Steiermark

Tauplitzalm: Schneeschuhwandern in der Steiermark

Die Tauplitzalm im östlichen Salzkammergut in der Steiermark ist ein wahres Paradies zum Schneeschuhwandern. Hier findest du Infos zur Region und 4 grandiose Schneeschuhtouren.

Tauplitzalm
Die Tauplitzalm in der Steiermark eignet sich bestens zum Schneeschuhwandern.© Michael Pröttel

Die Tauplitzalm liegt im östlichen Salzkammergut in der Steiermark. Bergsteiger-Autor Michael Pröttel hat das Hochplateau besucht und herausgefunden, dass sich die Tauplitzalm durch ihre schneesicheren Verhältnisse im Winter nicht nur bestens zum Skifahren eignet - sondern auch ein wahres Paradies für Schneeschuhwanderungen ist.

Schneeschuhwandern auf der Tauplitzalm: Alle Infos im Überblick

In diesem Artikel erfährst du

Tauplitzalm: Ein Skigebiet mit Geschichte

Schnee, Schnee und nochmal Schnee. Seit Stunden fallen die weißen Flocken vom Himmel. Es ist allerdings auch keine Überraschung, schließlich hat die Österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik bis zu 150 Zentimeter Neuschnee im Toten Gebirge angekündigt – und das innerhalb von nur zwei Tagen. Das Adjektiv "schneesicher" ist in Bezug auf die Tauplitzalm ohnehin passend.

Das auf 1600 Metern über dem Meeresspiegel gelegene und meist tief verschneite Hochplateau gilt als Wiege des alpinen Skisports in den Ostalpen. Schon 1910 wurden dort die ersten Skihütten errichtet und Skikurse abgehalten. 1935 nahm einer der ersten Schlepplifte Österreichs auf der Tauplitz den Betrieb auf.

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Tauplitzalm: Durch den Bergwald auf das Hirschegg

Pistenski haben Lisa und Amata allerdings nicht dabei. Ihr Skitouren-Equipment ist ebenfalls daheim geblieben. Angesichts des wirklich heftigen Wintersturms mit umfangreichen Windverfrachtungen ist ans Skitourengehen im freien Gelände kaum zu denken. Stattdessen wollen sie sich in den kommenden Tagen mit ein paar Freundinnen im lawinensicheren Winterwald austoben – und zwar mit Hilfe von Schneeschuhen.

Angesichts des eiskalten Schneesturms kostet es Überwindung, die warme Unterkunft zu verlassen. So schnell es geht werden Sturmhauben über die Köpfe gezogen und Schneeschuhe angelegt, und schon treiben Orkanböen die wetterfesten Freundinnen über freie Almflächen in den schützenden Bergwald. Heute ist der Weg das sprichwörtliche Ziel, denn ein freistehender Gipfel macht sowohl von der Aussicht als auch vom Wetter her wenig Sinn.

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Stattdessen legt Amata eine einsame Spur in den frisch gefallenen Neuschnee, was unglaublichen Spaß macht und gleichzeitig
übt. Eine sowohl bei An- als auch bei Abstiegen gleichmäßig geneigte Schneeschuhspur anzulegen, ist kein Kinderspiel. Der hügelige Bergwald bietet das perfekte Trainingsgelände dazu.

Das gilt auch in Sachen Orientierung. Denn nach gut einer Stunde Stapfen ist nicht mehr eindeutig klar, wo sich die Schneeschuhgeherinnen überhaupt befinden. Lisa zieht die Karte aus dem Rucksack, pustet unablässig Neuschnee von dieser weg und bestimmt den Waldhügel, auf dem sie gerade stehen, als das 1644 Meter hohe Hirschegg.

Wie treffsicher sie dabei ist, beweist Amatas Verifizierung via Handy, Karte und GPS-Signal. Und egal ob digital oder analog gemessen: Nicht nur die kalten Zehenspitzen freuen sich dann doch, dass es nur noch 700 Meter Luftlinie bis zum heißen Tee in der warmen Stube sind.

Winterwald Tauplitzalm
Im verschneiten Winterwald ist Orientierung gefragt.© Michael Pröttel

Schneeschuhwandern auf dem Seenplateau der Tauplitzalm

Nach einem weiteren Tag mit Wintersturm präsentiert sich der übernächste Morgen windstill, klar und mit einer strahlenden
Morgensonne. Das Frühstück fällt kurz aus. Wie kleine Kinder wollen alle so schnell wie möglich los, raus in den glitzernden
Wintertraum. Heute stehen schneebedeckte Eisflächen auf dem Programm, schließlich gilt die Tauplitzalm mit sechs Berggewässern als das größte Seenplateau der nördlichen Kalkalpen.

Durch ein kleines Tal geht es an wettergegerbten Holzhütten vorbei und zum Steirersee hinab. Mit jedem Meter sinkt die
Temperatur weiter in den Keller und erreicht am Seeufer fast sibirische minus 22 Grad Celsius. Dem hat die tief stehende
Januarsonne wenig entgegenzusetzen, zumal der kalte Nordostwind schon wieder auffrischt.

Immerhin müssen weder Amata noch Lisa angesichts der Tiefkühltemperaturen der vergangenen Tage darüber grübeln,
ob die Eisfläche überhaupt tragen wird. Die ersten Schritte auf dem zugefrorenen Gewässer sind zwar gewöhnungsbedürftig,
schon bald geht es aber mit Leichtigkeit dem gegenüberliegenden Seeufer entgegen und keine Stunde später gleich
über den nächsten See.

Am Schönsten wäre es nun, vom Schwarzsee aus den Roßkogel zu besteigen, doch Amata hat den aktuellen  Lawinenlagebericht noch im Kopf. Für das Tote Gebirge gilt gerade ein »gespannter Dreier", was bedeutet, dass die Lawinengefahr zwischen "erheblich" und "groß" liegt.

