Wandern Weserbergland: Rund um die Externsteine
Der Wanderweg »Römer, Ritter, Riten« führt durch 2000 Jahre Kulturgeschichte vom römerzeitlichen Hohlweg Große Egge vorbei an den Ruinen der mittelalterlichen Falkenburg bis zu den Externsteinen als »magischem« Naturdenkmal und begeistert immer wieder durch Aussichtspunkte.
Der Wegverlauf
Der Luftkurort Holzhausen-Externsteine ist wegen seiner Lage direkt an den Wäldern rund um die Externsteine ein viel besuchter Ausflugs- und Urlaubsort. Vom Haus des Gastes führt der Golfweg dem Wald zu, wo der namentlich ausgeschilderte Rundwanderweg »Römer, Ritter, Riten« rechts auf den Asphaltweg Am Bärenstein wechselt und hinter dem Friedhof in den historischen Handelsweg mündet, auf dem schon die Kelten den Teutoburger Wald überquerten. Der mit dem Buchstaben »X« markierte Weg führt rechts hinauf zum Hohlweg Große Egge (0:40 Std.), einem vermutlich in Römerzeiten in den anstehenden Cenoman-Kalkstein gehauener Straßenabschnitt an der bewaldeten Rigi-Passhöhe an der Wasserscheide Rhein-Weser. Rund 120 Meter nordöstlich des Kulturdenkmals entspringt die Wiembecke, die an den Externsteinen zu einem Teich aufgestaut ist.
An der Verzweigung am Pass, an dem die Rigi-Hütte zur Rast einlädt, führt der Rundwanderweg nordwärts weiter auf dem Niedersachsenweg (Markierung »x6«), verlässt ihn in der Linkskurve rechts (Markierung »A4«) und führt durch den Hang zur Schutzhütte unterhalb der 1194 errichteten und 1453 durch Brand zerstörten Falkenburg (1:10 Std.). Es führt zwar ein Pfad zu den Ruinen auf dem Burgberg, die alten Gemäuer werden jedoch derzeit archäologisch untersucht und sind nicht gesichert – Achtung: Lebensgefahr!
Der »A4«-Wanderweg führt im Wald geradeaus weiter, bis die »H«-Markierung des Hermannswegs (1:30 Std.) auftaucht. Der Kammweg des Teutoburger Waldes führt rechts weiter zum Denkmal Vogeltaufe (1:45 Std.) an einem von alten Laubbäumen und Stechpalmen umgebenen Platz im Hang des Stembergs. Als Abt Anastasius hier die ersten Heiden des Lipper Landes taufte und der Sachsenführer Abbio von Theotmalli das altsächsische Taufgelöbnis aufsagte und »allen Werken und Worten des Teufels, Donar und Wodan und Saxnot und all den Teufeln, die ihre Genossen sind« abschwor, da ließen sich rund um die Taufstelle hunderte Vögel nieder und sangen so schön, wie man es nie zuvor gehört hatte. Seit diesem denkwürdigen Tag heißt dieser Platz »Vogeltaufe«.
Unterhalb der Vogeltaufe senkt sich der Hermannsweg zur Verzweigung am Ortsrand von Holzhausen-Externsteine: Hier verlässt der Rundwanderweg den Hermannsweg und führt links weiter im Hang des Stembergs mit immer wieder weiter Aussicht (Hirschberg). Nach einer kurzen Passage auf dem Europäischen Fernwanderweg 1 geht es rechts ab, wo sich nach Verlassen eines Waldstücks der Detmold-Blick (2:20 Std.) öffnet, auch das Hermannsdenkmal ist hier im Blickfeld.
Von der Aussichtsstelle folgt der Wanderweg der Hofzufahrt Strangweg und zweigt die erste rechts auf den Feldweg Am Kral in den Wiesen ab, nach Queren der Externsteiner Straße geradeaus auf einem aussichtsreichen Feldweg zwischen Äckern und Wiesen. Dem zweiten rechts abzweigenden Weg folgt der Wanderweg zum Bockstal (3:15 Std.), wo sich erneut eine schöne Aussicht eröffnet, und vor dem Waldstreifen aussichtsreich ostwärts Richtung Horn.
Kurz vor den ersten Häusern geht es rechts ab durch die Straße Schmales Feld zur Externsteiner Straße. Längs der Straße kurz rechts, bis links der Weg zum Parkplatz Externsteine am – in der Wiembecke aufgestauten – Unteren Teich abzweigt. Dort leiten die Schilder weiter zu den nahen Externsteinen (3:55 Std.) am Oberen Teich. Der im Uhrzeigersinn links um diesen Teich führende Weg bietet aus verschiedenen Perspektiven eindrucksvolle Blicke zu den aus dem Wasser aufragenden Externsteinen, Sitzbänke laden zur Rast ein. An der Verzweigung an der Nordbucht des Teichs zeigen die Wanderwegeschilder links, führen am ehemaligen Holzhauser Steinbruch vorbei zum Parkplatz am Sportplatz und hier links zurück zum Ausgangspunkt am Haus des Gastes in der Golfstraße von Holzhausen-Externsteine (4:15 Std.).
Externsteine – Naturdenkmal und Kultstätte
Die Externsteine sind Naturwunder und Kulturdenkmal zugleich, die Gruppe von 13 frei stehenden Sandsteinfelsen auf der Sonnenaufgangsseite des Teutoburger Waldes hat mutmaßlich in megalithischer, keltischer und germanischer Zeit sowie nachweisbar im christlichen Mittelalter als Kultstätte gedient. Das mehrgipfelige Felsmassiv 1 trägt eine Aussichtsplattform, das Kreuzabnahmerelief in seiner Ostwand gilt als eines der bedeutendsten europäischen Felsreliefs. Das Sazellum (»kleines Heiligtum«) in turmartig schlank aufragenden Fels 2 hat ein Peilloch zur Beobachtung des mittsommerlichen Sonnenaufgangs; der Zugang zum Sazellum erfolgt von Fels 3 aus über eine Brücke. Am Ostfuß von Fels 2 erhebt sich ein kleiner Vorfels, dessen Gipfel auf einer schmalen Treppe erreichbar ist.
Region
Touren-Charakter
Überwiegend bequeme Forst- und Waldwege
Ausgangspunkt
Haus des Gastes (266m) am Golfweg 7 im Ortsteil Holzhausen-Externsteine der Stadt Horn-Bad Meinberg
Freud & Leid
Das Naturdenkmal Externsteine begeistert Hunderttausende aus allen westlichen Ländern, sodass hier insbesondere an »magischen« Tagen mit entsprechendem Besucher/Innen-Druck zu rechnen ist. Im Umfeld der Steine hingegen sind die Wanderwege im Wald und in der Feldflur angenehm ruhig geblieben.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.