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wandern

Auf den Lilienstein über der Elbschleife: Wandern in der Sächsischen Schweiz

Anspruch:
schwer
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
4.3 km
Aufstieg:
270 m
Abstieg:
270 m

Tafelberg mit Elbpanorama. Der Lilienstein ist der einzige rechtselbische Tafelberg. Gleichzeitig dürfte er auch die schönste Aussicht haben, denn rund um ihn herum fließt die Elbe. Noch heute erinnert ein Obelisk dort oben an August den Starken.

Beschreibung

Was für ein Ausblick, den der Lilienstein bietet! Auf seinen nördlichen Felspfeiler gelangt man über abenteuerliche Eisentreppen und über eine Brücke. Von oben blicken wir dann nach Rathen zur Bastei, und ganz im Norden kann man schon Pirna erkennen.

Nach Westen hin genießt man luftige Tiefblicke auf Königstein, während die gleichnamige Burg uns quasi gegenüber liegt. Im Süden grüßt Bad Schandau romantisch durchs Elbtal herüber, und ein Stück weiter elbaufwärts imponieren die schroffen Schrammsteine. Eher sanft erhebt sich dahinter die etwas höhere Waldkuppe des Winterbergs.

Neben dem tollen Panorama gibt es hier oben auch noch eine Einkehrmöglichkeit mit einem schönen Gastgarten – klar, dass dieser Berg zu den beliebten Ausflugszielen in der Sächsischen Schweiz zählt.

Die Geschichte des Liliensteins

Touristisch erschlossen wurde der Berg im 19. Jahrhundert; die Bergwirtschaft, damals klein und beschaulich, öffnete ihre Pforten im Jahr 1873. Teilweise stammen die Stufen des beschriebenen Anstiegs von Süden bereits aus dem Jahr 1708. Der damalige Baudenwirt Bergmann erbaute dann den Nordanstieg um 1900.

Eine Materialseilbahn führt hier herauf, um die Hütte mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen zu versorgen. Da kann man nur froh sein, dass Pläne einer Bergbahn gegen Ende des 20.Jahrhunderts nie umgesetzt wurden – genauso wenig wie die an der Bastei. So ist der Lilienstein auch weiterhin den Wanderern vorbehalten.

Dass heute hier am Lilienstein wieder Wanderfalken leben, ist einem besonderen Projekt zu verdanken – bis in das Jahr 1996 wurden hier 69 Jungfalken ausgewildert. Hierzu wurde ein Auswilderungskäfig an den unzugänglichen Wänden der Ostseite des Liliensteins installiert. Das Projekt wurde durch das Aussterben dieser Greifvögel am Lilienstein begründet, denn um 1970 war dort kein einziger Wanderfalke mehr zu finden.

Die Westseite des Liliensteins ist den Kletterern vorbehalten. Das beliebte Klettergebiet erreicht man durch lange und durchaus exponierte Anstiege. So hat der Lilienstein drei reine Klettergipfel zu bieten: den Liliensteinwächter, die Liliensteinnadel und den "Heini".

Rundwanderung zum Lilienstein

Autofahrer starten bei den Parkplätzen an der Bahnlinie und gehen entlang der Elbe zur Fähre; Bahnfahrer gehen vom S-Bahnhof "Königstein" dorthin. Mit der Fähre setzen wir über nach Halbestadt. Dort geht es zunächst auf dem geteerten Radweg ein kurzes Stück nach links, dann nehmen wir die Straße rechter Hand mit dem Wegweiser "Lilienstein". In der Folge führt der gepflasterte Weg steil bergauf.

An der nächsten Wegkreuzung halten wir uns links, gehen weiter steil bergauf und gelangen so nach einer Rechtskurve auf freie Wiesen und Felder mit dem ersten Blick auf den Lilienstein. An einer Straße gehen wir kurz links zum Panoramahotel Lilienstein und folgen dort rechter Hand dem Feldweg leicht bergan bis zum Fuß des Liliensteins am Waldrand. Hier nehmen wir nun den Südaufstieg steil bergan durch den Wald. Dann steigt man über die Eisentreppen hinauf zum Gipfelplateau (415m).

Linker Hand geht es über weitere Eisentreppen und eine Brücke auf den Westpfeiler (411m) des Tafelbergs – etwas luftig sind die Ausblicke von hier oben schon.

Nehmen wir diesen Weg wieder zurück, gelangen wir zur Gaststätte, von der aus wir über einen Weg mit vielen Aussichtspunkten am West- und Südrand des Berges in südlicher Richtung weiterwandern.

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Nachdem wir diese aussichtsreiche Runde passiert haben, geht es mit dem Wegweiser "Nordabstieg" über die Eisentreppen steil bergab. Dann nehmen wir die Obere Kirchleite rechter Hand und folgen dem Wegweiser "Königstein, Halbestadt". An der nächsten Weggabelung, noch im Wald, geht es linker Hand über den Kirchweg wieder hinunter nach Halbestadt.

Die restliche Wegstrecke entspricht der Aufstiegsroute. Genauso geht es dann auch mit der Fähre wieder zurück nach Königstein. Auto- und Bahnfahrer gelangen so zurück zu ihren Ausgangspunkten.

Variante zum Lilienstein entlang der Elbe

Wer noch etwas weiterwandern möchte, dem bietet sich eine schöne Alternative: Dazu geht man nach dem Nordabstieg vom Lilienstein nicht rechter Hand in die Obere Kirchleite, sondern wendet sich nach links in Richtung "Waltersdorf", vorbei am Waldfriedhof. Bei den folgenden Wegkreuzungen wandert man jeweils weiter geradeaus und gelangt so zur Fahrstraße von Waltersdorf nach Ebenheit. Diese überquert man und läuft in der Folge über den Lottersteig hinunter zur Elbe; dort geht‘s rechter Hand flussaufwärts zurück nach Rathen. Dieser Wegabschnitt ist wohl einer der beschaulichsten entlang der Elbe.

Zurück zum Ausgangspunkt geht es dann für alle mit der alten Gierseilfähre über die Elbe und weiter zum Bahnhof Kurort Rathen. Bahnfahrer können dann direkt in den Zug steigen, um zu ihrem Ausgangsort zurückzufahren, und die Autofahrer fahren ebenfalls mit der Bahn zurück nach Königstein (in Richtung Bad Schandau/Schöna).

In Königstein ist es entlang der Elbe dann nicht mehr weit bis zu den ­Parkplätzen.

Touren-Charakter

Wanderung auf breiten Schotter- und Wanderwegen, in Gipfelnähe Westpfeiler über Eisenstufen, sonst Kategorie rot

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Bahnhof Königstein (126m) bzw. Parkplatz »Königstein« oder Fähranleger Halbestadt (126m).

Endpunkt

Bahnhof Königstein (126m) bzw. Parkplatz »Königstein« oder Fähranleger Halbestadt (126m).

Route

Königstein - Lilienstein 1.15Std. - Königstein 1.15Std.

Höchster Punkt

Lilienstein (415m)

Mein Tipp für den Tourenausklang:

In Königstein bietet sich noch die Besichtigung der gleichnamigen Festung mit ihrer Ausstellung zur Geschichte Königsteins an. Die Bergfestung zählt architektonisch und historisch zu den interessantesten ihrer Art in Europa.

Zu Fuß ist der Weg dorthin bei Tour 26 beschrieben; ebenso bietet sich die Auffahrt mit dem Sächsisch-Böhmischen Nationalparkexpress an (und natürlich auch die Abfahrt).

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