5 Bergsteiger-Weisheiten, die uns absoluten Blödsinn erzählen – hast du sie auch schon gehört?
Es gibt dutzende Sprichwörter, die das Leben in den Bergen erklären sollen. Solche Bergsteiger-Weisheiten sind meistens genauso nützlich wie ein Stein im Wanderschuh. Wanderer und Bergsteiger hindert das aber nicht daran, sie auf Touren immer wieder zum Besten zu geben. 5 der absurdesten Bergsteiger-Weisheiten stellen wir hier vor!
Wanderungen sind perfekt dafür, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Die Stille, die gute Luft und die Schönheit der Natur – nichts ist inspirierender! Kein Wunder, dass deshalb über die Jahre viele Bergsteiger-Weisheiten entstanden sind. Meist sind sie jedoch so aberwitzig, dass man ihnen wenig Glauben schenken darf.
Passionierte Bergsteiger, erfahrene Bergführer und urige Hüttenwirte nutzen die Sprichwörter immer wieder gerne, um scherzhafte Ratschläge zu geben oder Dinge wie das schlechte Wetter zu erklären. Die Berge bringen eben echte Philosophen hervor!
Fünf absurde Bergsteiger-Weisheiten, die wohl jeder Wanderer schon einmal gehört hat, verraten wir hier:
1. "Wenn du aufisst, wird morgen das Wetter schön"
Dieses Sprichwort bekommt man nicht nur im Tal oft zu hören. Auch am Berg ist es vielen geläufig und vor allem auf Hütten wird es gerne verwendet. Insbesondere, wenn das Wetter gerade schlecht ist, werden Gruppenmitglieder gerne einmal beschuldigt, nicht aufgegessen zu haben.
Ob wirklich ein Zusammenhang zwischen der Regenwolke, die die tolle Gipfelaussicht verdeckt, und dem persönlichen Essverhalten besteht, ist fraglich. Es ist aber auch egal – denn bei Hüttengerichten wie Kaiserschmarrn sollte man sich ohnehin immer gut überlegen, ob man die Köstlichkeit wirklich stehen lassen möchte, oder ob man sie nicht doch besser aufisst.
2. "Im Zweifelsfall führt immer der steilere Weg auf den Gipfel"
So gut wie jeder Wanderer stand schon einmal an einer Weggabelung und wusste nicht mehr weiter. Führt der breite, flache Forstweg zum Gipfel oder doch der unheimlich steil aussehende Waldsteig? Wenn man dem Erfinder dieser Bergsteiger-Weisheit glauben darf, ist letztere Variante die richtige.
Zum Leidwesen von konditionsschwachen Wanderern ist das auch überaus häufig der Fall. Zu 100 Prozent vertrauen sollte man dem Sprichwort trotzdem nicht. Denn ebenso oft kann der eingeschlagene Weg in einer Sackgasse enden. Im Zweifelsfall lohnt es sich daher, die Beschilderung im Auge zu behalten. Ein Blick auf die Karte hat ebenfalls noch nie jemandem geschadet.
3. "Wer seinen Regenschutz dabeihat, braucht ihn nicht"
Wer kennt es nicht? Hat man seine Hardshell-Jacke im Rucksack dabei und wartet nur darauf, sie endlich auszupacken, kann man sich fast schon sicher sein, dass der Regen ausbleibt. Aber wehe, man lässt die Jacke ein Mal zu Hause liegen – dann sind die Regenfälle so wahrscheinlich wie Käsespätzle auf der Karte einer Allgäuer Berghütte.
Den Blick auf den Wetterbericht ersetzt dieses Sprichwort freilich nicht und Gerüchten zufolge sind auch Menschen, die einen Regenschutz dabei hatten, schon einmal in ein Gewitter gekommen. Um ungemütliche Situationen zu vermeiden lohnt es sich aber immer, die Hardshell-Jacke – oder zumindest einen Regenschirm oder -Poncho dabeizuhaben.
4. "Wenn man das Gipfelkreuz sieht, dauert es nur noch 15 Minuten"
Dieses Sprichwort lässt sich definitiv nicht auf jeden Berggipfel der Alpen anwenden. Manche Bergsteiger tun es aber trotzdem liebend gerne. Mal möchten sie damit bei erschöpften Tourenpartnern einen letzten Motivationsschub hervorrufen. Mal ist der Ausspruch auch nur als kleines Späßchen gedacht.
Ärgerlich wird es, wenn das Kreuz bereits nach kurzer Zeit weithin sichtbar ist – der Weg zum Gipfel aber statt der Viertelstunde noch mehrere Stunden Gehzeit in Anspruch nimmt. Dann ruft dieses Sprichwort wohl kaum Motivation hervor, sondern eher Unmut, der sich nur durch eine zünftige Gipfelbrotzeit wieder ausgleichen lässt.
5. "Fließt Wasser über sieben Stein‘, dann ist es wieder rein"
Es gibt Wanderer, die müssen an jedem Brunnen, Bachlauf oder Wasserfall halt machen, um ihren Durst zu löschen. Diese Gebirgsbach-Trinker machen sich nur selten Gedanken darüber, ob das Wasser überhaupt trinkbar ist oder was paar Meter weiter oben im Bachlauf gelandet sein könnte. Zu gut schmeckt das Wasser und zu groß ist die Erfrischung.
Geht es nach einer bekannten Bergsteiger-Weisheit, ist das auch nicht nötig – solange das Wasser vor dem Trinken über sieben Steine fließt. Und tatsächlich ist das Gebirgswasser in den Alpen in den meisten Fällen problemlos trinkbar. Je schneller das Wasser fließt und je kälter es ist, desto besser ist die Trinkqualität. Wichtig ist, dass man nie aus einem stehenden Gewässer trinkt und in der Nähe von Tierweiden sollte man das Trinken besser unterlassen.