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Wandern Tiroler Zugspitz Arena: Von Süden auf die Zugspitze

Anspruch:
schwer
Dauer:
06:30 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
1650 m
Abstieg:
150 m

Hoch hinaus!. Von der österreichischen Seite gibt es zwei Varianten auf den höchsten deutschen Gipfel. Die lange, landschaftlich überaus reizvolle Tour von der Ehrwalder Alm führt über das »Gatterl« auf das Zugspitzplatt. Dort bietet sich die Knorrhütte zum Übernachten an.

Beschreibung

Von der Ehrwalder Seite aus kann man steil und direkt über den Westaufstieg, die Wiener Neustädter Hütte und den Klettersteig durch den »Stopselzieher« auf die Zugspitze steigen.

Faszinosum Zugspitze 

Oder einfacher und weniger steil, dafür länger, von Süden über das sogenannte »Gatterl« auf das Zugspitzplatt und zum Gipfel wandern. Die Kondition wird bei beiden Routen auf die Probe gestellt, nicht zuletzt wegen der großen Höhenlage. Die bei guten Verhältnissen geringen technischen Schwierigkeiten und die Möglichkeit, die Tour bei Bedarf mit Seilbahnhilfe zu verkürzen, machen den »Gatterl«-Aufstieg zur beliebten Anstiegsvariante. Die lässt sich in einen Tag packen, wenn man richtig fit ist und/oder das »Gatterl-Ticket« nutzt. Das umfasst die Auffahrten mit der Ehrwalder Almbahn und der Gletscherbahn vom Zugspitzplatt auf den Gipfel und die Talfahrt mit der Tiroler Zugspitzbahn nach Ehrwald (auch umgekehrt im Abstieg machbar). Verteilt man dagegen die 1800 Höhenmeter auf zwei Tage und übernachtet auf der Knorrhütte, wird sich das »Faszinosum Zugspitze« umso intensiver erschließen.

Übers »Gatterl« zur Knorrhütte 

Für den Auftakt steigt man am besten in die Ehrwalder Almbahn und erspart sich 400 Höhenmeter auf dem Asphaltsträßchen zur Bergstation bei der Ehrwalder Alm. Von dort geht es auf breiter Almstraße Richtung Gaistal, das die Mieminger Berge vom Wettersteinkamm trennt. Bei der kleinen Pestkapelle zweigt links der Hans-Klotz-Steig ab, der über die Hochfeldernalm durch die Wetterstein-Südhänge führt. Über Almwiesen und durch Latschen gewinnt man Höhe und einen immer besseren Ausblick auf die Felsgipfel der Mieminger Berge. Unterhalb der Gatterlköpfe quert der Steig Am Brand vorbei mit etwas Höhenverlust zum Feldernjöchl. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum »Gatterl« (2024 m), das man über eine kurze, steile, mit Drahtseil gesicherte Felsrinne erklimmt. Am Grat, der die Grenze Bayern–Tirol markiert, geht man durch ein Weidegatter, das die Schafe auf der Nordseite hält, und wandert auf dem felsigen Plattsteig zur Knorrhütte (2051 m) weiter. Die Traditionshütte der Alpenvereinssektion München liegt aussichtsreich unterhalb des Brunntalkopfs am Abbruch des Zugspitzplatts zum Reintalanger, von wo der einfachste Zugspitzweg heraufführt. Auf der schönen Sonnenterrasse treffen die Wanderer beider Routen zusammen, um Energie für den restlichen Weg zu tanken.

Kein ewiges Eis mehr? 

Der weitere Aufstieg führt über die Karstwüste des Zugspitzsplatts nach Westen und gewinnt in karger, schuttbedeckter Mondlandschaft an Höhe, wobei im Frühsommer durchaus noch Firnfelder zu queren sind. Im Winter tummeln sich hier Skifahrer, woran die Liftmasten erinnern. Auf etwa 2600 Meter Höhe unterwandert man die Trasse der Gletscherbahn, die vom Bergbahnhof der Garmischer Zahnradbahn »Sonn-Alpin« zum Gipfel schwebt. Weiter oben liegt das Schneefernerhaus, das heute als Umweltforschungsstation genutzt wird. Forschungsgegenstand ist auch der einst mächtige Schneeferner, der früher fast die Hälfte des Zugspitzplatts bedeckte und dessen kümmerliche Reste bis an die Gipfelfelsen zurückgeschmolzen sind. In absehbarer Zeit werden auch diese Reste Geschichte sein – es wird dann auf der Zugspitze kein ewiges Eis mehr geben.

Zum goldenen Gipfelkreuz 

Etwas mühselig steigt man im Schotter zum Wettersteingrat hinauf, wo man in die Westflanke und auf die Route von der Wiener-Neustädter-Hütte heraufblicken kann. Schließlich folgt man dem teils versicherten Steig über den Südwestgrat zum stark verbauten Gipfelbereich. Im Gebäude-Wirrwarr muss man sich erst einmal orientieren: Bergstation der Tiroler Zugspitzbahn mit Zugspitz-Ausstellung, Bergstation der Eibseebahn, Terrasse mit Wetterstation und dem traditionsreichen Münchner Haus, der höchstgelegenen Schutzhütte in den Bayerischen Alpen. Zum goldenen Gipfelkreuz (2962 m) ist noch mal leichtes Kraxeln angesagt, dann steht man auf Deutschlands höchstem Punkt mit fantastischer Rundumsicht. Besonders der Weitblick nach Norden, über Garmisch-Partenkirchen weg ins Alpenvorland ist dank des enormen Höhenunterschieds von über 2200 Metern beeindruckend.Schwebend zu Tale 

Die gut 1700 Höhenmeter zur Talstation der Tiroler Zugspitzbahn im Ehrwalder Ortsteil Obermoos legt man bequem in 10 Minuten zurück und schwebt über die steile Flanke ins Tal. Dabei hat man die Gelegenheit, sich die Westroute aus der Vogelperspektive anzuschauen: Die streckenmäßig kürzeste und steilste Aufstiegsvariante erreicht von der Talstation über die Wiener Neustädter Hütte und den »Stopselzieher« den Wettersteingrat – ein intensives Bergerlebnis in steilem Fels und vielleicht eine Inspiration für die nächste Bergtour? Von der Talstation gelangt man mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt an der Ehrwalder Almbahn.

Touren-Charakter

Lange, vor allem konditionell anspruchsvolle Bergtour in große Höhen und hochalpines Gelände, teils schmale, steile Passagen über Fels und Geröll, versicherte Stellen in der Rinne zum Gatterl, auf dem Zugspitzplatt und am Zugspitz-Südwestgrat; gute Verhältnisse und sicheres Wetter notwendig!

Ausgangspunkt

Ehrwald, Bergstation der Ehrwalder Almbahn

Endpunkt

Ehrwald, Bergstation der Ehrwalder Almbahn

Route

5.30-6.30Std. Aufstieg, Abfahrt mit der Ehrwalder Zugspitzbahn

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.