Bruckmann CMYK quer
Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Weserbergland: Über den Hohenstein im Süntel

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
10.8 km
Aufstieg:
320 m
Abstieg:
320 m

Spannende Felspfade leiten im Süntel über den aussichtsreichen Hohenstein, dessen bis zu 50 Meter hohe Weißjurafelsen die höchsten natürlichen Felswände im deutschen Nordwesten darstellen. Neben den Felsszenerien begeistern auch die artenreichen Laubmischwälder im Naturschutzgebiet.

Felsabstürze am Hohenstein wandern, leicht
Felsabstürze am Hohenstein© Chris Bergmann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Vom Parkplatz Kreuzsteinquelle  bei der Kneippanlage führt ein bequemer Forstweg im waldreichen Totental aufwärts, begleitet vom Rauschen des Blutbachs und den »HO8«-Markierungen des Rundwanderwegs Kreuzstein-Route. Am Wegrand steht der namengebende, über 400 Jahre alte Kreuzstein. Er erinnert an einen Bediensteten des Grafen von Schaumburg, der hier im Winter 1584 von einem Wildschwein getötet wurde. Die Namen Totental und Blutbach erinnern an die blutige Schlacht zwischen Sachsen und Franken im Jahr 782. Nach dem Reichstag an der Lippequelle und dem Abzug König Karls des Großen organisierte der Westfalenherzog Widukind (Wittekind) vom Exil in Dänemark aus eine Erhebung der Sachsen; als 782 ein Invasionsheer Karls des Großen zum sächsischen Versammlungsplatz auf dem Hohenstein im Süntel vorrückte, wurden die Angreifer zurückgeschlagen.

Das naturschöne Totental weitet sich schließlich zu einer Wiesen­idylle an der autofreien Waldschänke Baxmannbaude (0:25 Std.), die saisonal, zum Beispiel an Sommerwochenenden, geöffnet ist. Ein Hinweis an der Informationstafel an der Kreuzsteinquelle gibt an, ob die Baude in Betrieb ist. Benannt ist sie nach dem Oldendorfer Ratskellerwirt Baxmann; zur Strafe für Schmuggel, Betrug und Mord musste er den Brunnen bei der Baude mit einem Fingerhut ausschöpfen, wie die Sage berichtet. Von der Baxmannbaude führen die Kreuzstein-Route und die Fernwanderwege Europäischer Fernwanderweg 11, Wesergebirgsweg und Weserberglandwanderweg passagenweise auf Stufen im Wald aufwärts zum Hohenstein. Prinzipiell finden sich mehrere Aufstiegsvarianten, die interessanteste Alternative ist der ausgeschilderte Klippenweg, alle Wege laufen oben auf dem Gipfelplateau des Hohenstein (0:50 Std.) wieder zusammen. Bei der Schutzhütte mit Informationstafeln befindet sich der Grüne Altar, auch Teufelskanzel genannt, eine geländergesicherte Felskanzel mit hervorragender Aussicht.

Vom Hohenstein folgt der Europäische Fernwanderweg 11 in gemeinsamer Route mit den anderen Fernwanderwegen weiter der Abbruchkante über den Klippen durch die Süntelwälder. Schließlich schwingt der Wanderweg rechts zur Süntelkammhütte (1:45 Std.), die kleine Schutzhütte wird auch Süntelkirche genannt.

Wo sich der Fernwanderweg an der nächsten Verzweigung im Hang des Bakeder Bergs links wendet, zweigen wir rechts ab. Die »HO«-Markierungen der Roter-Stein-Route führen im Wald an der Felsklippe Roter Stein vorbei und senken sich, mitunter unerwartet steil, zur Wanderwegeverzweigung im Tal des Hohlebachs zwischen Oster- und Westerberg; hier befindet sich der Parkplatz Forsthaus Bensen (2:25 Std.).

Auf der Parkplatzzufahrt geht es kurz im Grünen aussichtsreich in Richtung des Dorfs Bensen, bis die »HO10«-Markierungen der Westerberg-Route rechts abzweigen. In einem herrlichen Aussichtsfinale führen sie am Waldrand im Sonnenhang des Westerbergs zum Hotel-Restaurant Papp-Mühle  (3:00 Std.). Die Papp-Mühle mit bayerischem Biergarten ist ein beliebter Ausgangspunkt für Ausflüge in das Hohenstein-Naturschutzgebiet. Die Mühle wurde 1840/41 zur Herstellung von Pappen und Papieren errichtet und 1907 zum Gasthof ausgebaut. Seit der Ausweisung des Hohensteins als Naturschutzgebiet liegt sie in absolut ruhiger Lage. Von der Papp-Mühle sind es nur wenige Gehminuten nordwärts zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz Kreuzsteinquelle  (3:15 Std.) an der Kneippanlage.

Hohenstein – Felsbastion im Süntel

Die plateauartig herausgewitterte Schichtstufe des Hohensteins weist mit ihren bis zu 50 Meter hoch aufragenden Weißjurafelsen die höchsten natürlichen Felswände im Nordwesten Deutschlands auf. Dem Fernsehpublikum wurde der Hohenstein bekannt durch die Episode »Märchenwald« des Tatorts Hannover mit Maria Furtwängler. Wegen seines Pflanzenreichtums wurde der Hohenstein 1930 unter Naturschutz gestellt, im Schutzgebiet haben seltene Pflanzen wie Brillenschote, Pfingstnelke, Küchenschelle, Berglauch, Hügelwaldmeister und österreichische Rauke ein Rückzugsgebiet gefunden.

In sächsisch-germanischer Zeit war der Hohenstein eine Kultstätte, die der Frühlingsgöttin Ostara geweiht war. Den Ostarakult belegt eine Runentafel aus gebranntem Ton, die um 1500 auf der Ostseite des Plateaus in der Nähe des sogenannten Grünen Altars (Teufelskanzel) gefunden wurde. Nach den Sachsenkriegen Karls d. Großen verlor der Hohenstein seine Bedeutung als Versammlungsplatz.

Touren-Charakter

Wechsel aus bequemen Forst- und Waldwegen, Steilhangpfaden und Stufenanlagen, ungeeignet für Kinderwagen und Rollatoren

Ausgangspunkt

Kreuzsteinquelle (140m), Parkplatz oberhalb des Hotel-Restaurants Papp-Mühle, Pappmühle 1, Hessisch Oldendorf, OT Zersen GPS-Koordinaten: 52.19112°N, 9.31310°E

Fischbeck

Das Klosterdorf Fischbeck am Südfuß des Süntel wartet mit dem besterhaltenen unverfälschten romanischen Großbau des Weserberglands auf. Die Stiftskirche bildet u.a. den Rahmen für Konzerte. Zu den kostbarsten Ausstattungsstücken der Stiftskirche zählen ein romanisches Triumphkreuz und der Fischbecker Wandteppich (1583) mit der Darstellung der Gründungslegende.

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