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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Weserbergland: Von Springe zum Annaturm

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:10 Std.
Länge:
11.6 km
Aufstieg:
330 m
Abstieg:
330 m

Der 28 Meter hohe Annaturm auf dem Bröhn, der höchsten Erhebung des Deist­ers, begeistert durch eine Rundschau von der Norddeutschen Tiefebene bis zum Weserbergland, auch auf dem Bielstein bietet sich ein herrliches Panorama über die Fachwerkstadt Springe hinweg.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Vom Wanderparkplatz am Lutherheim  an der Jägerallee am Waldrand nördlich der Fachwerkstadt Springe führt ein Weg parallel zur Fortsetzung der Jägerallee bergwärts im Wald und passiert schon nach wenigen Metern eines der im Deister recht häufigen Hügelgräber. An der ersten Wegekreuzung zweigt schräg links der namentlich ausgeschilderte Jägerstieg in den Hang des Jägersberges ab, durchsteigt in spürbarer Steigung die bewaldete Deisterflanke und erreicht an einem kleinen Parkplatz die Zufahrt zum ehemaligen Forsthaus Köllnischfeld. Wir queren die Zufahrt, gehen geradeaus und zweigen nach Passieren des Parkplatzes auf den ersten Forstweg links ab. Er mündet nahe des ehemaligen Forsthauses Köllnischfeld (0:40 Std.), an dem sich ebenfalls ein Wanderparkplatz befindet, in den Europäischen Fernwanderweg 1, dessen »x«-Markierung und die Richtungsschilder »Annaturm« (1:00 Std.) steil hinauf auf den Bröhn mit dem Annaturm und der gleichnamigen Turmschänke führen.

Der Aussichtsturm bietet einen Rundblick über das Calenberger Land bis nach Hildesheim und Hannover, zum Steinhuder Meer sowie auf das nördliche Weserbergland. Der Bröhn ist mit 405 Metern der höchste Berg des Deisters sowie der nördlichste Vierhunderter des zentralen europäischen Festlandes: Alle Berge nördlich sind niedriger als der Bröhn. Seinen Namen verdankt er dem Besenginster, der früher Bröm und Bram genannt wurde.

Vom Annaturm geht es kurz auf demselbem Weg zurück, jedoch an der Stelle geradeaus, an welcher der Fernwanderweg rechts hinab abzweigt. Der Deister-Kammweg folgt dem bewaldeten Bergrücken zur Wegekreuzung Laube  (1:30 Std.), von deren Namensgeberin allerdings nur noch das Fundament zeugt, und weiter geradeaus zur Sitzbank an der mächtigen Wöltje­buche  (1:50 Std.). Hier zweigt der Kammweg (zugleich Rundweg-Markierung »S2«) schräg rechts ab zur Schutzhütte auf dem Bielstein  (2:00 Std.), wo sich eine überragende Aussicht auf das Deisterbecken mit der Fachwerkstadt Springe und das Weserbergland bietet. Der Kammweg führt ostwärts weiter zur Schutzhütte am Taternplatz mit dem Taternpfahl (2:20 Std.).

Der 1635 erstmals aufgestellte Pfahl markierte die Grenze zwischen dem Amt Wennigsten und der Stadt Springe. Fahrende Leute, die hier die Grenze zu überqueren trachteten, mussten bis zu drei Tage an diesem Platz bleiben, bevor sie ein reitender Jäger nebst Begleitung zum »Tivoli« nach Springe brachte, wo sie campierten und sich als Kesselflicker und Wahrsagerinnen verdingten.

Vom Taternplatz folgt die »S2«-Markierung einem Forstweg abwärts im Hang des Tals Düsterer Keller, wechselt rechts auf einen Wirtschaftsweg im Hang und senkt sich hinab zum Waldrand, den sie am Wanderparkplatz Im Papenwinkel  (2:55 Std.) erreicht. Hier führt ein autofreier Weg am Waldrand rechts zurück zum Ausgangspunkt am Lutherheim (3:10 Std.).

Fachwerkstadt Springe und Saupark

Springe liegt an der Deisterpforte zwischen Deister und Kleinem Deister. Die Deisterpforte an den drei Quellen (»Springe«) des Flüsschens Haller ist seit vorgeschichtlicher Zeit ein wichtiger Pass zwischen Wesertal und Leinegraben. Der historische Stadtkern von Springe wartet mit gut erhaltenen niederdeutschen Hallenfachwerkhäusern auf, darunter am Markt das Haus Peters (1619) im Schmuckstil der Weser­renaissance. Die Figur der Holzleserin am Marienbrunnen erinnert daran, dass die Bürger in vergangenen Zeit in den staatlichen Forsten nur so viel Holz sammeln durften, wie sie in der Kiepe (Korb) auf dem Rücken tragen konnten. Im historischen Rathaus (1638) am Markt befindet sich der Ratskeller.

Der Kleine Deister mit dem Jagdschloss der Könige von Hannover (Jagdmuseum), dem Wisentgehege und den Wanderwegen durch naturnahe Wälder im Naturschutzgebiet »Saupark« ist ein lohnendes Ausflugsziel bei Springe. Im Saupark jagten die Welfenkönige beziehungsweise die Könige von Großbritannien, Irland und Hannover. Berüchtigt waren die Jagden des englischen Monarchen George IV., der zugleich König von Hannover war. Bürger zogen vor Gericht, 1825 verurteilte ein deutsches Gericht den englischen Welfenkönig, dafür Sorge zu tragen, dass das Wild keine Schäden außerhalb des königlichen Jagdbezirks anrichtete. Erst der Welfenkönig Ernst August I. setzte das Urteil um. 1836–39 ließ er den Bezirk mit einer 16 Kilometer langen Bruchsteinmauer umgeben, gleichzeitig wurde das Schloss erbaut. Damit war der Saupark entstanden – heute ein urtürmliches Waldnaturschutzgebiet mit zahlreichen Wildtierarten.

Touren-Charakter

Waldwanderung auf zuweilen wurzeligen Wegen und Pfaden

Ausgangspunkt

B217 Hameln-Springe-Hannover, S-Bahnlinie 5, Paderborn-Hameln-Hannover, ca. 30 Min. bis Ausgangspunkt

Kammwandern auf dem Deister

Der Parkplatz auf dem Nienstedter Pass 3km nordwestlich des Annaturms ist der bedeutendste Ausgangspunkt für Kammwanderungen auf dem Deister; dem Deister-Kammweg folgt auch der Europäische Fernwanderweg 1. Der Großparkplatz befindet sich an der Passstraße von Egestorf (Ortsteil von Barsinghausen) im Norden nach Nienstedt (Ortsteil von Bad Münder) im Süden. Auch eine Bushaltestelle gibt es auf dem Nienstedter Pass.

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