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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Weserbergland: Schaumburg und ­Paschenburg

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
11.1 km
Aufstieg:
320 m
Abstieg:
320 m

Von der Schaumburg führt die Laubwald- und Aussichtswanderung durch den sonnigen Südhang des Wesergebirges und auf dem Kamm zur aussichtsreichen Paschenburg an der höchsten Erhebung des Wesergebirges. Dort oben bietet sich eine wundervolle Aussicht.

Die Paschenburg steht auf der höchsten Erhebung des Wesergebirges. wandern, leicht
Die Paschenburg steht auf der höchsten Erhebung des Wesergebirges.© Chris Bergmann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Vom Parkplatz an der Burgstraße vor der Schaumburg  folgt der Springsteinrundweg RI6 der Burgstraße aufwärts im Hang des Wesergebirges Richtung Pionierpass; der Wanderweg ist hier zugleich Teil des Weserberglandswegs. An Kiesows Eck und anderen Aussichtsstellen bieten sich eindrucksvolle Blicke auf das Wesertal und die jenseits aufragenden Berge, Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Schließlich taucht der Südweg in hohen Buchenwald ein, verlässt die Burgstraße links und führt im Hang unterhalb der Schaumburger Klippen entlang. Während die östlichen Schaumburger Klippen, vor allem die 32 Meter hohe Paschenburgwand, von Kletteren aufgesucht werden, liegen die bis zu 12 Meter hohen Felswände der sagenumwobenen Springsteine in einer Tabuzone für Kletterer und sind als Naturdenkmal ausgewiesen. Bei den Springsteinen ist auch der Abstecher zur Osterburg, einer alten Ringwallanlage, ausgeschildert. Kurz nach Passieren der Springsteine mündet der Südweg bei Schutzhütte und Wanderparkplatz am Deckberger Pass (0:45 Std.) auf den Europäischen Fernwanderweg 11.

Vom Deckberger Pass führt der mit dem Buchstaben »x« markierte Fernwanderweg 11 auf den von Laubwäldern bestandenen Kamm, in dessen Südflanke die Springsteine anstehen. Relativ steil führt der Weg hinauf zum Oberberg, im klüftigen Kalkgestein zeigt sich rechts des Wegs eine kleine Karsthöhle, die Wilhelmihöhle. Vom Oberberg senkt sich der E11 zur Schutzhütte am Pionierpass  (1:30 Std.), wo der Anstieg zum Berggasthaus Paschenburg (2:00 Std.) beim Meumkeloch, einer weiteren Karsthöhle, beginnt. Die aussichtsreiche Paschenburg thront oberhalb der Schaumburg auf dem Osterberg, der höchsten Erhebung des Wesergebirges. Neben dem vom Förster Kayser 1842 erbauten Ausflugsrestaurant gewährt eine steinerne Kanzel einen hervorragenden Blick auf das Wesersonnental und die Fachwerkstadt Rinteln. Weiterer Anziehungspunkt an der Paschenburg ist der »Garten der geliebten Steine«, in dem Steinmetze, Wandergesellen, Laien und Künstler Skulpturen und Kunsthandwerk schaffen. Auf dem Osterberg leuchteten früher die Osterfeuer ins Land hinaus, heute bilden Oberberg, Paschenburg und Möncheberg das größte zusammenhängende, von der Industrie noch nicht durch Steinbrüche zerstörte Gebiet dieses bewaldeten Kammgebirges.

Das Meumkeloch bei der Paschenburg ist eine Karsthöhle, in der ein Wichtelweib den letzten Grafen von Schaumburg empfangen haben soll. Als die erboste Frau Gräfin der angeblich schönen Meumke heimlich eine Flechte abschnitt und der Graf sich weigerte, der Meumke das Haar zurückzubringen, wurde zur Strafe – wie die Sage berichtet – das Ende der Schaumburger Herrschaft eingeläutet: Das Schaumburger Land fiel an fremde Erben in Hessen, Lippe und Hannover.

Bald nach Verlassen der Paschenburg kreuzt der Ostersteig mit ausgeschilderter Abkürzungsmöglichkeit den Kammweg. Der Name des Verbindungswegs zwischen Südhang- und Kammweg erinnert daran, dass das Gebiet bei der Paschenburg früher Osterberg hieß. Wenig später lädt die Schutzhütte auf dem Mönche­berg (2:25 Std.) zur Rast ein. Nun senkt sich der Kammweg Richtung Rohdental und erreicht nach kurzem Serpentinenabstieg die Verzweigung im Südhang bei den ersten Häusern des Hessisch Oldendorfer Ortsteils Rohdental (2:50 Std.) die Rückwegverzweigung. Die Markierung RI7 des Rundwanderwegs Schloss-Schaumburg-Route folgt dem Südhangweg Richtung Schaumburg, zwischen den Bäumen bieten sich einige schöne Ausblicke. An den weitgehend verlandeten Hexenteichen (3:15 Std.) wurden vom Mittelalter bis in die Neuzeit Frauen aufs Wasser gelegt, um herauszufinden, ob sie Hexen sind. Von den Hexenteichen führt der Weg durch die Laubwälder zurück zur Schaumburg (3:30 Std.).

Malerische Schaumburg

Die Schaumburg im Hang des Wesergebirges bei Rinteln ist das Wahrzeichen des Schaumburger Landes. Die einstige Stammburg der Grafen von Schaumburg mit Renaissancepalast, drei mittelalterlichen Türmen und hervorragendem Ausblick auf das Wesersonnental wurde 1907–13 historisierend wiederaufgebaut und beherbergt die Burggaststätte Zum Schaumburger Ritter, die zu den meistbesuchten Ausflugsrestaurants im Weserbergland zählt. 1119 ließen die Grafen von Schaumburg ihre Stammburg errichten. Sie besteht aus der Hauptburg auf der Bergkuppe und der sie umgebenden Vorburg mit Mauergürtel. In der Vorburganlage sind drei der ehemals vier mittelalterlichen Türme (14. Jh.) erhalten: der Torturm, der Glockenturm und der aus dem ehemaligen Bergfried hervorgegangene Dicke Turm oder Georgs­turm, der 1908 erhöht wurde. Der Zugang vom Parkplatz aus erfolgt durch den Torturm (Archivturm) mit spitzbogiger Durchfahrt. An ihn schließt sich im Mauergürtel der Vorburg die ehemalige Drostenwohnung an, ein 1613 datierter Fachwerkbau (1909 erneuert). Zwischen dem Torturm und der Burggaststätte steht eine mehrere hundert Jahre alte Gerichtslinde.

Touren-Charakter

Gepflegte Waldwege, am Kammweg gelegentlich wurzelige Pfade

Ausgangspunkt

Schaumburg (216m), Parkplatz an der Burgstraße vor der Schaumburg im Ortsteil Schaumburg der Stadt Rinteln. GPS-Koordinaten: 52.20204°N, 9.20210°E

Fürstlich baden

Bad Eilsen mit seinen sehenswerten historischen Kuranlagen an den »Stinkequellen« war mehr als 150 Jahre lang ein fürstlicher Kurbetrieb an Schwefelquellen, die schon in vorgeschichtlicher Zeit zu therapeutischen Zwecken genutzt wurden zur Linderung von Gicht, Rheuma und Hauterkrankungen. Der fürstliche Kurbetrieb begann 1802, und der kleine Ort avancierte zu einem »Modebad« mit Gästen aus ganz Europa. 1957 verkaufte der Fürst das Bad an die Landesversicherungsanstalt, der Staat half 1971 nach durch Verleihung des Labels »staatliches Heilbad«.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.