WINTERWISSEN

Eisbaden: die besten Tipps und Tricks

Eisbaden gehört zu den großen Winter-Trends, ist jedoch nicht ganz ungefährlich. Wir erklären dir, worauf dabei zu achten ist!

Titelbild Eisbaden
Gesund, reaktivierend, spaßig - das alles kann Eisbaden sein. Probiere es aus!© jozefklopacka - stock.adobe.com

Eisbaden hat eine lange Tradition und stammt aus skandinavischen Ländern. Auch hierzulande liegt die Therapie im Trend und verspricht eine regenerierende Wirkung. Seit langer Zeit ist das Eisbad in Russland, Finnland oder Norwegen bekannt und gilt auch in China und Europa als gute Heilmethode.

Eisbaden erklärt - die wichtigsten Informationen im Überblick

In diesem Ratgeber verraten wir dir

Das Eisbaden ist nicht nur etwas für hartgesottene Wasserratten, sondern, ähnlich wie das Kneipp-Wassertreten oder Saunieren, eine Therapie, die gleichzeitig einen hohen Spaßfaktor garantiert. Sinn und Zweck dahinter ist die Stärkung des Immunsystems mit der Bildung von Mitochondrien, die dafür sorgen, dass der Körper auch zu anderen Zeiten nicht mehr so schnell friert und sich erkältet. Dass Eisbaden gesund ist, zeigt sich an den vielen Vorteilen dieser einzigartigen Grenzerfahrung.

Das könnte dich auch interessieren
Langlaufen ist der ideale Outdoor-Sport für die ganze Familie - wir zeigen dir, worauf du beim Kauf der Ausrüstung achten musst!
WINTERAUSRÜSTUNG
Darauf solltest du beim Kauf von Langlaufkleidung achten
Langlaufen wird immer beliebter, auch abseits der bekannten Wintersportregionen. Wir zeigen dir, worauf du beim Kauf der richtigen Kleidung und Ausrüstung achten solltest.

Was ist Eisbaden?

Eisbaden mit nacktem Körper erfordert viel Überwindung, die sich am Ende jedoch lohnt. Bei Wassertemperaturen um den Gefrierpunkt steigst du bis zur Brust oder bis zum Kopf in das Wasser und verbleibst wenige Minuten in dieser Position. Es gibt verschiedene Methoden, die sich bei diesem Unternehmen bewährt haben. Nach der Wim-Hof-Methode wird der Kälteschock gemildert, wenn du beim Eintauchen ins Wasser tief ein- und ausatmest. Wim Hof ist ein Extremsportler, der häufig klirrender Kälte ausgesetzt war und unter anderem barfuß den Kilimandscharo bestieg. Daher wird er auch der „Iceman“ genannt.

Die Eisbad-Therapie hat viele Vorteile für den Körper, birgt jedoch auch einige Risiken. Unvorbereitet kannst du im Winter nicht einfach zwischen Eisschollen baden. Die Wirkung des Eisbads ist jedoch vielfach bestätigt. Nicht nur der gesundheitliche Aspekt ist dabei gemeint, sondern auch die euphorisierende Wirkung garantiert. Daher hilft das Eisbaden mit nacktem Körper nicht nur körperlich, sondern kann auch bei Depressionen sinnvoll sein.

Das könnte dich auch interessieren
NEU Titelbild Skipisten
WINTERWISSEN
Skipisten: Der ultimative Ratgeber
Präparierte Skipisten sorgen für ein sicheres und spaßiges Wintervergnügen. Alles, was du über Skipisten, Schwierigkeitsgrade und Farben wissen musst, erfährst du hier.

Was bringt das Eisbad?

Beim Einstieg in eiskaltes Wasser erfolgt ein starker Kälteschock. Dieser sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und der Körper beginnt, mehr Energie aufzuwenden, um die Organe vor Kälte zu schützen. Er produziert mehr Wärme, wodurch sich die Blutgefäße wieder weiten. Das führt bei einer regelmäßigen Anwendung zu einer Stärkung der Gefäße und fördert eine bessere Durchblutung.

Durch die frostige Therapie wird gleichzeitig der Wärmehaushalt im Körper neu trainiert. Er bildet mehr Mitochondrien, durch die du auch zu anderen Zeiten im Winter nicht mehr so schnell frierst und mit Temperaturschwankungen und Kälte besser umgehen kannst. Beim regelmäßigen Sprung in die kalten Fluten beugst du Infekten vor und bist weniger anfällig für Erkrankungen.

Für Sportler ist das Eisbad ein Mittel, die Muskulatur zu stärken und damit Verletzungen vorzubeugen. Nachgewiesen ist auch ein höherer Kalorienverbrauch beim Eisbaden. Durch die Kälte des Wassers werden die Fettzellen aktiviert und der Stoffwechsel angeregt. Das wiederum bewirkt eine Umwandlung in Wärme und fördert die Fettverbrennung. Der Kalorienverbrauch beim Eisbaden liegt bei etwa 250 kcal, je nach Alter, Dauer des Eisbads und Geschlecht.

