Skitour: Die richtige Vorbereitung
Um sicher auf Skitour zu gehen, sollte die Tourenplanung und -vorbereitung immer nach einem standardisierten Schema ablaufen. Doch was gilt es bei der Lawinenlage, beim Wetter und bei der Ausrüstung zu beachten? Hier findet ihr die Antworten.
Skitouren werden, gerade in den Bayerischen Hausbergen immer beliebter. Kein Wunder, gibt es doch auch kaum etwas schöneres als nach einem gemütlichen Aufstieg in Spitzkehren die Winterliche Bergwelt auf sich wirken zu lassen und im Anschluss frisch verschneite Hänge herunterzugleiten. Wir erklären dir, worauf du vor einer Skitour unbedingt achten musst.
Lawinen- und Wetterverhältnisse prüfen
Hierbei zählen nicht nur der momentane Status, sondern unbedingt auch die Verhältnisse der vergangenen Tage! Außerdem muss der Lawinenlagebericht konsultiert und vor Ort (und auf Tour) interpretiert werden!
Gelände beurteilen
Anhand der Führerliteratur die Tour nach den maximal auftretenden Schwierigkeiten, den persönlichen Wünschen und dem Können auswählen. Mit einer topografischen Karte etwaige Ausweichziele bestimmen und neuralgische Gefahrenstellen (bezogen auf die momentane Lawinengefahr) erarbeiten: Diese beinhalten zum Beispiel den steilsten Hangabschnitt, Schattenhänge, steile Rinnen etc.
Gruppenmitglieder beurteilen
Wer geht alles mit? Ein häufig unterschätzter Faktor, da die Tour auf das Können des schwächsten Teilnehmers abgestimmt sein muss. Denn abgesehen von einem erhöhten Risiko durch Überforderung, kann sich die Faszination des Skitourengehens für Einsteiger so schnell erledigen.
Interpretation des Lawinenlageberichtes
Wie wichtig das genaue Lesen des Lawinenlageberichts (LLB) ist, zeigen die Auswertungen der Lawinenunfälle in Bezug auf den für den Unfalltag aktuell ausgegebenen LLB. In den allermeisten Fällen waren die akuten Gefahrenstellen im LLB deutlich aufgezeigt.
Die richtige Ausrüstung auf Skitour
Die drei wichtigsten Utensilien bei Ski- oder Schneeschuhtouren sind Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) sowie Lawinenschaufel und -sonde. Ein ABS-Rucksack zählt zwar nicht zur Standard-Ausrüstung, kann aber von Vorteil sein.
• LVS-Geräte: Die Batterien müssen im Sommer herausgenommen werden. So verhindert man etwaiges Auslaufen und Schäden am Gerät. Außerdem sollten Batterien jede Saison ausgewechselt und ihr Ladezustand regelmäßig und vor jeder Tour überprüft werden. Die vom Hersteller angegebenen Wartungsintervalle der Geräte unbedingt einhalten! (Software-Updates etc.)
• Lawinenschaufel und -sonde: Sie haben ebenfalls eine vom Hersteller maximal angegebene Lebensdauer und müssen regelmäßig, vor allem aber vor dem ersten Einsatz nach der Sommerpause, auf Funktionstüchtigkeit überprüft werden.
• ABS-Rucksack: Die maximale Nutzungsdauer liegt bei zehn Jahren. Vor dem ersten Einsatz und nach einer langen Einlagerungszeit im Sommer sollte eine Probeauslösung gemacht werden, um die Funktionsfähigkeit zu gewährleisten.
• Entscheidungshilfen: Ob "SnowCard", "Stop or Go" oder die "3 x 3 Filtermethode". Alle drei Strategien verfolgen das Ziel, das Restrisiko für den einzelnen Tourengeher so gering wie möglich zu halten. Welche Strategie dabei zum Einsatz kommt, spielt eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist: Besser eine Methode perfekt beherrschen, als alle Entscheidungsstrategien nur ein bisschen zu kennen!