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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Weserbergland: Herlingsburg und Schiedersee

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:45 Std.
Länge:
16.4 km
Aufstieg:
360 m
Abstieg:
360 m

Vom Fachwerkkleinod Lügde geht es zur Herlingsburg, wo der Cherusker Hermann gewohnt haben soll, und hinab zum Schiedersee, dem Wassersportparadies des Lipper Landes. Von dort führt der Emmerweg im naturschönen Durchbruchstal der Emmer zurück in die Österräderstadt.

Die sieben Quellen zwischen Lüdge und Herlingsburg wandern, leicht
Die sieben Quellen zwischen Lüdge und Herlingsburg© Chris Bergmann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Vom Bahnhof Lügde senkt sich die Bahnhofstraße ins Emmertal, mit Blick auf die von Mauer und Wassergraben zum Grüngürtel umgewandelten Wallanlagen der Stadt Lüdge und ihre Fachwerkhäuser. Unten am Karl-der-Große-Gedenkstein wenden wir uns links, bis bei der Marienkirche die Markierung »x« des Niedersachsenwegs rechts auf die Brückenstraße abzweigt und am Brückentorturm zur Stadt hinausführt. Nach Überschreiten der Emmer geht es links weiter in die Straße Unter den Klippen, dann zweigt der Niedersachsenweg rechts auf den Weg An der Oelwiese (0:25 Std.) ab und leitet im Südhang des Osterbergs durch Pferde- und Schafwiesen neben dem unbegradigten Eschbach hinauf zu den Sieben Quellen (1:00 Std.). Der sagenhaften Überlieferung zufolge versiegen sie nie, und in der Abenddämmerung wandelt an den Quellen der irre Geist der Schwester Irmgard, die einem falschen Jägersmann vertraute und sich schwanger aus dem Klosterfenster stürzte, als er sie verließ.

Von den Sieben Quellen geht es in den Wäldern des Schierenbergs und dann in aussichtsreichen Wiesen hinauf zum Parkplatz Hermannstal (1:20 Std.), wo der Lüdger Mythenweg beginnt. Richtung Herlingsburg führt er im Wald aufwärts zu einem Rastplatz, an dem laut Mythentafel die weiße Frau nach ihrem Geliebten sucht, und erreicht das nördliche Burgtor der Herlingsburg (2:00 Std.), einer eisenzeitlichen Ringwallanlage, die der Überlieferung nach Wohnsitz des Cherurskerführers Armin war (Herlingsburg: Burg der Herulingi oder Cherulingi (= Cherusker)). Wir durchschreiten das Walltor und gehen zur recht aussichtsreichen Schutzhütte am Drei-Länder-Eck mit wappengeschmücktem Grenzstein von 1713; eine weitere Mythentafel berichtet vom Zwergenvolk in der Herlingsburg. Radiocarbondatierungen haben ergeben, dass die 7,2 Hektar große Wallburg in der vorrömischen Eisenzeit errichtet wurde. Innerhalb der Höhenburg, in der es eine Quelle gab – der Quellbrunnen ist zerstört – liegen auch Hügelgräber. Nach den Kriegen mit den Römern fiel die Anlage für Jahrhunderte wüst; in sächsischer Zeit wurde sie neu genutzt und neu befestigt.

Vom Drei-Länder-Eck folgen wir unter Buchen dem Pfad auf der Abbruchkante zum nördlichen Burgtor zurück, wo der Mythenweg links, westwärts hinabführt und gleich darauf am Waldrand eine Verzweigung erreicht. Hier übernimmt der mit dem Zeichen »x2« markierte Burgensteig die Routenführung und senkt sich links in den Wäldern in den ursprünglich von Glasbläsern gegründeten Kneippkurort Glashütte (2:45 Std.) und dort links hinab in Richtung des in der Emmer aufgestauten Schiedersees. Noch im Ort oberhalb des Wassersportsees zweigt der mit dem Zeichen »x8« markierte Emmerweg links in den Wald ab. In einer herrlichen Wald- und Wiesenwanderung links der Emmer führt er ohne Ortsberührung zurück nach Lüdge. Bei den ersten Häusern der Osterräderstadt überquert er auf der Eschenbrucher Straße  (4:20 Std.) die Emmer, wendet sich dahinter auf der Höxterstraße ortseinwärts und zweigt nach Passieren des Gasthofs Zu den Zwei Linden rechts auf den Spazierweg in den historischen Wallanlagen der Stadt ab. Die Parkanlagen enden direkt beim Ausgangspunkt, dem Bahnhof Lügde (4:45 Std.).

Osterräderstadt Lüdge

Lüdge im Durchbruchstal der Emmer unter dem Osterberg wurde um 1250 von den Grafen von Pyrmont planmäßig gegründet und hat einen hervorragend erhaltenen Fachwerk-Ortskern (nach Brand 1797). In sächsischer Zeit hatte der Ort eine derartige Bedeutung, dass Karl der Große 784 in »Liuhidi« während der Sachsenkriege Weihnachten feierte. Die vermutlich zu Beginn der Christianisierung gegründete Kirche war das älteste christliche Gotteshaus weit und breit. Zahlreiche Sagen und Legenden ranken sich um diesen altehrwürdigen Ort, der seit Jahrhunderten am ersten Ostertag Schauplatz des »Osterräderlaufs« ist: Brennende Räder werden den Osterberg hinabgerollt – ein Schauspiel, das jährlich Tausende von Menschen in Bann schlägt.

Touren-Charakter

Bequeme Waldwanderung auf zuweilen wurzeligen Wegen

Ausgangspunkt

Bahnhof Lüdge (110m) an der Bahnhofstraße GPS-Koordinaten: 51.95888°N, 9.25073°E

Schiedersee

Der in der Emmer aufgestaute Schiedersee ist das Wassersportparadies des Lipper Landes – an schönen Tagen beleben Hunderte Segel-, Ruderboote und Kanus den 3km langen See, aus dem sich bewaldete Bergflanken erheben. Das Ausflugsschiff »MS Schieder See« verbindet während einer einstündigen Rundfahrt touristische Attraktionen am See wie das Freizeitzentrum Kronenbruch am Südufer mit Natur-Hotspots, wie den Verlandungszonen mit seltenen Vögeln.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.