Einstieg eins Eisbad
Beim Einstieg ins kalte Wasser erfolgt ein Kälteschock, der die Blutgefäße zusammenzieht.© rangizzz - stock.adobe.com

Kaltes Wasser fördert die Festigung des Bindegewebes und hilft, das Hautbild zu verbessern. Durch den Kälteschock werden darüber hinaus Endorphine und Adrenalin ausgeschüttet, während der Serotonin- und Dopaminspiegel ansteigt. So fühlst du dich nicht nur glücklich und erholt danach, sondern das Ganze verbessert auch langfristig deine Konzentration und Leistungsfähigkeit.

Wie lange sollte man im Eiswasser verbleiben?

Beim Winterbaden tauchst du nicht im eiskalten Wasser unter, sondern behältst den Kopf über der Wasseroberfläche. Um der Kälte gewachsen zu sein, empfiehlt sich das Tragen einer Mütze oder Badekappe. Allgemein gilt, dass du nicht länger als höchstens fünf Minuten im Wasser verbleiben solltest und anschließend sofort wieder in warme Kleidung schlüpfst. Bei etwas höheren Wassertemperaturen ist eine Dauer von zehn Minuten möglich. Bist du geübter, kannst du die Zeit auf maximal fünfzehn Minuten ausdehnen.

Warum ist das Eisbaden so gesund?

Das Eisbaden erlebt eine neue Renaissance, wurde in der Vergangenheit aber auch im europäischen Bereich praktiziert. Ein Vorreiter war Sebastian Kneipp, der das Wassertreten erfand und selbst, aufgrund seiner Tuberkulose, dreimal die Woche in die eiskalte Donau stieg und gesund wurde. Der Effekt des kalten Wassers auf den Körper ist vielseitig. Adrenalin und Endorphin werden ausgeschüttet, die Gefäße verengen und erweitern sich und fördern eine bessere Durchblutung. Gleichzeitig wird das Immunsystem gestärkt, was dazu führt, die Anfälligkeit für Infektionen zu verringern.

Tatsächlich gesund ist das Winterbad bei einer regelmäßigen Umsetzung. Viele fühlen sich danach zufrieden und glücklich und bemerken die körperliche Leistungssteigerung auch im Alltag. Durch den Ausstoß entzündungshemmender Stoffe stärkt sich die Regenerationsfähigkeit des Körpers und meistert körperliche Anstrengungen schneller und einfacher.

Im Eisbad
Wer regelmäßig ins Eisbad steigt, steigert bald seine körperliche Leistung.© Olga Berlet - stock.adobe.com

Ist Eisbaden gefährlich?

Für gesunde Menschen ist das Kältebad in der Regel nicht gefährlich, wenn die Vorbereitung ausreichend ist und der Körper an den Vorgang gewöhnt wird. Unbedingt abzuraten ist es für herzkranke Personen. Wenn der Körper durch die Konfrontation mit Kälte den Wärmehaushalt neu reguliert, steigt der Blutdruck und verengt die Gefäße. Das führt zu einer Unterversorgung des Herzmuskels und kann bei einem geschwächten Organ einen Infarkt auslösen. Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du vorher einen Arzt aufsuchen und deine körperliche Fitness checken lassen.

Was sollte ich beim Eisbaden beachten?

Durch das Kälteextrem ist es wichtig, den Körper Schritt für Schritt darauf vorzubereiten. Geeignet ist es für Menschen, die körperlich topfit sind und das Ganze regelmäßig umsetzen. Du kannst dich auf das Winterbaden durch Wechselduschen vorbereiten. Reduziere dabei nach und nach das warme Wasser und dusche häufiger kalt.

Die warme Kleidung sollte griffbereit liegen und nach dem Eisbad sofort wieder angezogen werden. Viele Sportler, die die Therapie regelmäßig anwenden, wärmen sich vor dem Wassergang durch Bewegung einige Minuten auf. Auch das tiefe Atmen eignet sich zur Vorbereitung. Du kannst dreißig Mal tief ein und ausatmen und dann ins Wasser gehen.

Wichtig ist, dass du deine Gesundheit nicht unnötig riskierst, indem du länger als notwendig im Wasser verbleibst. Meistens genügen einige Minuten. Gehe dabei auch nicht alleine baden, sondern immer mit anderen Personen, die schnell reagieren können, wenn Schwierigkeiten auftreten. Wähle für das Winterbaden am besten einen Tag mit windstillem Wetter und klarer Sicht.

Es empfiehlt sich, langsam und konzentriert in das Wasser zu gehen und auf die körperlichen Signale zu achten. Springe keinesfalls einfach hinein. Um das danach häufig auftretende Taubheitsgefühl zu reduzieren, helfen eine warme Dusche und ein heißer Tee. Auf den Saunagang oder Sport danach solltest zu verzichten, um den Körper nicht unnötig neu zu strapazieren.

Weitere Outdoor-Ratgeber findest du hier