Alpenüberquerung: Eine Transalp mit dem Heißluftballon
Einmal über die Alpen: Unser User hat sich diesen Traum erfüllt. Aber nicht zu Fuß, sondern in einem Heißluftballon. Was er dabei erlebt hat und welche Route er genommen hat, liest du hier.
Rolf Majcen aus der Planet Outdoor Community war dieses Mal nicht in den Alpen, sondern über den Alpen unterwegs. Mit einem Heißluftballon hat er die Berge gleich drei Mal aus Höhe von bis zu 6000 Metern von oben angesehen und dabei 425 km im Luftraum zwischen Österreich, Italien und der Schweiz zurückgelegt.
Hier berichtet er dir von einem beeindruckenden Erlebnis.
Transalp: Mit einem Heissluftballon über die Alpen
Berge sind Teil der Natur. Wer am Gipfel eines Berges steht genießt viel Aussicht. Noch weitreichender ist das Panorama, wenn man sich in einem Korbgeflecht aus Weidenrouten, das bloß an einem Ballon mit heißer Luft befestigt ist, über den Alpenbogen treiben lässt. Rolf Majcen aus der Planet Outdoor Community hat zwischen dem Ende November Ende Januar gleich drei Heißluftballon-Fahrten in den Alpen unternommen.
Alpenüberquerung: von Zell am See bis nach Udine im Heißluftballon
Ich schwebe zusammen mit meinem steirischen Piloten Peter Flaggl in einer Höhe von bis zu 6000 Metern. Dabei fahren wir über die Großglocknergruppe, das Mölltal, die westliche Kreuzeckgruppe, die westlichen Gailtaler Alpen, den Karnischen Hauptkamm und schließlich über die südlichen Karnischen Alpen.
Tausende Meter über dem Plöckenpass erreichen wir italienischen Luftraum und fahren am Ostrand der Dolomiten weiter. Die Fahrt ist geprägt von einer märchenhaften Harmonie aus Ruhe, Demut und Bewunderung. Nur hin und wieder hantiert Peter kurz am Brenner, um die Fahrthöhe zu regulieren. Je südlicher wir kommen, desto stärker löst sich der Bodennebel auf.
Schließlich haben wir freie Sicht über die norditalienische Tiefebene hinweg bis zur Adria und nach etwa dreieinhalb Stunden Fahrtzeit gibt Peter im Raum Udine Anweisungen zur Landung. 150 Kilometer südlich von unserem Startpunkt Zell am See sind wir nun angekommen.
Berner Alpen: Mit dem Weltmeister von Davos in die Westalpen
Dieses Mal bin ich auf einer 40 km lange Alpenfahrt in der Ostschweiz unterwegs. Als Pilot agiert Stefan Zeberli, der 41-jährige Schweizer aus Andwil, der sich im Jahr 2022 zum Heißluftballon-Weltmeister gekrönt hat.
Der Ostwind veranlasst Stefan in Davos zu starten. Von dort treibt es uns sanft über die Plessur Alpen zu den Adula Alpen, die schon Teil der Westalpen sind.
Stefan weiß, wie er uns begeistern kann: Er fährt in kurzer Distanz an formschönen Graten vorbei, lässt uns in ein hochalpines Kar bis fast zur Schneeoberfläche sinken und steigt dann wieder bis auf 3600 Meter auf, um uns die erstklassige Fernsicht zu den Berner Alpen zu präsentieren.
Schnee ist schön und gibt einer Alpenfahrt den besonderen Reiz. Das Langsame, das Natürliche, das Grenzenlose rückt in den Vordergrund. Im Ballonkorb lebt man auf einer anderen Ebene der Existenz, auf einer ganz einfachen, die aber reich an Gefühlen ist. Die Aufregung beim Start weicht der Gelassenheit und Freude, Bewunderung und Ehrfurcht dominieren die Gefühlswelt. Schnell ist nur die Zeit, die vergeht.
Alpenquerung: Mit dem Heissluftballon über den gesamten Alpenbogen
Die Voraussetzungen für die 245 km weite Fahrt quer über den gesamten Alpenbogen bis südlich der Linie Verona/Padua sind ideal: Der Wind bläst mich dieses Mal zusammen mit meinem Tiroler Piloten Andy Nairz knapp über 100 km/h nach Süden. Wir fahren auf einer Höhe von rund 4300 Metern, schweben über die tief verschneite Tiroler Berglandschaft nach Südtirol, sind bald hoch über Sterzing und lassen uns in der Folge in den schmalen Körben stehend vom Wind am Westrand der Dolomiten weiter nach Süden treiben.
Wir schweben und nur ein Geflecht aus Weidenruten trennte uns vom freien Fall in die Tiefe. Was sind das doch für faszinierende Blicke zum Monte Pelmo und zu den vielen Bergspitzen, die ihn kilometerweit flankierten. Nur eine kurze Kopfbewegung nach rechts reicht schon aus, um die Zacken der Brenta-Gruppe im Gegenlicht zu bewundern.
Stolz stehen die Berge Spalier: Im Westen Cima Presanella, Cima Care Alto, im Osten das Schlern-Massiv, die Pala-Dolomiten und die Marmolada, die ihre gigantische Südwand in voller Breite präsentiert.
Unter unter uns gebenKalterer See, Caldonazzo See und Gardasee dem ohnehin schon spektakulären Landschaftsbild zeitlich versetzt noch erfrischende Blautöne. Das Meer an verschneiten Bergen erstreckte sich grenzenlos über mehrere Staaten hinweg. Dieses Freiluftkino kommt ohne Spezialeffekte und digitale Filmtricks aus. Hier hat die Natur das Kommando und führt eine atemberaubende Regie; da ist kein Platz für Illusionen, Doppel- und Mehrfachbelichtungen, Überblendungen oder störenden Klimbim. Nirgendwo anders kann ich fesselndere Momente der Naturverbundenheit spüren. Ballonfahren ist eben einzigartig!
Dolomiten: Mit dem Heissluftballon an senkrechten Felswänden vorbei
Ich habe mir die besten und erfahrensten Piloten für meine luftigen Abenteuer ausgesucht und bin schon extrem glücklich über jeden Meter, den ich mit Peter, Stefan und Andy in der Luft verbracht habe!
Sobald die Bedingungen passen, will ich noch mit dem Südtiroler Pilot Robert Lercher aus Bruneck im Herzen der Dolomiten hautnah an den senkrechten Felswänden vorbeischweben. Auch diese Fahrt über die Dolomiten kann nur in der kalten Jahreszeit durchgeführt werden. Wenn es dieses Frühjahr nicht mehr klappt, dann planen wir für den Herbst. Ballonfahren ist von sehr viel Ruhe geprägt. Da ist kein Platz für Stress!
Hast auch du so ein einmaliges Outdoor-Erlebnis wie Rolf? Dann berichte uns davon! Wir freuen uns über deine Erlebnisse.