Bruckmann CMYK quer
Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Weserbergland: Klippenweg zur Karlsschanze

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:45 Std.
Länge:
12.5 km
Aufstieg:
280 m
Abstieg:
280 m

Von Borlinghausen leitet diese stimmungsvolle Wanderung über die Teutonia-Klippen, von denen sich immer wieder ein wunderbarer Ausblick über die Börde bietet, und weiter zur Karlsschanze, in der sich die Sachsen gegen Karl den Großen verschanzt haben sollen.

An den Teutoniaklippen wandern, leicht
An den Teutoniaklippen© Chris Bergmann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Von der neugotischen Marienkirche beim Wasserschlosss von Borlinghausen  geht es Richtung Aussichtsturm nordwestwärts und auf der Straße Teutonia unter der Eisenbahnlinie hindurch. Vor dem Naturdenkmal »Quelle und Eiche« zweigt links ein Feldweg zum Wald ab. An der Wegeverzweigung am Waldsaum (0:15 Std.) – wer hier geradeaus auf dem Eselspatt (niederdt. kleiner Pfad) wandert, gelangt direkt zum Aussichtsturm – führt die Markierung »A1« rechts und tritt nach Passieren der Karstquelle Kindersiek in den Wald ein. Wo sich die Markierung »A1« auf dem Krummen Weg (0:30 Std.) talwärts wendet, schließen wir uns der bergwärts führenden Markierung »A3« an, bis rechts der mit der Markierung »S« versehene Klippenweg  (0:50 Std.) ausgeschildert ist: Der Pfad folgt der Abbruchkante dieser Sandsteinfelsen, die zahlreiche Ausblicke über die Börde bis zum Weserbergland bieten; neben den Ausblicken erfreuen die ausdrucksvollen Gestalten alter Buchen und Eichen.

Am Klippenweg sind mehrere Verbindungswege zum parallel verlaufenden Eggeweg ausgeschildert, dem Kammweg des Eggegebirges.

Wir jedoch folgen dem Klippenweg weiter bis zum massigen Felsblock Fauler Jäger (1:30 Std.) am östlichen Rand der Karlsschanze; der Felsblock trägt diesen Namen, weil hier ein sächsischer Wachtposten geschlafen haben soll, als Karl der Große kam. Neben dem Faulen Jäger befindet sich der Felsen Opferstein, unterhalb von Opferstein und Faulem Jäger ist die Drudenhöhle zu ahnen, in der eine Drude gelebt haben soll. Vom Faulen Jäger führt der »S«-Wanderweg links weiter und senkt sich ins Helletal; wo er hier scharf rechts talwärts abzweigt, wandern wir geradeaus aufwärts zum ausgeschilderten Kleinen Herrgott (1:50 Std.) am Eggeweg. Der mit dem Zeichen »X« markierte Kammweg des Eggegebirges führt südwärts durch Wälder zum Aussichtsturm Bierbaums Nagel (2:45 Std.); Bierbaums Nagel ist der älteste Aussichtsturm auf dem Eggekamm. Das Erdgeschoss fungiert als Schutzhütte, vor dem Turm laden Tisch und Sitzbänke zur Rast ein, am Zinnenkranz bietet sich eine hervorragende Aussicht auf die Paderborner Hochfläche, das Rothaargebirge und die Warburger Börde mit dem Desenberg sowie zum Köterberg.

Im Hungerjahr 1847 ließ Julius Bierbaum, der Gutsbesitzer von Borlinghausen, den Turm errichten als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme sowie um seine Frau mit der Aus­sicht zu erfreuen. Die Gutsherrin ritt jeden Morgen auf einem Esel zum damals mit Schränken, Wäsche, Porzellan usw. ausgestatteten Turm, dieser Zugangsweg ist der »Eselsweg«.

An Bierbaums Nagel ist der steile Verbindungspfad Eselspatt ausgeschildert, doch wir folgen dem bequemen Eggeweg weiter südwärts, bis an der Verzweigung kurz vor der Borlinghauser Hütte (3:10 Std.) links der Borlinghauser Hermannshöhen-Zugang ausgeschildert ist: Er führt recht steil durch die bewaldete Flanke zu den Wiesen am Kammfuß und folgt dem alleeartig von Bäumen gesäumten Burgweg zurück nach Borlinghausen (3:45 Std.).

Karl der Große im Teutoburger Wald

Mit der Eroberung der Eresburg im heutigen Marsberg an der Diemel, der Zerstörung des Irminsul-Heiligtums (das möglicherweise auf der Iburg stand; Tour 4) und der Plünderung der sächsischen »Tempel«-Schätze eröffnete der fränkische König Karl der Große im Jahr 772 den Expansionskrieg gegen die Sachsen, die bis dahin größte germanische Stammesgruppe an den Grenzen des Frankenreichs.Die 33 Jahre andauernden Sachsenkriege (772–804) wurden der »langwierigste, grausamste und für das Frankenvolk anstrengendste Krieg, den es je geführt hat«, resümiert um 835 der fränkische Gelehrte Einhard in seiner Biographie »Leben Karls des Großen«.

Nach der Eroberung der Sigiburg (Hohensyburg bei Dortmund) rückte Karl der Große im Jahr 775 bis zur Weser vor. Dort besiegte er ein sächsisches Heer unterhalb der Brunsburg (Höxter) und überschritt erstmals die Weser.

777 hielt er am Paderborn die erste Reichssynode auf sächsischem Boden ab. Nach Angabe der Fränkischen Reichsannalen kamen dort alle Franken zusammen sowie alle Sachsen mit Ausnahme des Aufständischen Wittekind, der zu den Normannen geflohen war. Die unterworfenen Sachsen mussten sich auf dem Reichstag taufen lassen.

Touren-Charakter

Waldwanderung auf Forstwegen, passagenweise wurzelige Pfade, mitunter steil

Ausgangspunkt

Borlinhausen (221m), Parkplatz an der Hauptstraße nahe Wasserschloss und Kirche GPS-Koordinaten: 51.58053°N, 9.03774°E

Freud & Leid

Das von Gräfte und Park umgebene Wasserschloss Borlinghausen wurde 1587 im Stil der Weserrenaissance errichtet. Die ältesten Teile des bestehenden Schlosses stammen aus gotischer Zeit (1411), als die Ritter von Spiegel mit Dorf, Burg und Kirchlehen von Borlinghausen belehnt wurden.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.