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Wandergenuss
wandern

Wanderung im Allgäu: Vom Tegelberg nach Neuschwanstein

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:45 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
1190 m

Durch das königliche Jagdrevier. Der Tegelberg, auf dem man zahllose Paraglider beim Start beobachten kann, bietet herrliche Tiefblicke auf das Alpenvorland und informative Nahblicke zu den Nachbarbergen. Auf einfachen Wegen geht es vorbei an königlichen Jagdhütten hinab zum Flüsschen Pöllat, über dem das Märchenschloss Neuschwanstein in den Himmel ragt.

Herbstnebel wabert am Morgen um Schloss Neuschwanstein.wandern, mittel
Herbstnebel wabert am Morgen um Schloss Neuschwanstein.© Bernhard Irlinger
Beschreibung

Vor der Bergstation der Tegelbergbahn führt ein Weg rechts hinab zum nahen Tegelberghaus. Wir halten uns links und betreten nach wenigen Metern das Naturschutzgebiet Ammergauer Alpen, das zu den ausgedehntesten in Deutschland zählt. Über Bergwiesen wandern wir zu einem Bergkamm, von dem sich der Blick nach Süden öffnet.

Der breite Weg, der an einer harmlosen Felsstelle mit einer Kette entschärft wurde, leitet jetzt ein kurzes Stück durch die steilen Südhänge des Branderschrofen abwärts und quert dann in gleichbleibender Höhe nach Osten. Bald führt uns ein kurzer Anstieg ohne große Mühe zur Wegkreuzung am Branderfleck genannten Sattel hinauf. Wer die Ahornspitze nicht besteigen möchte, der biegt hier rechts in den gut ausgebauten Reitweg ein. 

Tegelberg nach Neuschwanstein mit Abstecher zur Ahornspitze

Wir gehen am Branderfleck geradeaus. Der jetzt schmale, erdige Weg windet sich in Kehren durch den Wald aufwärts zum Ostrücken der Ahornspitze. Anschließend queren wir in gleichbleibender Höhe den Hang, bis wir links auf ein schmales Steiglein abzweigen. In Kehren steigen wir durch den Latschenhang zu einer Scharte hinauf, an der sich der Blick nach Osten auf die Felsgipfel im Herzen der Ammergauer Alpen öffnet.

Hält man sich in der Scharte rechts, ist ein aussichtsreicher Vorgipfel schnell und problemlos zu erreichen. Von der Scharte links hinauf zieht ein etwas steilerer und anspruchsvollerer Steig durch Latschen und an Felstürmen vorbei hinauf zum nahen Gipfel der Ahornspitze (1780 m), von dem wir den herrlichen Rundumblick genießen. Vom Gipfel steigen wir anschließend wieder zum Querweg hinab.

Geht man auf ihm nach links, kann man am nahen Ahornsattel rechts in einen schmalen, rot markierten Steig einbiegen. An der nächsten Weggabelung hält man sich wieder rechts und steigt zum Reitweg ab, den man wenig später oberhalb der Ahornhütte erreicht. Da dieser Weg in recht schlechtem Zustand ist, empfiehlt es sich, dem vom Aufstieg bekannten Weg zurück zum Branderfleck zu folgen. 

Abstieg in die Bleckenau 

Hier biegen wir in den breiten Reitweg ein, der nach Süden in Kehren abwärts läuft. An der Ahornhütte geht er in eine Forststraße über, die uns zur geteerten Straße durch das Pöllattal hinabführt. Über sie kann man rechts Richtung Hohenschwangau wandern.

Wir halten uns jedoch links und folgen der Straße, die uns in 10 Minuten zu den wundervoll gelegenen Wiesen der Bleckenau leitet. Links liegt etwas erhöht die urige, im ehemaligen königlichen Jagdhaus untergebrachte Wirtschaft, von der aus man auch mit dem Bus nach Hohenschwangau und zur Talstation der Tegelbergbahn zurückkehren kann. 

Zwei Wegvarianten zum Schloss Neuschwanstein

Zum einen können wir in der Bleckenau die Pöllat überqueren und kurz darauf rechts in eine Forststraße einbiegen. Sie steigt sanft an und quert dann die bewaldeten Nordhänge am Fuß des Säulings, ehe sie abwärts zu einer Kreuzung oberhalb von Schloss Neuschwanstein führt.

Zum anderen können wir einfach der Teerstraße, auf der wir das letzte Stück in die Bleckenau angestiegen sind, wieder bergab folgen. Auf ihr verkehren nur die kleinen Pendelbusse und sie führt uns bald direkt an der sprudelnden Pöllat entlang, an der Kinder wunderschöne Spielplätze finden. An der Kreuzung oberhalb von Schloss Neuschwanstein führen beide Varianten wieder zusammen.

Von dort folgen wir dem viel begangenen Teerweg abwärts. Bald führt rechts ein Abstecher zur Marienbrücke, den wir uns nicht entgehen lassen. In atemberaubender Höhe überspannt der schmale Steg die Pöllatschlucht und bietet einen herrlichen Blick auf das nahe Schloss Neu­schwan­stein, zu dem uns anschließend der Teerweg steil abwärts führt. 

