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Bergwandern
wandern

Wandern Zugspitz Region: Unterwegs am Sonnenberg

Anspruch:
schwer
Dauer:
07:00 Std.
Länge:
15.9 km
Aufstieg:
950 m
Abstieg:
950 m

Spannende Runde mit Überraschungen. Drei Hütten, drei Gipfel, einige Gipfelchen, viele Tiefblicke und noch mehr Ecken, an denen sich das Landschaftsbild vollkommen ändert - diese Runde hat einiges zu bieten. Aber sie fordert auch: z.B. Abenteuergeist.

Beschreibung

Die ersten zwei Kilometer gehören zum Aufstieg aufs »Oberammergauer Matterhorn«, wie der Kofel mit nur ganz leichter Übertreibung auch genannt wird. Und wie es sich für einen Aufstieg zu einem Berg dieses Namens gehört, ist es ordentlich steil. Vom ersten Meter an.

Hinein ins Vergnügen 

Zunächst geht’s kurz durch den Wald, dann über eine Wiese, anschließend in vielen, vielen Kehren wieder durch den Wald. Der Weg ist allerdings so gut und gleichmäßig steigend angelegt, dass sich die Anstrengungen in Grenzen halten. Bei guter Kondition erreicht man nach 45 Minuten einen Sattel im Wald unterhalb des Kofel-Gipfels. Wer sich richtig fit fühlt, nimmt jetzt das »Matterhorn« mit. Der grandiose Tiefblick vom Gipfel (1342 m) auf die Dächer von Oberammergau kostet etwa 45 Minuten und ein paar drahtseilgesicherte Passagen. Wer den Abstecher auslassen will, hält sich an der Weggabelung im Sattel einfach links.

Mitten im Wald 

Die folgenden 45 Minuten zieht sich der Weg mehr oder weniger die Höhe haltend am waldigen Nordhang des Brunnbergs entlang. Hier und da geben die Bäume den Blick auf Oberammergau frei, außerdem würzen kurze felsige Passagen die Strecke. Nach der Durchquerung einer größeren Rinne kommt von unten ein Wanderweg herauf, der sich nach wenigen Minuten wieder nach rechts zur nahen Kolbensattelhütte verabschiedet. Man hält sich an dieser Stelle links und folgt der Ausschilderung zum Sonnenberg. Die folgende Viertelstunde geht es steil und mühsam in einigen Serpentinen den Nordhang hinauf bis zum Sonnenbergkamm.

Hoch am Kamm 

Der Kamm zieht sich mehrere Kilometer als schmaler und felsiger Grat mit einigen Gipfelchen und Felsnadeln dahin. Zur einen Seite geht es weit ins Oberammergauer Talbecken hinab, zur anderen Seite bricht das Gelände extra­steil ins Graswangtal ab. Direkt am Kamm, mal aber auch in den Flanken direkt darunter schlängelt sich der Weg dahin. Felsige Passagen gibt es oft, manchmal sind sie auch drahtseilgesichert. Und ganz oft geht es ordentlich runter. Kurz gesagt: Man sollte auf seine Schritte achten und die Aussicht nur im Stehen genießen. In diesem Stil ist man nun rund 70–90 Minuten unterwegs. In Abhängigkeit von der Übung und der Geschicklichkeit im Gehen auf schmalen und exponierten Pfaden können die Zeiten sehr, sehr unterschiedlich sein.

Zweimal Einkehr 

10 Gehminuten unterhalb des August-Schuster-Hauses (1564 m) trifft man auf einen breiten und an dieser Stelle sogar betonierten Weg. Rechts hinab geht es nun weiter – eigentlich. Dann würde man sich allerdings, schönes Wetter vorausgesetzt, einen lohnenden Tiefblick von der Hüttenterrasse zum Schloss Linderhof entgehen lassen. Und eine Einkehr. Wie auch immer die Entscheidung ausfällt: Rund 200 Höhenmeter unterhalb der Einmündung des Kammwegs in den breiten Betonweg zweigt rechts ein Weg mit der Ausschilderung zum Kolbensattel ab. 45 Minuten sind auf dem Schild angegeben, die gehen sich in der Regel aber ein bisschen schneller. Am Kolbensattel steht die nächste Hütte (1270 m), die zur Einkehr lockt – direkt am Weg, ebenfalls mit Terrasse, aber mit weniger Aussicht als am August-Schuster-Haus.Auf dem Grottenweg 

Eine breite Skipiste gibt den Weiterweg vor. An deren linkem Rand zieht ein Wanderweg schnurstracks talwärts. Je nach Geschmack kann man bereits nach 300 Metern oder erst nach 600 Metern auf eine Forststraße rechts im Wald hinausqueren. Diese führt zur Kolbenalm (1040 m), der dritten und letzten Einkehrmöglichkeit auf Tour. Nicht weit unterhalb zweigt ein Weg links zur Talstation der Kolbensesselbahn ab. Wer mit dem Zug angereist ist, sollte die Runde an dieser Stelle verlassen. Andernfalls bleibt man noch 200 Meter auf dem Kiesweg, bis rechts der Grottenweg abzweigt. An einigen naturpädagogischen Hinweisschildern vorbei läuft man über eine Wiese in den Wald hinein, der bald so finster wird, dass man sich nicht wundern würde, wenn ein Hobbit zwischen den efeuüberwucherten Felsen hervorspringen würde, die links und rechts des Weges herumliegen. Um die etwas verwunschene Stimmung abzurunden, läuft man schließlich am Friedhof entlang und passiert einen Felsüberhang namens Mariengrotte samt aller Zutaten, die eine Mariengrotte eben auszeichnen. 10 Minuten später ist man wieder am Ausgangspunkt angelangt.

Touren-Charakter

Nicht kurz und vor allem nicht einfach. Auf den teils schmalen, teils drahtseilgesicherten Wegen sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich.

Ausgangspunkt

Parkplatz 100m östlich des Friedhofs von Oberammergau am Waldrand

Endpunkt

Parkplatz 100 m östlich des Friedhofs von Oberammergau am Waldrand

Route

7Std.

Varianten von XL bis S

Die beschriebene Runde lässt sich verlängern oder verkürzen. Ersteres geht ganz einfach, indem man den Teufel­stättkopf (1758m) mit dazunimmt – dessen kleiner felsiger Gipfel ist vom August-Schuster-Haus in gut 30Min. erreichbar. Für eine Abkürzung der Tour quert man einfach vor dem Anstieg zum Sonnenbergkamm auf dem ausgeschilderten Wanderweg nach rechts zur Kolbensattelhütte; die Runde ist dann (ohne Kofel) in 3Std. zu schaffen – und schwierig ist sie dann auch nicht.

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