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Aber ein Bergtag ganz ohne Gipfel geht bei diesem Traumwetter freilich auch nicht. Lisa zieht einmal mehr die Karte aus dem Rucksack, muss diesmal keinen Schnee wegpusten und findet schnell eine lawinensichere Alternative. Im tiefen Neuschnee legt sie eine Spur durch den herrlichen Lärchenwald hinauf zu einer Bergkuppe.

Diese hat auf der Karte zwar keinen Namen, bietet aber einen tollen Ausblick aufs Tote Gebirge. In dessen riesigen Karen ist keine einzige Skitourenspur zu sehen. Auch den Einheimischen ist wohl klar: Den Waldbereich sollte man in dieser Situation besser nicht verlassen.

Tauplitzalm: Das sind die 4 schönsten Schneeschuhwanderungen

Egal ob bei Sonnenschein oder im Schneesturm: Rund um die Tauplitzalm findest du schöne Schneeschuhtouren, die bei nahezu allen Verhältnissen passen. Das sind vier der schönsten Schneeschuhwanderungen auf der Tauplitzalm:

  1. Tauplitzer Almenrunde
  2. Kaisersitz (1640 m)
  3. Bauer (1770 m)
  4. Roßkogel (1890 m)

1. Tauplitzer Almenrunde

Die Tauplitzer Almenrunde ist eine einfache Rundwanderung mit Variationsmöglichkeiten, bei der man allerdings die Pisten des Skigebiets tangiert.

  • Schwierigkeit: Leicht
  • Dauer: 1:45 Stunden
  • Höhenunterschied: 90 Hm auf und ab
  • Distanz: 5 km
  • Start/Ende: Grazer Hütte (1620 m)
  • Route: Grazer Hütte - Großsee - Tauplitzsee - Grazerhütte

2. Bauer (1770 m)

Nachdem man erst den Großsee und dann am Fuße des Schneiderkogels das Skigebiet gequert hat, geht es wunderbar einsam auf den sehr schönen Aussichtsgipfel des Bauer hinauf.

  • Schwierigkeit: Mittel
  • Dauer: 2:30 Stunden
  • Höhenunterschied: 300 Hm auf und ab
  • Distanz: 6,5 km
  • Start/Ende: Grazer Hütte (1620 m)
  • Route: Grazer Hütte - Großsee - Krallersee - Bauer - Krallersee - Tauplitzhaus - Grazer Hütte
Schneeschuhwandern am Bauer
Mit Schneeschuhen geht es auf den Gipfel des Bauer.© Michael Pröttel

3. Kaisersitz (1649 m)

Die Schneeschuhwanderung auf den Kaisersitz ist eine sehr schöne Waldrunde. Meist gibt es keine Spur, deshalb ist Orientierungsvermögen erforderlich. Vom Kaisersitz gibt es eine sehr schöne Aussicht auf den Steirersee und das Tote Gebirge.

  • Schwierigkeit: Leicht
  • Dauer: 3 Stunden
  • Höhenunterschied: 250 Hm auf und ab
  • Distanz: 7,5 km
  • Start/Ende: Grazer Hütte (1620 m)
  • Route: Grazer Hütte - Tauplitzhaus - Schermerhütte - Sieben Steine - Hirschegg - Kaisersitz - Grazer Hütte

4. Roßkogel (1890 m)

Die Schneeschuhwanderung auf den Roßkogel ist eine ausgedehnte Tour, bei der man zwei einsame Bergseen quert. Beim Schlussanstieg zum Roßkogel sollten sichere Lawinenverhältnisse herrschen!

  • Schwierigkeit: Mittel
  • Dauer: 6:00 Stunden
  • Höhenunterschied: 760 Hm auf und ab
  • Distanz: 12 km
  • Start/Ende: Grazer Hütte (1620 m)
  • Route: Grazer Hütte - Steirersee - Schwarzsee - Roßkogel - Schwarzsee - Steirersee - Grazer Hütte

Tipps und Adressen für den Urlaub auf der Tauplitzalm

Hier findest du alle wichtigen Infos, Adressen und Tipps, die du für deinen nächsten Besuch auf der Tauplitzalm in der Steiermark brauchst.

Lage und Anreise

Die Tauplitzalm liegt im Westen der Steiermark am Südrand des Toten Gebirges. Öffentlich mit dem Zug über Salzburg zu erreichen. Von dort mit Bus 150 nach Bad Ischl und weiter mit dem Zug nach Bad Mitterndorf. Mit dem Skibus schließlich bis zur Tauplitzalm.

Tauplitzalm Schneeschuhwandern
Die Tauplitzalm liegt in der Steiermark - am Rande des Toten Gebirges.© Michael Pröttel

Übernachtungsmöglichkeiten auf der Tauplitzalm

  • Grazer Hütte (privat), www.grazerhuette.at
  • Linzer Tauplitzhaus (ÖAV), www.linzer-tauplitzhaus.com

Weitere Infos für deinen Besuch auf der Tauplitzalm

  • Informationsbüro, Bad Mitterndorf 59, 8983 Bad Mitterndorf, Tel.: 0043 36 23 24 44; www.badmitterndorf.at
  • Karte: Alpenvereinskarte 1:25 000, Blatt 15/2 "Totes Gebirge Mitte"

Nicht versäumen: Ein paar Skitage auf der Tauplitzalm

Alpinskifahrer sollten noch ein, zwei Tage dranhängen, um zusätzlich das überraschend gute Skigebiet auszuprobieren. Unter
anderem vom Lawinenstein gibt es tolle Freeride-Abfahrten.

Schneeschuhwandern: Weitere Tipps zu Touren und Ausrüstung