Wandern mit Stöcken: Besser gehen mit Trekkingstöcken
Einst belächelt, gehören sie längst zur Grundausrüstung eines jeden Bergwanderers: Längenverstellbare Wander- oder Trekkingstöcke, die ein knieschonendes Gehen ermöglichen. Wir sagen dir, worauf man beim Einsatz von Trekkingstöcken achten sollte.
Dass man auf vier Beinen sicherer steht als auf zwei, ist eine Binsenweisheit. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass heutzutage immer mehr Bergwanderer zum Vier-Beiner mutieren – dank verstellbarer Trekkingstöcke. Moderne Trekkingstöcke bestehen aus Aluminium oder Carbon, sind leicht und trotzdem sehr stabil.
In der Regel gibt es sie zwei- oder dreiteilig, stufenlos zwischen 70 und 140 Zentimetern in der Länge verstellbar. Dadurch können sie schnell am Rucksack verstaut werden (die meisten Rucksäcke haben dafür spezielle Schlaufen) und zudem auf die verschiedenen Anforderungen im Gelände sowie auf verschiedene Körpergrößen angepasst werden.
Gehen mit Trekkingstöcken: alles Infos im Überblick
In diesem Artikel verraten wir dir
- Worauf es beim Gehen mit Trekkingstöcken ankommt
- Warum du auf die Verletzungsgefahr von Trekkingstöcken achten musst
- Wichtige Tipps zum Gehen mit Trekkingstöcken
- Welche Modelle die Planet-Outdoor-Redaktion für diese Wandersaison empfiehlt
Gehen mit Trekkingstöcken: Übung macht den Meister
Es macht Sinn, das Gehen mit Stöcken zuerst einmal auf gut ausgebauten Wegen zu üben. Prinzipiell entspricht die grundlegende Gehtechnik mit Teleskopstöcken der Diagonaltechnik beim Nordic-Walking. Wenn das rechte Bein nach vorne geht, wird der linke Arm samt Stock ebenfalls nach vorne gebracht und umgekehrt.
Dabei werden große Teile des Oberkörper- und Rucksackgewichts über die Armmuskulatur auf die Stöcke übertragen und somit nach unten auf den Boden verteilt. Das entlastet die Gelenke (oberes und unteres Sprunggelenk, Knie- und Hüftgelenke) sowie die Muskulatur der unteren Extremitäten und verringert somit die körperliche Beanspruchung auf der Bergtour; dies gilt vor allem beim leichtem bis steilem Bergabgehen.
Beim Bergaufgehen spielt diese Form der Entlastung keine Rolle. Hier steht vor allem der unterstützende, kraftsparende Effekt im Vordergrund. Mit jedem Schritt nach oben wird durch aktives Schieben mit den Armen die Beinmuskulatur spürbar entlastet. Nach kurzer Zeit schon hat man den »Dreh mit den Stöcken« heraus und mag auf die Unterstützung durch Trekkingstöcke nicht mehr verzichten.
Achtung, Verletzungsgefahr beim Gehen mit Trekkingstöcken
Durch die scharfen Stahlspitzen der Trekkingstöcke besteht beim unachtsamen Hantieren eine erhebliche Verletzungsgefahr. Das gilt auch und vor allem beim Transport am Rucksack. Hier passieren schnell einmal, etwa beim Umdrehen in der Seilbahn, in der Hütte oder auf engen Wegabschnitten, Schürfverletzungen beim Nachbarn (in Seilbahnen Rucksack grundsätzlich abnehmen!).
Deshalb immer die Spitzen nach unten drehen oder besser prinzipiell die Schutzkappen beim Transport aufgezogen lassen. Bei schmalen, steilen Wanderwegen, aber auch auf Klettersteigen, wo der Hintermann eventuell nahe aufrückt, kann es ebenfalls leicht zu Verletzungen kommen. Deshalb immer auf ausreichenden Abstand zum Vordermann achten!
Tipps für das Bergaufgehen mit Trekkingstöcken
- Schon durch den Einsatz eines einzelnen Stockes kann im Aufstieg allein durch das »dritte Standbein« (verbessertes Gleichgewicht) Kraft eingespart werden.
- Optimale Stocklänge: Vom Boden bis zum leicht angewinkelten Unterarm. Auch hier muss man die individuell optimale Länge herausfinden.
- Durch bewusstes Schieben mit den Armen mit der "Doppelstock-Technik" (ähnlich dem Skilanglauf) wird eine erhebliche Kraftersparnis erreicht.
Tipps für das Bergabgehen mit Trekkingstöcken
- Durch den Einsatz beider Stöcke beim Bergabgehen wird die größte Entlastung der unteren Extremitäten erreicht.
- Optimale Stocklänge: vom Boden bis zum waagerecht gehaltenen Unterarm, die Handfläche liegt direkt auf dem Knauf des Griffes.
- Bei gleichmäßiger Hangneigung werden die Stöcke am besten im Diagonalschritt eingesetzt.
- Je größer die Hangneigung, desto unterschiedlicher müssen auch die Stöcke gesetzt werden. Das bedeutet zwar eine erhöhte Anforderung an Aufmerksamkeit und Koordination, aber gleichzeitig auch eine deutliche Erleichterung – vorausgesetzt, man ist geübt.
- Stöcke und Arme so körpernah wie möglich führen, um die Kraftübertragung optimal auszunutzen.
Tipps für Querung von Hängen mit Trekkingstöcken
- Bei Querungen kommt es auf die Länge der Querung an. Für kurze Stücke empfiehlt es sich, den bergseitigen Stock einfach nur weiter unten zu greifen; für längere Querungen sollte der bergseitige Stock kürzer gestellt werden.
Mit dem richtigen Produkt sicher unterwegs
Seit Jahren spezialisieren sich namhafte Hersteller darauf, Trekkingstöcke im Hinblick auf die oben angesprochenen Sicherheitsaspekte weiter zu entwickeln. Jahr für Jahr erscheinen dabei neue Produkte, die in ihren Technologien noch weiter verfeinert wurden, langlebiger sind und auch noch größere Sicherheit gewährleisten. Deshalb lohnt sich auch ein Blick in unsere Kaufberatung für Falt- und Teleskopstöcke.
Herausragende Produkte, die wir dir für die nächste Wandertour empfehlen, sind:
Rothwild Wanderstöcke – Steinbock
Black Diamond Trail Cork
Cascade Mountain Tech Trekkingstöcke
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