WANDERAUSRÜSTUNG

Erste-Hilfe beim Wandern: Diese Dinge dürfen in keiner Rucksackapotheke fehlen

Ob Tageswanderung oder Hochtour, ob Hüttentrekking oder Klettersteig – das Erste-Hilfe-Set sollte stets mit dabei sein. Wir verraten dir, was du unbedingt beachten musst.

Frau mit Erste Hilfe Set
Diese Dinge dürfen im Erste-Hilfe-Set am Berg nicht fehlen.© Adobe Stock/Robert Przybysz
  • Eine Erste-Hilfe-Grundausstattung darf in keinem Rucksack fehlen
  • Je nach Art der Tour muss die Rucksackapotheke ergänzt oder angepasst werden
  • Leichte Sets sind praktisch, doch Sicherheit geht vor Gewicht
  • Erste-Hilfe-Sets sind im Handel erhältlich, lassen sich aber auch selbst zusammenstellen

Im Idealfall wird es nicht gebraucht und doch darf es in keinem Rucksack fehlen. Wenn es zu einem Unfall am Berg kommt, ist es für die richtige Wundversorgung unverzichtbar. Die Rede ist vom Erste-Hilfe-Set. Was drinnen sein soll, unterscheidet sich oftmals je nach Art und Dauer der Tour. Wir geben einen Überblick.

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Die Grundausstattung eines Erste-Hilfe-Sets

 Bestimmte Gegenstände dürfen in keinem Erste-Hilfe-Set fehlen und sollten als Grundausstattung immer mit dabei sein. Dazu zählen:

  • Mehrere Wundpflaster in verschiedenen Größen
  • Verbandspäckchen
  • Elastische Binde
  • Wundauflage
  • Dreieckstuch
  • Desinfektionsmittel (kleines Fläschchen oder Tupfer)
  • Kleine Schere und Pinzette, Zeckenzange
  • Einmalhandschuhe
  • Signalpfeife
  • Notfalllicht (oder Stirnlampe)
  • Rettungsdecke oder Biwaksack
  • Tape-Rolle

Optional

  • Blasenpflaster
  • Weitere Dreieckstücher und Wundauflagen
  • Weitere Verbandspäckchen
  • Medikamente je nach persönlichem Bedarf (in Absprache mit dem Hausarzt)
  • Alu-Polsterschiene 
Mann Verband Frau
Darf in keiner Rucksackapotheke fehlen: Ein Verband zur Wundversorgung.© Adobe Stock/Mediteraneo

Die Grundausstattung eines Erste-Hilfe-Sets ist für Tageswanderungen meist vollkommen ausreichend. Wer Mehrtageswanderungen oder Wanderungen mit mehreren Personen unternimmt, sollte das Set aber entsprechend der Tour und den Tourenmitgliedern anpassen.

So sind zusätzliches Verbandsmaterial und weitere Wundpflaster oftmals ratsam. Auch ist es von Vorteil, wenn das Erste-Hilfe-Set noch zusätzliche leere Fächer für Schmerzmittel oder Medikamente bietet.

Kleine Sets für Tageswanderungen wiegen in der Regel bis zu 150 Gramm (ohne Rettungsdecke oder Biwaksack). Bei Mehrtagestouren oder bei Wanderungen, an denen mehrere Personen teilnehmen, sind umfassendere Erste-Hilfe-Sets die erste Wahl.

Größere Erste-Hilfe-Sets können schon einmal ein Gewicht von 400 Gramm oder mehr erreichen. Packmaß und Gewicht sind für Erste-Hilfe-Sets zweifellos wichtig. Dennoch gilt hier der Grundsatz: Sicherheit geht vor.

Immer mehr Outdoor-Hersteller bieten eigene, für den Wander- und Bergsport konzipierte Erste-Hilfe-Sets an. Die allermeisten von ihnen decken die Grundausstattung schon gut ab. Eine gute Rucksackapotheke lässt sich aber auch problemlos selbst zusammenstellen. Alle notwendigen Gegenstände und Erste-Hilfe-Taschen zum selbst bestücken sind meist in Apotheken erhältlich.

Erste-Hilfe-Taschen

Die Erste-Hilfe-Taschen bestehen in der Regel aus robustem Nylon und sind durch ihre rote Farbe gut erkennbar. Sie haben meist einen Rundumreißverschluss und viele Modelle lassen sich wie ein Mini-Koffer aufklappen. Vor allem im Outdoor-Bereich von Vorteil sind gummierte Taschen mit Spezial-Rollverschluss, die wasserdicht sind.

Durchdachte Taschen lassen sich ausklappen und besitzen viele thematisch geordnete Fächer. Der Inhalt solcher Sets ist in den meisten Fällen nicht in Plastikbeuteln verpackt. Das ist bei kleineren Erste-Hilfe-Sets oftmals der Fall.

Manche Erste-Hilfe-Sets besitzen auch Gürtelschlaufen. Das ist vor allem für kleine und mittlere Taschen sinnvoll, um sie außen (z.B. am Klettergurt) zu befestigen.

Darauf sollten Sie beim Erste-Hilfe-Set achten

 

  • Das Erste-Hilfe-Set sollte ausklappbar, übersichtlich und "thematisch" geordnet sein (außer bei kleinen Leicht-Sets)
  • Die Erste-Hilfe-Anleitung sollte gut verständlich und praxisnah sein.
  • Die Tasche sollte einen Rundum-Reißverschluss besitzen.
  • Bei Tages-/Familienwanderungen sind Pflaster, bei extremeren und Mehrtagetouren Verbände und Binden wichtiger.
  • Mindestens einmal jährlich sollte das Set auf Haltbarkeit und Zustand überprüft werden.

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