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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Weserbergland: Zur Teufelsbrücke im Deister

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:20 Std.
Länge:
10.8 km
Aufstieg:
270 m
Abstieg:
270 m

Von der sehenswerten Süntelbuchenallee im Kurpark von Bad Nenndorf geht es zum Belvedereaussichtsturm auf dem nördlichen Deister mit Blick bis zum Steinhuder Meer und weiter mit herrlichen Weserberglandausblicken zur Teufelsbrücke, wo sich durstige Kehlen in der Waldgaststätte laben können.

Der bewaldete Deister erhebt sich am Nordrand der Mittelgebirge. wandern, leicht
Der bewaldete Deister erhebt sich am Nordrand der Mittelgebirge.© Chris Bergmann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Das niedersächsische Staatsbad Bad Nenndorf am Nordfuß des Deisters entwickelte sich aus einer 1546 beschriebenen Schwefelquelle, die von der Landbevölkerung zu Heilzwecken aufgesucht wurde. Der dem Geist der Aufklärung verpflichtete Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel ließ die Quelle nach einem ärztlichen Gutachten der Universität Rinteln fassen, sein Sohn und Nachfolger, Landgraf Wilhelm IX., gründete 1787 den Kurpark mit den Badeeinrichtungen. Die Schwefelquellen gehören zu den stärksten Europas und wurden erfolgreich bei Rheuma, Gicht und Hautleiden eingesetzt.

An der Landgrafentherme  an der Kurhausstraße in Bad Nenndorf beginnt der historische Kurpark. Der Kasseler Hofgärtner Georg Wilhelm Homburg begann nach zweijährigen Studien in England 1792 mit der Ausgestaltung der Anlage, 203 Gehölzarten, 33 verschiedene Rosensorten und 37 Straucharten wurden auf 35 Hektar gepflanzt. 1806 ließ der Landgraf eine Sommerresidenz im klassizistischen Stil, das sogenannte Schlösschen (Lodge), erbauen, in dem er und seine Nachfolger bei zahlreichen Aufenthalten in Nenndorf residierten. Jeweils ab 14 Uhr öffnet das Schlösschen als Café mit Bad Nenndorfer Konditor- und Kaffeespezialitäten seine Türen und lädt zum Verweilen nach einem Spaziergang durch den Kurpark ein.

Vom Schlösschen an der Kurpromenade weisen Schilder zur Süntelbuchenallee am Südrand des Kurparks. Am Podbielski-Denkmal verlässt der mit dem Zeichen »x« markierte Europäische Fernwanderweg 1 den Kurpark südwärts, führt durch die Kugelahornallee zur Bundesstraße 65 und dahinter durch die Wälder des Erlengrundes, ehe er nach Unterqueren der Autobahn A2 den Wanderparkplatz Cäcilienhöhe  (0:50 Std.) erreicht, einen rege frequentierten Ausgangspunkt für Deister-Rundwanderungen. Hier geht es rechts versetzt geradeaus Richtung Aussichtsturm; während die »x«-Markierungen bald links Richtung Mooshütte abzweigen, steigen wir zum steinernen Belvedereturm (1:00 Std.) auf dem Strutzberg, wo der Blick bis zum Steinhuder Meer schweift.

Die Markierung »R3« schlängelt sich südwärts weiter im Wald und schwingt schließlich links in das romantische Bachtal Grover Grund ein, es führt hinauf zum Waldgast­haus Heisterburg-Teufelsbrücke (1:45 Std.). Während von der Heisterburg nur noch Reste der Wallanlagen zeugen, ist die sagenumwobene Teufelsbrücke, bei der das Waldgasthaus Heisterburg-Teufelsbrücke zur Einkehr lädt, noch zu sehen. Der Rundwanderweg »R3« – zugleich »x«-Markierung – führt nun nordwärts auf einer Treppe den Berg hinauf, am oberen Ende der Stufenanlage bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf das Rodenberger Auetal zwischen dem Kirchdorf Rodenberg und dem Deister.

»R3« und »x« leiten nun auf lauschigen Pfaden und schmalen Wegen nordwärts durch den Wald zum Waldgasthof Mooshütte (2:20 Std.), der zuletzt wiederum auf einer Stufenanlage erreicht wird. Von der Mooshütte leiten anfangs die »x«-Markierung, dann abkürzend namentliche Ausschilderungen zurück zur Cäcilien­höhe (2:40 Std.), von der der Europäische Fernwanderweg auf derselben Route durch den Erlengrund und den Kurpark zurückführt zum Ausgangspunkt an der Landgrafentherme (3:20 Std.) in Bad Nenndorf.

Deister – nördlichster Vorposten des Weserberglandes

Der Deister ist der Hausberg der Region Hannover und der nördlichste Vorposten des Weserberglandes. Der aus Kreidesandstein aufgebaute Schichtkamm erstreckt sich zwischen dem Staatsbad Bad Nenndorf und der historischen Altstadt von Springe, seine Aussichtstürme gewähren Panoramen weit ins Weserbergland hinein sowie bis zum Steinhuder Meer und den Moränenkuppen der südlichen Lüneburger Heide. Die Landeshauptstadt liegt nur 20 Kilometer weiter nordöstlich, während der bewaldete Deister das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands bildet und in 405 m Höhe gipfelt. Die Redensart »über den Deister gehen« bedeutet: verloren gehen, verschwinden. Der Sage zufolge rührt diese Redensart daher, dass in grauer Vorzeit die Opferpriester an der »Alten Taufe« auf dem Deister Dinge taten, die kein Geschichtsbuch verzeichnet, doch jeder ahnte.

Touren-Charakter

Waldwanderung auf zuweilen wurzeligen Wegen und Pfaden

Ausgangspunkt

Landgrafentherme Bad Nenndorf (70m), Parkplatz in unmittelbarer Nähe von Thermalbad, Kurpark und Tourist Information GPS-Koordinaten: 52.33665°N, 9.37611°E

Bad Münder am Deister

Die Stadt Bad Münder zwischen Deister und Süntel ist Heilbad mit Sole-, Eisen-, Schwefel- und Bittersalzquellen. Der 14ha große Kurpark wurde als Landschaftspark mit Süntelbuchen angelegt. Das Stadtgebiet erstreckt sich bis hinauf zum Annaturm auf dem Deister und zum Süntelturm im Süntel. Die Nutzung der heilenden Solequellen ist seit 1033 bezeugt.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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