Durch die Pöllatschlucht wandern

Vor dem hoch aufragenden Schloss biegen wir rechts in den Treppenweg, der in das Tal der Pöllat hinabführt. Bald geht der Blick hinauf zum rauschenden Wasserfall, über dem sich in schwindelerregender Höhe auf dem zerbrechlich wirkenden Mariensteg zahlreiche Touristen drängen. Der Weg folgt der für kurze Zeit wieder zahmen Pöllat, die als Abenteuerspielplatz zur Rast einlädt.

Doch bald rücken die Hänge wieder nahe zusammen und das Flüsschen rauscht in schäumenden Kaskaden zu Tal. Den untersten, engen Abschnitt der Pöllatschlucht überwinden wir auf einem schmalen Steg, der an einer senkrechten, glatten Felswand entlangführt. Kurz darauf treffen wir an der ehemaligen Gipsmühle auf einen Fahrweg, dem wir nach rechts folgen.

An einer Gabelung geht es rechts auf den breiten Kiesweg, der dem Lauf der Pöllat folgt. Bald überqueren wir rechts die Pöllat, biegen links in einen Kiesweg und wandern über sanft ansteigende Wiesen zur nahen Talstation der Tegelbergbahn. Direkt neben der Talstation kann man zum Abschluss der Tour die Grundmauern einer römischen Therme besichtigen. Unterschiedlich temperierte Bäder sorgten für Erholung und lassen den gehobenen Lebensstil von vor nahezu 2000 Jahren erahnen. 

Vom Tegelberg nach Neuschwanstein: Die Wanderung kompakt

  • Über das Tegelberghaus betrittst du recht schnell das Naturschutzgebiet der Ammergauer Alpen, in welchem bald ein Bergkamm eine schöne Aussicht nach Süden bietet
  • Über den Brandlerfleck wartet dann der Ostrücken der Ahornspitze, dessen Gipfel wenig später einen erneut beeindruckenden Rundumblick parat hat
  • Von dort bietet sich ein Reitweg als Abstiegsroute an. Über die Forststraße und einen geteerten Weg geht es hinab in das Pöllattal
  • Vorbei an herrlichen Blumenwiesen der Bleckenau bieten sich dir zwei Optionen, zum Schloss Neuschwanstein zu gelangen. Beide Varianten treffen sich dann im weiteren Verlauf der Wanderung wieder.
  • Nahe dem Tal der Pöllat gehend, kommst du an dem rauschenden Fluss vorbei, den es über einen Steg in luftiger Höhe zu überqueren gilt
  • Dem Lauf der Pöllat folgend erreichen wir über Wiesen schließlich wieder die Talstation der Tegelbergbahn

Touren-Charakter

Der Abstieg in die Bleckenau und der Rückweg zum Ausgangspunkt führen über breite Wege und Forststraßen. Ab Bleckenau verkehren Kleinbusse.

Ausgangspunkt

Die Tegelbergbahn (Fahrplanauskunft unter Tel. 08362/983 60).

Endpunkt

Die Tegelbergbahn (Fahrplanauskunft unter Tel. 08362/983 60).

Route

Branderfleck 0:35 Std., zur Ahornspitze 0:35 Std., Branderfleck 0:25 Std., Bleckenau 1:30 Std., Rückweg zur Tegelbergbahn-Talstation 1:40 Std.

Jagdrevier und Märchenschloss

1832 ließ Kronprinz Maximilian, der spätere Bayernkönig Max II., auf den Ruinen einer mittelalterlichen Burg Schloss Hohenschwangau erbauen. Auf Anweisung des passionierten Jägers wurden die nahen Ammergauer Alpen als königliches Jagdrevier mit breiten Reitwegen und Unterkunftshäusern erschlossen. So entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts die königlichen Jagdhäuser auf dem Tegelberg und in der Bleckenau. Der Weg führt uns durch das Naturschutzgebiet Ammergauer Alpen, eines der größten in Deutschland, und folgt der anfangs gutmütigen Pöllat, die bei Schloss Neuschwanstein eine wilde Schlucht gegraben hat.

Angefacht durch seine romantische Mittelalterbegeisterung und angeregt durch einen Besuch der Wartburg ließ König Ludwig II., der einen Großteil seiner Jugend auf dem nahen Schloss Hohenschwangau verbrachte, hoch über der Pöllatschlucht ab 1869 Schloss Neu-Hohenschwangau erbauen. Bis zu seinem Tode im Jahre 1886 wurde an diesem Gesamtkunstwerk gearbeitet, das bis auf den Bergfried und die Kapelle größtenteils fertiggestellt wurde. Erst ab 1890 bürgerte sich für das Schloss, das heute zu den größten Touristenmagneten in Deutschland zählt, der Name Neuschwanstein ein.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.