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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Weserbergland: Wittekindsburg über der Weser

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
450 m
Abstieg:
450 m

Die Porta Westfalica ist das »westfälische Tor«, durch das die Weser aus dem Weserbergland in das Norddeutsche Tiefland hinausfließt. Der Bergkamm links des Durchbruchs ist das Wiehengebirge: Buchenhochwald, Felsen, naturnahe Kammpfade erfreuen das Auge.

Die Wittekindsquelle in der Wittekindsburg ist der legendäre Ort von Wittekinds Bekehrung. wandern, mittel
Die Wittekindsquelle in der Wittekindsburg ist der legendäre Ort von Wittekinds Bekehrung.© Chris Bergmann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Vom Wanderparkplatz Kaiserhof  an der Freiherr-vom-Stein-Straße in Barkhausen geht es auf der Zufahrt kurz zurück zur Portastraße, längs dieser links an der Bushaltestelle vorbei und die erste Straße links hinauf, nun geleitet von der »x«-Markierung des Europäischen Fernwanderwegs 11 und der weiß-roten Markierung des Wittekindswegs. Auf dem sogenannten Zickzackweg geht es im Wald steil aufwärts an der Goethe-Freilichtbühne vorbei. Die 1927 eröffnete Freilichtbühne ist ein Naturtheater zwischen steilen Felsen in einem ehemaligen Steinbruch. Auf dem Zickzackweg führt der Wittekindsweg hinauf zur Denkmalsgaststätte an der Kaiserstraße, vom Kiosk gegenüber der Gaststätte folgt er in Verlängerung der Stichstraße einer Asphaltpromenade zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal (0:30 Std.) auf dem »Westpfeiler« der Westfälischen Pforte. Der Blick fällt hinab auf den Weserdurchbruch und jenseits zum Wesergebirge mit dem Fernsehturm auf dem Jakobsberg. Architekt des 88 Meter hohen, nachts illuminierten Monumentaldenkmals aus Sandstein war Bruno Schmitz, der auch das Kyffhäuserdenkmal und andere Denkmäler jenes Zeitgeistes schuf.

An der oberen Denkmalsterrasse verlässt der Wittekindsweg den Denkmalsbereich, taucht in den Wald ein und folgt dem Kamm des Wiehengebirges mit stellenweise weiter Aussicht auf die Hausberger Schweiz, das Erholungsgebiet Großer Weserbogen sowie bis hin zum Amtshausberg in Vlotho und auf das Lipper Bergland. Gemütlich führt der Wanderweg über den Bergkamm, die Klippen, die weserseitig anstehen, bieten faszinierende Ausblicke durch die von Buchenhochwald geschmückte Bergflanke, an deren Fuß das silberne Band der Weser glitzert, und erreicht schließlich den Moltketurm (0:50 Std.), den Aussichtsturm auf der höchsten Erhebung des Wittekindsbergs (281 m). Er bietet eine hervorragende Rundschau auf das Weserbergland sowie über den Mittellandkanal hinweg auf das Norddeutsche Tiefland. Errichtet wurde der 20 Meter hohe Aussichtsturm 1829 im Stil eines mittelalterlichen Bergfrieds mit Wendeltreppe. Damals hieß er Wittekindsstein, seit 1906 heißt er Molteketurm zur Erinnerung an den preußischen Generalfeldmarschall und Militärstrategen Helmuth von Moltke.

Vom Aussichtsturm senkt sich der Wittekindsweg in einen Sattel und erreicht das architektonisch der Landschaft angepasste Berghotel Wittekindsburg (1:00 Std.) in der gleichnamigen Ringwallanlage. Die Wittekindsburg diente während der Sachsenkriege um 780 als Lager für die Kämpfer gegen die fränkischen Invasionsheere unter Karl dem Großen. Während Nord-, West- und Ostseite der 650 mal 110 Meter großen Anlage durch Wälle gesichert sind, bilden im Süden Felsabstürze die natürliche Begrenzung. Die Terrasse des Berghotels »Wittekindsburg« bietet eine prächtige Aussicht ins Weserbergland, die Startrampe für Drachenflieger ist an schönen Flugtagen eine viel besuchte Attraktion. Die Wittekindsquelle in der Wittekindsburg ist der angebliche Ort von Wittekinds Bekehrung zum Christentum. 

Von der Wittekindsburg führt der Wittekindsweg in schönem Wald weiter über den Kamm, passiert steil abfallende Felsklippen wie die Habichtswand auf der Weserseite des Kamms und erreicht die Waldgaststätte Zum Wilden Schmied (1:40 Std.). Sie ist benannt nach einem Rehmer, der hier 1831 als junger Mann in der Waldeinsamkeit eine Schmiede gründete und nach 50 Jahren des Lebens im Wald 1881 starb.

Am Wilden Schmied verlassen wir den Kammweg und folgen der Rundwander-Markierung »A1« auf der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Zufahrt abwärts in der sonnendurchfluteten Südflanke, bis »A1« links auf einen Hangweg wechselt, den Quellbereich eines Bachs umgeht und an der Dehmer Burg (2:05 Std.), einer Wallburg aus der Latènezeit, vorbei durch die Wälder im Sonnenhang über der Weser führt. Herrliche Aussichten auf die Freizeitseenplatte im Weserbogen bieten sich am Waldrand bei Gut Wedigenstein  (2:40 Std.), das der Sage zufolge 785 der Ort der Gefangennahme Herzog Wittekinds durch die Franken ist. Der Gutshof in Privatbesitz befindet sich an der Stelle einer 1615 abgetragenen Burg an der Weser unterhalb der Wittekindsburg. Seinen Anhängern sei es gelungen, ihn zu befreien, und oben auf dem Wiehengebirge sei er mit Karl dem Großen zusammengetroffen und von diesem bekehrt worden.

1829 wurde im Garten von Gut Wedigenstein das erste Wittekinddenkmal Westfalens aufgestellt. Der Große Weserbogen ist die letzte Flussschleife der Oberweser. In der durch Kiesabbau entstandenen Seenlandschaft am Weserbogen bestehen Sportmöglichkeiten wie Surfen und Segeln, Tretboot- und Kanufahren, Angeln und Beach-Volleyball. Der Weserbogen wird auch im Weserlied erwähnt: »Wo die Weser einen großen Bogen macht, […] Da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus …« Von Gut Wedigenstein leitet der »A1«-Wanderweg am Fuß des Wiehengebirges zurück zum Ausgangspunkt am Hotel Kaiserhof (3:15 Std.).

Touren-Charakter

Überwiegend bequeme Forst- und Waldwege, nur am Anfang etwas steiler

Ausgangspunkt

Kaiserhof (52m), Wanderparkplatz an der Freiherr-vom-Stein-Straße bei der Abzweigung von der Portastraße im Ortsteil Barkhausen der Stadt Porta Westfalica GPS-Koordinaten: 52.24550°N, 8.91243°E

Freud & Leid

Zwischen Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Moltketurm und Berghotel Wittekindsburg wird der Wittekindsweg an schönen Tagen rege frequentiert. Abseits dieser touristischen Brennpunkte kann man den Kammweg des Wiehengebirges im Rauschen der Wälder ohne Trubel genießen. Von Porta Westfalica führt der Wittekindsweg über 90km bis nach Osnabrück.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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