Wandern Weserbergland: Durch den Urwald Sababurg
Landschaftliche Höhepunkte im wildreichen Reinhardswald sind der Urwald Sababurg und das Naturschutzgebiet Oberes Holzapetal, im Tierpark Sababurg können Rentiere und Wapitihirsche bewundert werden, und die Sababurg war das Vorbild für das Dornröschenschloss der Brüder Grimm.
Der Wegverlauf
Von der Rundwanderweg-Informationstafel am Parkplatz Drecktor führt die Rundweg-Markierung »1« neben einer gewaltigen Buche in das Naturschutzgebiet Urwald Sababurg, ein seit langem forstlich ungenutztes Laubwaldareal, das aus einem Hudegebiet hervorgegangen ist. Zwischen 200–600 Jahre alten, zum Teil absterbenden Hudeeichen schlängelt sich der »1«-Pfad, der an nassen Stellen mit Holzplanken ausgelegt ist, südwärts durch dieses urwüchsige Schutzgebiet und schwingt schließlich nach Osten Richtung Sababurg ein. Wenn der nur zweieinhalb Kilometer lange »1«-Rundweg bald darauf nordwärts kurvt und wieder dem Ausgangspunkt zustrebt, zweigt rechts der »7«-Rundweg (0:25 Std.) ab und führt in sachtem Anstieg über den bewaldeten Rücken des Kuhbergs zur drei Meter hohen, 1589–91 errichteten Einfriedungsmauer des Tierparks Sababurg, hier links bis zum zum Eingang des Tierparks (0:50 Std.). Der Historische Mauerpark ist ein Tiergarten mit Uren, Wisenten, Wildpferden und anderem.
Vom Eingang des Tierparks leitet die »x«-Markierung des Weserberglandwegs neben der Mauer aufwärts zur sagenumwobenen, auf einer aussichtsreichen Basaltkuppe thronenden Sababurg (1:05 Std.). Das barockisierte Renaissanceschloss ist die berühmteste Burg im Reinhardswald und gilt als Vorbild für das Dornröschenschloss der Brüder Grimm. Heute wird sie als Hotel genutzt, die Parkanlagen mit den Ruinen sind gegen ein geringes Eintrittsgeld zu besichtigen. Die »x«-Markierung folgt der Hotelzufahrt abwärts, zweigt oberhalb des Parkplatzes rechts ab und enteilt durch ein Gattertor in das Wildschutzgebiet Reinhardswald.
Die Markierung leitet an einem Teich vorbei, verlässt an einer Hütte das Schutzgebiet und wechselt durch ein Gattertor auf einen Waldpfad, der neben der Sababurg-Einfriedungsmauer zum historischen Kasseler Tor (1:40 Std.) leitet. Weiter geht es südwärts auf einem Grasweg durch den Wald, etwas links rundet sich die Basaltkuppe des Staufenbergs (472 m), der neben dem gleich hohen Gehrenberg der höchste Berg des Reinhardswaldes ist und sich heute neben einem Friedwald Reinhardswald genannten riesigen Friedhof erhebt. In Kooperation mit dem Bestattungsunternehmen Friedwald bietet der World Wide Fund for Nature seinen Testamentsspendern die Möglichkeit, sich im Friedwald Reinhardswald begraben zu lassen; überall an den Bäumen auf dem Friedhof ist das Panda-Logo des WWF zu sehen.
An der Wegekreuzung an der Wildbeobachtungshütte Knaufs Ausblick (2:00 Std.) verlassen wir den Weserberglandweg und zweigen rechts in das weite, als Naturschutzgebiet ausgewiesene Obere Holzapetal ab. Im Wechsel von Wirtschafts- und Graswegen geht es durch dieses wunderschöne Wald- und Wiesental, nach Passieren eines Wildgatters führt der Grasweg am Waldsaum weiter, links erstrecken sich weite Viehweiden mit alten Bäumen. Ganz zuletzt taucht kurz vor der Straße die »x«-Markierung auf und leitet rechts auf einem Pfad zum Ausgangspunkt am Drecktor (3:40 Std.) zurück.
Reinhardswald
Der Reinhardswald ist der oberste Bergzug links der Weser mit dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Hessens. Die für ihre Wildbestände berühmte Buntsandsteinhochfläche erhebt sich aus dem Flussdreieck Fulda-Weser bei Hann. Münden und streicht mit einem Steilabfall zur Weser etwa 30 Kilometer flussabwärts bis zur Diemelmündung in Bad Karlshafen. Die gleich hohen Basaltstiele von Staufenberg und Gahrenberg (472 m) sind die höchsten Erhebungen. In der Nähe der Sababurg, einer der berühmtesten Burgen des Weserberglands, steht ein alter Hudewald als Urwald Sababurg unter Naturschutz.
Region
Touren-Charakter
Bequeme Waldwanderung auf zuweilen wurzeligen Wegen
Ausgangspunkt
Drecktor/Urwald (305m), Wanderparkplatz und Bushaltestelle westlich des Tierparks Sababurg an der Kreisstraße Hofgeismar-Sababurg GPS-Koordinaten: 51.54482°N, 9.50596°E
Dornröschen-Route
Die Sababurg auf einer Basaltkuppe im Reinhardswald gilt als Vorbild für das Dornröschenschloss der Brüder Grimm. Die um 1300 gegründete und ab 1490 zum landgräflichen Jagdschloss mit Wildpark und Pferdezucht umgebaute Burg wird als Hotel genutzt und liegt an der Dornröschen-Route der Deutschen Märchenstraße. Ihre Erkennungszeichen sind die beiden mächtigen Eckrundtürme, die 1644 ihre Barockhauben erhielten.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.