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Bergwandern
wandern

Wandern Zugspitz Region: Zum Seebensee

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Malerischer Hochgebirgssee in der ­Mieminger Kette. Der Seebensee ist wohl einer der schönsten Bergseen in den Alpen. Den Anblick seines smaragdgrünen Wassers, in dem sich Felswände spiegeln, sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Vor allem, weil der Weg dorthin bequem und eben ist, denn wir sparen uns mit der Ehrwalder Almbahn einige Höhenmeter.

Beschreibung

Auf die Ehrwalder Alm 

Unsere Tour beginnt völlig entspannt, denn wir schweben in den kleinen Gondeln der Ehrwalder Almbahn gute 500 Höhenmeter aufwärts. Oben ausgestiegen ist die Bergschau wirklich grandios. Wir blicken weit hinunter in das Ehrwalder Becken, während uns in nördlicher Richtung die steilen und unwirtlichen Felswände der Zugspitze alles versperren. Ein imposanter Anblick. Dann wandern wir von der Bergstation am großen Tirolerhaus zum Almweg hinunter. Nur wenige Meter rechts von uns liegt der Berggasthof Ehr­walder Alm, den wir uns für die Rückkehr vormerken. Wir hingegen folgen nun links dem breiten Wanderweg, der gemächlich ansteigt. Die Seebenalm und der gleichnamige See sind bereits angeschrieben. Vorbei am Gasthof Alpenglühn steigt unser Almsträßchen über drei Serpentinen etwas steiler an, es wird jedoch nie ungemütlich. Immer mehr hingegen steigert sich die Aussicht. Je weiter wir uns vom riesigen Block der Zugspitze entfernen, umso besser erkennen wir den felsigen Gipfelaufbau.

Panoramawege 

Die beiden Abzweigungen ins Gaistal lassen wir unberücksichtigt. Dieses hoch gelegene Bergtal verbindet Ehrwald mit Leutasch und Scharnitz, zudem trennt es die ­Mieminger Bergkette mit dem Hochplattig vom Wettersteinmassiv mit der Zugspitze. Das Tal ist vor allem bei Mountainbikern beliebt, die die Zugspitze auf zwei Rädern umrunden. Kaum haben wir die Höhe erreicht, wird der Weg schon wieder eben und führt durch einen lichten Bergwald. Nach einem ­kurzen Stück zweigt links von der Straße ein schmaler Wanderweg zur ­Seebenalm ab. Den schnappen wir uns, denn er ist viel schöner und abwechslungsreicher als das Almsträßchen. Im leichten Auf und Ab führt er uns nach Westen. Schließlich, nach einem erneuten kleinen Anstieg, lichtet sich der Wald und wir blicken das erste Mal nach Süden. Etwas tiefer liegt die Seebenalm und dahinter ragt die Sonnenspitze auf.

Über die Alm zum See 

Jetzt wissen wir, dass unser Ziel nicht mehr weit ist. Zunächst leicht bergab und wieder etwas aufwärts erreichen wir die Seebenalm. Hier müssen wir unsere Kräfte noch einmal motivieren, um vor allem dem Duft von Apfel­strudel zu widerstehen. Denn wer sich jetzt zu einer Einkehr niederlässt, wird sich nur ungern erneut aufraffen. Aber zum Seebensee sind es nur noch 20 Minuten. Dafür folgen wir einfach dem Almsträßchen weiter bergauf. Und nach ein paar Kurven haben wir es wirklich geschafft. Direkt vor uns duckt sich der Seebensee unter den Felswänden des Tajakopfs, des Drachenkopfs und der Sonnenspitze. Was für ein Anblick – da fehlen uns die Worte. Gerne umrunden wir den See, an dessen südlichem Ende sich die Zugspitze im Wasser spiegelt. Wenige Schritte vom Ufer entfernt liegt die Talstation der Materialseilbahn der Coburger Hütte. Sie ist Ausgangspunkt für viele Touren in den Mieminger Bergen. Da überlegen wir gerne, ein zweites Mal zu kommen. Für heute ist es jedoch genug und wir steigen wieder abwärts zur Seebenalm.

Seebenalm und zur Bergstation 

Jetzt ist Zeit sich etwas zu gönnen, liegt doch noch der lange Rückweg vor uns. Auf der sonnigen Terrasse ist hoffentlich ein Plätzchen frei und die Schlange der Selbstbedienung kurz. Es gibt deftige Tiroler Küche wie Kaspressknödel mit Kraut, Linseneintopf und Erbsensuppen. Die Kuchen sind alle hausgemacht und mehr als lecker.Mit neuer Energie versorgt machen wir uns auf den Rückweg. Wer mag, folgt nun zur Abwechslung dem Almsträßchen. Das steigt zu Beginn etwas an. Dann können wir nach links einen kurzen Abstecher zu einem Aussichtsbalkon unternehmen. Danach wandern wir in östlicher Richtung wieder durch den Bergwald und erreichen bald unseren Hinweg. Nun nur noch über die Kurven bergab sind wir wieder an der Bergstation der Ehrwalder Almbahn.

Touren-Charakter

Mittelschwere, weil längere Wanderung auf Almsträßchen und kleinen Bergwegen, obwohl wir uns den Großteil des Aufstiegs mit der Bahn erleichtern. Keinerlei technische Schwierigkeiten. Rund um den See jedoch schmale Bergpfade.

Ausgangspunkt

Talstation Ehrwalder Almbahn, GPS 47.387591, 10.938124;

Endpunkt

Talstation Ehrwalder Almbahn, GPS 47.387591, 10.938124;

Das Ehrwalder Becken

Der Ehrwalder Talkessel, den wir so schön von der Bergstation der Ehrwalder Almbahn sehen, war vor gut vier Jahrtausenden noch ein See, dessen Abfluss dann nach Norden hin Richtung Garmisch durchgebrochen ist. So bildeten sich Moore; das Wasser ist aber inzwischen abgelaufen und der Seegrund durch Kanäle entwässert. Der letzte Rest des früheren Sees findet sich noch bei Biberwier als Hochmoor, das viele – auch bedrohte – Tier- und Pflanzenarten beheimatet und unter Naturschutz steht.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.