgerät nutzen. Damit lassen sich eventuelle Leichtsinnigkeitsfehler ausschließen und du kannst deinem Equipment voll und ganz vertrauen.
Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle, wie sicher die Skier am Schuh sitzen. Neben Körpergröße, Alter und Körpergewicht auch der Kniedurchmesser und die Sohlenlänge, die im Sportfachhandel leicht nachgemessen werden können. Die Kosten für eine fachgerechte Einstellung der Bindung nach IAS-Standard liegen bei etwa 10 bis 15 Euro. Dieser Standard gewährleistet ein sicheres Auslöseverhalten der Skibindung. Meistens ist eine Sturzsimulation dabei inbegriffen.